Mehr als Zölle: Warum die NVIDIA-Aktie vor größeren Problemen stehen könnte

Die NVIDIA-Aktie steht erneut im Fokus der Märkte. Doch während viele Anleger ihre Aufmerksamkeit auf die neuen US-Zölle richten, verweisen Experten auf weitere Risiken, die den Tech-Giganten belasten könnten.
Werte in diesem Artikel
• Experte warnt vor NVIDIAs interner Konkurrenz
• KI könnte wie frühere Tech-Trends eine Korrektur erleben
• Trotz Kursrückgang bleibt NVIDIA-Aktie sehr hoch bewertet
Seit der Ankündigung der sogenannten "Liberation Day"-Zölle durch US-Präsident Donald Trump ist die Volatilität an den Börsen sprunghaft angestiegen. Auch NVIDIA, einer der größten Profiteure des KI-Booms, blieb davon nicht verschont: Seit Jahresbeginn verlor die Aktie rund 22 Prozent an Wert auf 104,49 US-Dollar (Stand: 16. April 2025). Doch die Zollthematik ist womöglich nicht das Hauptproblem. Laut dem Finanzexperten Sean Williams von "The Motley Fool" sollten sich Anleger vielmehr auf drei andere, fundamentale Gefahren konzentrieren.
Überraschende Risiken: NVIDIA-Kunden werden zu Konkurrenten
Ein zentrales Risiko liegt laut Williams in einem eher überraschenden Bereich: NVIDIA drohe Konkurrenz aus den eigenen Reihen. Viele der größten Bestellungen für NVIDIAs KI-Grafikprozessoren (GPUs) kommen von Tech-Giganten wie Microsoft, Meta oder Alphabet - also jenen Unternehmen, die selbst an eigenen KI-Chips arbeiten. Auch wenn Experten betonen, dass diese Eigenentwicklungen in puncto Leistung (noch) hinter NVIDIAs Spitzenmodellen wie dem Hopper (H100) oder der neuen Blackwell-Architektur liegen, sind sie oft deutlich günstiger und schneller verfügbar.
Die Folge: Selbst bei kontinuierlicher Produktinnovation könnte NVIDIA wertvolle Marktanteile in Rechenzentren an Kunden verlieren, die nun lieber auf interne Lösungen setzen. Dies hätte unmittelbare Auswirkungen auf die Auftragslage und die Margenentwicklung.
Gefährliche KI-Euphorie? Die Geschichte könnte sich wiederholen
Ein weiteres, weniger offensichtliches Risiko offenbart sich laut Williams durch einen Blick in die Vergangenheit. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder bahnbrechende Technologietrends - vom Internet über Cloud Computing bis hin zu Kryptowährungen. So führte die Euphorie rund um das Internet in den 1990er Jahren zur sogenannten Dotcom-Blase, bei der die Erwartungen an die neue Technologie die realen wirtschaftlichen Möglichkeiten weit überstiegen. Nach dem Platzen der Blase kam es zu erheblichen Kurskorrekturen, bevor sich nachhaltige Geschäftsmodelle durchsetzten.
Auch bei Künstlicher Intelligenz ist eine ähnliche Entwicklung nicht ausgeschlossen. Zwar investieren Unternehmen massiv in KI-Infrastruktur, doch Williams betont, dass es bislang wenig Hinweise darauf gibt, dass diese Investitionen bereits nachhaltige Erträge bringen oder optimal genutzt werden. Die Technologie befinde sich noch in der Reifephase - und wenn sich die Euphorie legt, könnte gerade NVIDIA als bisheriger Hauptprofiteur überdurchschnittlich stark unter Druck geraten.
Experten warnen: Ist die NVIDIA-Aktie zu hoch bewertet?
Trotz der jüngsten Kurskorrektur bleibt laut Williams ein zentrales Problem bestehen: Die ambitionierte Bewertung der Aktie. 2024 erreichte das Kurs-Umsatz-Verhältnis von NVIDIA mit 54,98 ein Niveau, das an die Spitze der Dotcom-Blase erinnere. Auch wenn dieses Verhältnis inzwischen deutlich gefallen ist, ist es immer noch etwa doppelt so hoch wie bei anderen Tech-Schwergewichten.
Zusätzlich betont Williams erste Risse, die in NVIDIAs Margenentwicklung zu sehen sind: Die Bruttomarge nach GAAP soll laut Prognosen sinken. Gründe dafür seien unter anderem die nachlassende Knappheit bei KI-GPUs sowie der schnellere Produktzyklus, der frühere Generationen rascher entwertet.
Trumps Zölle nur ein Nebenschauplatz?
Obwohl die US-Zölle für Unsicherheit sorgen, könnten sie für NVIDIA nur ein kleiner Teil eines größeren Problems sein. Die interne Konkurrenz, das historische Muster überbewerteter Technologien und die weiterhin ambitionierte Bewertung stellen womöglich deutlich größere Herausforderungen dar. Ob sich diese düstere Prognose bewahrheitet, bleibt jedoch abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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