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Deutsche Bank trotzt Zahlenanpassung

20.03.13 12:32 Uhr

Die rechtlichen Probleme der Deutschen Bank sind größer als gedacht. Die größte deutsche Bank muss ihre Risikovorsorge massiv aufstocken und korrigiert deshalb ihre schon vorgelegt Bilanz für 2012 nach unten.

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Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Jetzt muss das Frankfurter Institut seine bereits Ende Januar vorgelegten Zahlen für das vergangene Jahr nachträglich anpassen, da die Klagen in den USA Deutschlands größte Bank teurer kommen als bisher gedacht. Da die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten erhöht wurden, fallen Jahresgewinn und Kernkapitalquote nun niedriger aus als Ende Januar noch angekündigt.

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Die Rückstellungen müssen um etwa 600 Millionen auf 2,4 Milliarden Euro erhöht werden, teilte das Frankfurter Geldhaus am Mittwoch mit. Dadurch verringert sich das Ergebnis vor Steuern um eben diese Summe auf 784 Millionen Euro und der Gewinn nach Steuern um rund 400 auf 291 Millionen Euro.

Das hat auch Folgen für die Eigenkapitalausstattung. Die harte Kernkapitalquote nach Basel 2,5 verringert sich um 0,2 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent per Ende 2012. Die pro-forma Tier-1-Kernkapitalquote bei voller Umsetzung von Basel 3 verringert sich auf 7,8 von zuvor 8,0 Prozent. Am Ziel, diese Quote bis Ende März auf 8,5 Prozent zu steigern, hält die Deutsche Bank aber fest. Auch die Dividende von 75 Cent je Aktie sei nicht in Gefahr.

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Die Deutsche Bank steckt im In- und Ausland in verschiedensten Rechtsstreitigkeiten. Der prominenteste und am längsten andauernde Fall ist der Streit mit den Erben des Medienmoguls Leo Kirch, der im Mai 2002 begann. Im Ausland - insbesondere den USA - kämpft der deutsche Konzern an verschiedenen Fronten. Dabei geht es insbesondere um Verfahren im Zusammenhang mit Hypothekenkrediten sowie besicherten Schuldverschreibungen.

Unter anderem läuft eine Klage der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Bank klagt auf Schadenersatz wegen angeblichen Betrugs beim Verkauf von hypothekenbasierten Wertpapieren. Streitwert sind dabei Hypotheken im Wert von 173 Millionen US-Dollar - das entspricht etwa 131 Millionen Euro. Und auch die BayernLB hat bereits beim New York State Supreme Court eine Klage gegen den deutschen Branchenprimus eingereicht. Dabei geht es um ein Portfolio mit einem Nominalvolumen von 810 Millionen Euro.

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Neben den Klagen hat die Deutsche Bank noch regulatorische Untersuchungen an der Backe, insbesondere im Zusammenhang mit den Vorwürfen um die mögliche Manipulation des LIBOR-Zinssatzes.

Die Bank selbst wollte keine weiteren Details zu den Ursachen für die höheren Rückstellungen nennen.

Marktteilnehmer lässt die Ergebniskorrektur bei der Deutschen Bank allerdings kalt. "Damit musste der Markt rechnen", sagt ein Marktteilnehmer. Die "schwebenden Risiken" nähmen ab, sagt Philip Häßler von Equinet. Die Rückstellungen belasten nun nicht das 2013er Ergebnis. Positiv bewertete er auch, dass die Bank das Ziel für die harte Kernkapitalquote nach Basel III von 8,5 Prozent bekräftigt habe. Allerdings schließt der Analyst nicht aus, dass es weitere neue Fälle im Hypothekenstreit geben könnte. "Die Rechtsrisiken bleiben auch weiter das größte Risiko", sagt Häßler.

Trotz der Verschärfung der Krise um das Mittelmeerland macht sich unter Anlegern nun aber das Gefühl breit, dass es ein lokales Problem bleibt.

Den vollständigen Geschäftsbericht inklusive der testierten Ergebnisse will die Deutsche Bank wie vorgesehen am 15. April veröffentlichen. Bis dahin könnte als noch weiteres Ungemach drohen.

LOB FÜR BESTÄTIGTES ZIEL FÜR KERNKAPITALQUOTE

Die zusätzlichen Rückstellungen seien eindeutig schlechte Nachrichten, schrieb Equinet-Analyst Philipp Häßler in einer aktuellen Studie. Sie untermauerten seine Einschätzung, dass die Risiken durch Rechtsstreitigkeiten das größte Problem für die Deutsche Bank bleiben. Positiv sei aber das beibehaltene Ziel einer Kernkapitalquote von 8,5 Prozent für das erste Quartal. Zudem deckten die zusätzlichen Rückstellungen einen Großteil der Kosten für die laufenden Verfahren. Angesichts der günstigen Bewertung der Aktie bleibt er beim Votum "Accumulate" mit einem Kursziel von 44,00 Euro. Für das Papier spreche, dass die Deutsche Bank weitere Marktanteile im Investmentbanking gewonnen sollte. Die Sorgen um eine eine anstehende Kapitalerhöhung seien übertrieben und die Strategie für die Jahre ab 2015 werde sich deutlich positiv auf die Gewinne auswirken.

Ähnlich äußerte sich Analyst Christoph Bast von der DZ Bank. Insbesondere mit Blick auf die bereits umfangreichen außerordentlichen Rückstellungen im Schlussquartal 2012 seien die aktuellen Aussagen eine negative Überraschung, betonte der Experte. Das bestätigte Ziel für die Kernkapitalquote spreche indes für ein bisher ziemlich starkes erstes Quartal. Er beließ die Aktie auf "Buy" mit einem fairen Wert von 40,00 Euro.

Von Alexandra Edinger DJG/aed/kla Dow Jones Newswires - Lesen Sie den vollständigen Artikel auf WSJ.de

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