Anlagestrategie

Interview zum 1. Münchner Vermögenstag am 23. Mai

aktualisiert 23.05.11 08:06 Uhr

Am Montag, dem 23. Mai, findet der 1. Münchner Vermögenstag der V-Bank statt. Für Leser von €uro am Sonntag ist der Eintritt frei.

Werte in diesem Artikel
Aktien

113,52 EUR -1,06 EUR -0,93%

141,30 EUR 0,64 EUR 0,46%

42,00 EUR 0,00 EUR 0,00%

64,00 EUR 1,50 EUR 2,40%

95,57 EUR 0,48 EUR 0,50%

344,30 EUR 1,80 EUR 0,53%

86,86 CHF 0,11 CHF 0,13%

12,44 EUR 0,14 EUR 1,14%

698,00 EUR 0,00 EUR 0,00%

55,22 EUR 1,82 EUR 3,41%

93,56 EUR 0,32 EUR 0,34%

203,25 EUR -2,55 EUR -1,24%

4,44 EUR 0,01 EUR 0,11%

55,06 EUR -0,26 EUR -0,47%

Indizes

129.005,0 PKT 5,0 PKT 0,00%

7.561,1 PKT -12,6 PKT -0,17%

1.929,2 PKT 16,0 PKT 0,84%

22.447,0 PKT 175,4 PKT 0,79%

512,2 PKT -0,1 PKT -0,03%

201,0 PKT -0,1 PKT -0,03%

40.227,6 PKT 114,1 PKT 0,28%

540,5 PKT 1,8 PKT 0,34%

5.165,3 PKT -5,2 PKT -0,10%

1.003,6 PKT 0,2 PKT 0,02%

1.508,9 PKT 3,9 PKT 0,26%

8.445,2 PKT 27,9 PKT 0,33%

11.729,4 PKT 83,8 PKT 0,72%

13.456,1 PKT 100,8 PKT 0,75%

19.427,3 PKT -5,3 PKT -0,03%

17.366,1 PKT -16,8 PKT -0,10%

7.769,1 PKT 40,2 PKT 0,52%

16.300,3 PKT 42,9 PKT 0,26%

8.675,2 PKT 68,8 PKT 0,80%

1.091,8 PKT 3,7 PKT 0,34%

2.678,4 PKT -1,5 PKT -0,06%

5.528,8 PKT 3,5 PKT 0,06%

12.090,8 PKT 62,6 PKT 0,52%

16.410,3 PKT 79,8 PKT 0,49%

4.386,3 PKT 7,3 PKT 0,17%

Die Veranstaltung findet im Hotel Bayerpost am Münchener Hauptbahnhof statt und beginnt um 15.30 Uhr. Last-Minute-Anmeldungen sind unter der Telefonnummer 055 21/85 55 60 oder per -E-Mail unter vermoegenstag@finanzen.net möglich.

Wer­bung

€uro am Sonntag führte ein Interview mit Philipp Vorndran, dem Chefstrategen der Vermögensverwaltung Flossbach von Storch. Sie zählt mit einem betreuten Vermögen von über vier Milliarden Euro zu den führenden unabhängigen Investmentmanagern in Deutschland und bündelt umfassendes Know-how in Sachen Portfoliomanagement- und Finanzmarktwissen in einem unabhängigen, inhabergeführten Unternehmen. Zu den Kunden zählen Inhaber großer Einzelvermögen, private und institutionelle Fondsanleger. Zum Kreis der Referenten zählt darüber hinaus der prominente „Börsenprofessor“ Max Otte, Autor des Bestsellers „Der Crash kommt“.

Vorndran warnt vor zu viel Optimismus bei Aktien. Das von Peking beim Konsumgüteriesen Unilever jüngst verhängte Verbot für Preiserhöhungen in China sieht Vorndran als Signal für den Beginn einer bedenklichen Art politischer Regulierung während einer Periode mit hoher Inflation in den Schwellenländern.

€uro am Sonntag: Herr Vorndran, die Zuversicht der Anleger bei DAX-Konzernen hat sich zuletzt nochmals verbessert. Analysten haben die Konsensschätzungen für 2011 und 2012 erhöht, Aktienstrategen revidieren ihre DAX-Ziele nach oben. Teilen Sie den Optimismus?
Philipp Vorndran:
Nur bedingt. Faktum ist, dass viele deutsche Unternehmen, nicht nur im DAX, bei der Auslastung ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben. Nicht umsonst klagen viele Unternehmen über Facharbeitermangel. Anleger sollten jedoch vorsichtig sein. Auch 2007 und im Sommer 2008 glänzten die Unternehmen mit starken Quartalen. Dann kam die Finanzkrise. Bei langfristigen Prognosen zyklischer Unternehmen sind wir deshalb vorsichtig. Wir wären durchaus zufrieden, wenn diese Unternehmen im Jahr 2012 das Niveau aus den laufenden Jahr halten. Wir sehen kurzfristig durchaus einige Unwägbarkeiten an den Kapitalmärkten.

Wer­bung

Bitte genauer
Wir erwarten, dass die US-Notenbank ihr Programm für den Kauf von Staatsanleihen nicht übergangslos verlängern wird. Dass könnte bei Risikoanlagen, also auch an den Aktienmärkten, zu spürbaren Gewinnmitnahmen führen. Wir gehen allerdings davon aus, dass die US-Regierung und die US-Notenbank das Programm nach einer Schamfrist und einigen schwachen Wirtschaftsdaten noch in diesem Jahr wieder aufnehmen werden. Sie werden dann einfach argumentieren: ohne unsere Hilfe geht es eben noch nicht.

Was bleibt vom Beitrag der Schwellenländer zum globalen Wirtschaftswachstum?
Wir sehen in China eine bedenkliche politische Entwicklung, die mit Bezug auf die Auswirkungen der steigenden Inflation auch Politiker in Indien gefallen könnte. Peking bestrafte den Konsumgüterriesen Unilever vor Kurzem für die Ankündigung einer geplanten Preiserhöhung in China. Zudem musste Unilever mehr als eine Viertelmillion Dollar Strafe zahlen. Damit verbunden war auch eine Warnung, dass die Strafe beim nächsten Versuch höher sein könnte. Wir werten das als Warnung für alle Konzerne, die in China Alltagsprodukte verkaufen – mit Folgen für die Gewinnmargen.

Das dürfte auch Unilever Konkurrent Nestlé, einen ihrer Depot-Favoriten treffen
Nestlé ist im Vergleich zu Unilever sehr stark im Prämiumsegment. Wir erwarten deshalb momentan kaum nennenswerte Auswirkungen dieser Politik. Allerdings halten wir es für möglich, dass Peking in Zukunft auch weitere Bereiche einbezieht, und auch bei Autokonzernen Einfluss auf die Preise nehmen könnte.

Wer­bung


Hier gehts zum aktuellen Heft

Wer bleibt von der Willkür dieser Politik verschont?
Zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbauer oder Industriekonzerne wie Siemens, deren Produkte, die Effizienz einer Volkswirtschaft verbessern und damit die Inflationsgefahren reduzieren.

Auch die Aktien der US-Konzerne im S&P 500 haben sich trotz der schwachen US-Konjunktur gut behauptet. Wo sehen Sie hier ihre Favoriten?
In defensiven Sektoren wie Pharma, Abbott Lab zum Beispiel und im Ölsektor, Konzerne wie Exxon Mobil. Im Bereich Technologie Unternehmen wie Google oder Microsoft. Die Aktien von Banken, und das gilt für alle Märkte, meiden wir auch weiterhin.

Nur noch zehn Prozent der von Bank of America im Mai befragten Fondsmanager erwarten ein stärkeres globales Wachstum in den kommenden Monaten. Werden Anleger von zyklischen in defensive, dividendenstarke Titel umschichten?
Die Tendenz ist da. Vor allem Aktien aus dem Gesundheitssektor werden wiederentdeckt. Dort stellt sich heraus, dass Anleger die Perspektiven bei Margen und Gewinn bis vor ein paar Monaten zu negativ gewertet haben. Bei deutschen Aktien finden wir Biotest und in Europa Sanofi interessant. Aber auch einen zyklischen Wert wie Siemens, der von den erwähnten negativen Tendenzen in China und Indien nicht betroffen ist.

Bei dividendenstarken Aktien gibt es bei Telekom und Versorgern inzwischen Zweifel im Bezug auf nachhaltige Dividendenfähigkeit.
Wir sehen das ähnlich. Ein wirklich interessantes Dividenden-Unternehmen darf höchstens 60 Prozent seiner frei verfügbaren Mittel ausschütten. Die meisten Telekom-Konzerne fallen bei diesem Kriterium durch. Spaniens Telefonica ist dank der starken Präsenz im Wachstumsmarkt Lateinamerika, zusammen mit France Telecom eine der wenigen Ausnahmen in den entwickelten Volkswirtschaften.

Und Versorger?
Diese Konzerne sind bisher stark national aufgestellt und damit in der Besteuerung staatlicher Willkür ausgesetzt. Vor allem jetzt, wenn Schulden im öffentlichen Haushalt beglichen werden müssen. Die Atomsteuer ist ein Beispiel dafür. Die Aktienkurse der Versorger haben das Einstiegsniveau noch nicht erreicht.

Welches Kriterium ist aus Ihrer Sicht besonders wichtig bei Dividenden-Aktien?
Die nachgewiesene Fähigkeit, Dividenden über lange Zeiträume unabhängig von konjunkturellen Schwankungen beständig zu erhöhen. Wenn Sie Philip Morris während der vergangenen 15 oder 20 Jahre zu günstigen Zeitpunkten erworben haben, kann es sein, dass die heutige Dividende höher ist als der Einstiegspreis. Zu dieser Kategorie zählen wird auch Henkel-Konkurrent Reckitt Benckiser, Nestlé und Coca Cola.

Wie können Anleger ihre Investments gegen Inflationsrisiken schützen?
Während der neunziger Jahre mit hohen Inflationsraten in der Türkei haben die Anleger dort ihr Geld in Dollar und in Deutscher Mark geparkt. Heute kommen dafür nur Qualitätswährungen wie beispielsweise die Norwegische Krone, der Schweizer Franken und der Australische Dollar infrage. Hier sollten Anleger mit Anleihen Positionen aufbauen. Dazu größere Positionen mit Aktien von Unternehmen mit robusten Geschäftsmodellen und einer verlässlichen Dividendenpolitik.

Institutionelle Anleger wie die Allianz Leben nutzen die Unsicherheiten im Anleihenmarkt um Positionen bei Anleihen aus Schwellenländern auszubauen
Hier gibt es für uns zwei starke Kriterien, die Zahlungsfähigkeit und die Zahlungsbereitschaft eines Landes. So ist Russland zwar in der Lage Anleihen zurückzuzahlen, ob dieser Anspruch im Streitfall aber durchsetzbar ist, steht auf einem anderen Blatt. Als einziges Schwellenland haben wir deshalb nur Chile auf der Favoriten-Liste. Bei Brasilien sind wir im Bezug auf die Rückzahlungswilligkeit noch nicht zu hundert Prozent überzeugt. Wer in Schwellenländer-Anleihen investiert, braucht einen langen Atem, den haben Versicherungen, Privatanleger jedoch nicht immer. Favoriten bleiben für uns Kanada, Norwegen, die Schweiz, Australien und Neuseeland sowie Hongkong und Singapur.

Edelmetalle sind ebenfalls ein guter Depotschutz gegen Inflation. Bleiben Silber und Gold nach der heftigen Korrektur bei Silber Favoriten?
Ja. Bei Preisen unter 34 Dollar pro Unze ist Silber auf jeden Fall interessant. Wir bauen derzeit wieder Positionen auf, nachdem wir das meiste Silber zu Preisen über 40 Dollar verkauft haben. Als wir unseren Kunden zu Jahresbeginn, als Silber bei 29 Dollar notierte, 45 Dollar als Jahresziel genannt haben, haben viele geschmunzelt. Wir haben an unserer Prognose nichts verändert und erwarten, dass sich der Silberpreis erholen wird.

Und bei Gold?
Dort gab es aus unser Sicht, anders als bei Silber, keine Exzesse durch Spekulanten. Wir halten deshalb in vollem Unfang an unseren Positionen fest. Wir haben etwa 15 Prozent unserer Investments in physischem Gold angelegt, das außerhalb der Eurozone gelagert wird. Das Edelmetall ist für uns die Versicherung gegen massive Verwerfungen im System des Papiergeldes.

zur Person:

Philipp Vorndran, Floßbach von Storch: Der gelernte Betriebswirt ist seit Anfang 2009 im Investmentteam des Vermögensverwalters Floßbach von Storch. Vorndran (46) kommt von der Bank Credit Suisse, wo er von 1997 bis 2008 unter anderem als globaler Chefstratege in der Vermögensverwaltung arbeitete.

In eigener Sache

Übrigens: Abbott Laboratories und andere US-Aktien sind bei finanzen.net ZERO sogar bis 23 Uhr handelbar (ohne Ordergebühren, zzgl. Spreads). Jetzt kostenlos Depot eröffnen und als Geschenk eine Gratisaktie erhalten.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Abbott Laboratories

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Abbott Laboratories

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Microsoft Corp.

Wer­bung

Analysen zu Microsoft Corp.

DatumRatingAnalyst
28.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
15.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
14.04.2025Microsoft BuyUBS AG
07.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
31.03.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
28.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
15.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
14.04.2025Microsoft BuyUBS AG
07.04.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
31.03.2025Microsoft BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
31.05.2023Microsoft NeutralUBS AG
27.04.2023Microsoft NeutralUBS AG
20.04.2023Microsoft NeutralUBS AG
17.03.2023Microsoft NeutralUBS AG
14.03.2023Microsoft NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
03.07.2020Microsoft verkaufenCredit Suisse Group
19.11.2018Microsoft UnderperformJefferies & Company Inc.
26.09.2018Microsoft UnderperformJefferies & Company Inc.
14.06.2018Microsoft UnderperformJefferies & Company Inc.
13.06.2018Microsoft UnderperformJefferies & Company Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Microsoft Corp. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen