Mieses Marktumfeld

Drittes Chemieunternehmen senkt Gewinnprognose: Auch Brenntag skeptischer - Brenntag-Aktie fällt

14.07.25 16:57 Uhr

Brenntag-Aktie verliert: Düstere Aussichten bei Brenntag - Währungskrise und Flaute verhageln Gewinn! | finanzen.net

Der Chemikalienhändler Brenntag hat seine Gewinnerwartung gesenkt.

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Der DAX-Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2025 nun nur noch mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) von 0,95 bis 1,05 Milliarden Euro, wie er am Freitag nach Börsenschluss in Essen mitteilte. Zuvor war der Konzern von 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro ausgegangen. Experten hatten laut Unternehmen im Schnitt mit 1,06 Milliarden Euro gerechnet.

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Die gesenkte Prognose sei weitgehend auf die ungünstige Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses seit Beginn des zweiten Quartals zurückzuführen, hieß es vom Unternehmen zur Begründung. Brenntag rechnet damit, dass das aktuelle Niveau anhalten wird. Darüber hinaus sei das allgemeine Marktumfeld angesichts anhaltender geopolitischer Spannungen und ungelöster globaler Zolldiskussionen durch ein hohes Maß an wirtschaftlicher Unsicherheit geprägt. Dies habe zu einer spürbaren Verlangsamung der Nachfrage und einem erhöhten Preisdruck in verschiedenen Endmärkten gesorgt. Auch hier rechnet Brenntag nicht mit einer Verbesserung.

Mit der Gewinnwarnung reihte sich Brenntag in die Reihe von Chemiefirmen ein, die noch vor dem Wochenende ihre Gewinnaussichten stutzten - zuvor hatten bereits Covestro und BASF ihre Ziele gekappt.

Im zweiten Quartal sank das operative Ergebnis von 297,1 Millionen Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 246,4 Millionen Euro. Das war ein deutlicherer Rückgang als von Branchenexperten gedacht. Die detaillierten Zahlen zum zweiten Quartal legen die Essener am 13. August vor.

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Gewinnwarnung belastet Brenntag-Aktien spürbar und BASF kaum

Anleger der deutschen Chemiekonzerne BASF und Brenntag haben am Montag die jüngsten Gewinnwarnungen der beiden Konzerne unterschiedlich stark zu spüren bekommen. Die Aktien von BASF gaben zuletzt geringfügig nach, und die Papiere von Brenntag konnten sich im Tagesverlauf ein gutes Stück von zunächst deutlichen Verlusten erholen.

Prinzipiell ist es für Anleger keine Überraschung, dass die Nachfrageschwäche in der Chemiebranche und die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump auf die Erträge drücken. Bereits Ende Juni hatte unter anderem das Analysehaus Warburg Research bei BASF und Brenntag Gewinnwarnungen befürchtet. Die Experten hatten auf die erhöhten ökonomischen und geopolitischen Spannungen verwiesen.

Bei Brenntag zeigten sich die Aktionäre nur in einer ersten Reaktion erschrocken über das Ausmaß der Gewinnwarnung, die der Chemikalienhändler am Freitagabend nach Börsenschluss veröffentlicht hatte. Die Anteilsscheine waren im frühen Handel um bis zu 5,6 Prozent auf 53,46 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit Mitte April abgesackt.

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Zuletzt stand bei den Papieren von Brenntag noch ein Minus von 2,37 Prozent auf 55,26 Euro zu Buche. Damit zählten sie zu den schwächsten Werten im Leitindex DAX.

Die gesenkte Gewinnprognose sei weitgehend auf die ungünstige Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses seit Beginn des zweiten Quartals zurückzuführen, hieß es von Brenntag. Das neue Ziel für das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in diesem Jahr liegt etwas unter der Markterwartung.

Analyst Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan sprach von einer negativen Überraschung, auch wenn die Erwartungen nach unerfreulichen Nachrichten aus der Branche bereits gesunken seien. Vor Brenntag hatten sich schon Covestro und BASF skeptischer gezeigt.

BASF hatte kurz nach Börsenschluss am Freitag seine Erwartungen an das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in diesem Jahr gesenkt. Die weltweite Wirtschaftsleistung werde im laufenden Jahr weniger stark wachsen als bisher angenommen, teilten die Ludwigshafener mit. Analyst Geoff Haire von der Schweizer Großbank UBS wies darauf hin, dass der Mittelwert der neuen Prognose in etwa der Markterwartung entspreche.

Damit konnten die Aktien von BASF am Montag anfängliche Verluste von 1,9 Prozent schnell eingrenzen und gaben zuletzt via XETRA noch 1,06 Prozent auf 42,87 Euro nach.

Letztlich wenig spektakulär war die Kursreaktion bei Covestro. Das Unternehmen ist ein Sonderfall, weil es inzwischen mehrheitlich dem Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört. Damit sind nur noch recht wenige Aktien im Streubesitz, sodass sich die Kursbewegungen bereits seit Monaten in engen Grenzen halten.

Covestro hatte schon am Freitagmittag seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Hintergrund sei die anhaltend schwache Konjunkturlage, zudem gibt es dem Kunststoffkonzern zufolge keine Anzeichen für eine kurzfristige Erholung.

/men/he/nas/stk

ESSEN (dpa-AFX)

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