Nach der Wahl

Bundestagswahl 2025 & Börse: Wahlergebnisse, Koalitionen & mögliche Auswirkungen auf DAX, Aktien, Branchen & Märkte

24.02.25 14:01 Uhr

Bundestagswahl 2025 & Börse: Ergebnisse, mögliche Koalitionen und wirtschaftliche Auswirkungen - DAX, Aktien, Branchen & Co. im Fokus | finanzen.net

Die ersten Wahlergebnisse stehen fest, und die Parteien werden nun demnächst Sondierungsgespräche aufnehmen, um mögliche Koalitionen auszuloten. Während die Regierungsbildung noch offen ist, zeichnen sich bereits verschiedene Bündnisszenarien ab, die maßgeblich die politische und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands beeinflussen könnten.

Werte in diesem Artikel

• Erste Wahlergebnisse stehen fest
• Mögliche Koalitionen im Überblick
• Schwierige Koalitionsverhandlungen voraus

Wer­bung

So ist die Wahl ausgegangen

Im November 2024 gab Bundeskanzler Olaf Scholz die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner bekannt, woraufhin die FDP die Ampelkoalition verließ. Infolgedessen stellte Scholz im Dezember die Vertrauensfrage, verlor jedoch die Abstimmung. Dies führte zur Auflösung des Bundestages und zur Vorverlegung der ursprünglich für September 2025 geplanten Bundestagswahl auf Februar.

Gewählt wurde am 23. Februar 2025, die vorläufigen Wahlergebnisse stehen nun fest. Für die Parteien der ehemaligen Regierungskoalition fiel das Ergebnis deutlich schwächer aus als bei der Wahl 2021. Die SPD erhielt nun nur noch 16,41 Prozent der Stimmen, während Die Grünen auf 11,61 Prozent kommen. Die FDP erreichte nur 4,33 Prozent und verpasst damit den Wiedereinzug in den Bundestag. Die AfD steht unterdessen bei 20,8 Prozent und ist damit die zweitstärkste Partei. Stärkste Kraft ist die CDU/CSU mit 28,52 Prozent der Stimmen, während Die Linke 8,77 Prozent erhielten. Das BSW verpasst nach der vollständigen Auszählung aller Wahlkreise derweil den Einzug in den Bundestag, da es an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert. Andere Parteien schafften es in diesem Jahr auf insgesamt 4,44 Prozent.

Wer­bung

Die Wahlbeteiligung erreicht mit 83 Prozent einen Rekordwert seit der Wiedervereinigung und liegt damit deutlich über den 76,4 Prozent der letzten Bundestagswahl 2021, so die Forschungsgruppe Wahlen laut dem ZDF. Das endgültige Ergebnis steht jedoch noch aus.

Das sind die möglichen Koalitionen

Nun geht es für die Parteien in Verhandlungen, um eine Koalition zu bilden, die die neue Bundesregierung stellen wird. Was erwartet Deutschland nun in Zukunft?

Wer­bung

SCHWARZ-ROT:

Die Große Koalition in der Berliner Republik steht für eine kompromissorientierte Politik der Mitte, geprägt von CDU-Kanzlerin Angela Merkel. Es erscheint jedoch unwahrscheinlich, dass Olaf Scholz nach seiner Kanzlerschaft erneut als Vizekanzler und Minister in eine solche Regierung eintreten würde, wie die tagesschau erklärt. Gemeinsam würden beide Parteien jedoch auf 328 Sitze kommen. Die Mehrheit im neuen Bundestag liegt bei 316 Stimmen.

Sichern Sie sich attraktive Zinsen mit dem Tagesgeldkonto der Consorsbank*! Neukunden erhalten 3,15 % p.a. für die ersten drei Monate plus 40 Euro Startprämie (Stand: 21.02.2025). Keine Mindestanlage und Ihre Einlagen bis zu 1.000.000 € sind geschützt. Hier kostenlos Konto eröffnen!*

In der Union sehe man inhaltlich jedoch die größten Schnittmengen mit der SPD, insbesondere in der Migrationspolitik - ein Punkt, den auch Friedrich Merz wiederholt betont hat. Ein zentrales Hindernis bleibt jedoch: Während die Union die Zurückweisung aller Asylbewerber an den Grenzen fordert, lehnt die SPD dies bislang ab. Dennoch glaubt man in der Union, dass sich die Haltung der Sozialdemokraten nach der Wahl ändern könnte. CSU-Chef Markus Söder äußerte dazu kürzlich, dass die SPD bereits erkannt habe, dass eine Kurskorrektur nötig sei und alte ideologische Positionen keine Option mehr darstellten.

In der CDU gibt es jedoch auch Zweifel an einer Zusammenarbeit mit der SPD, insbesondere in den Bereichen Bürgergeld und Ukraine-Politik. Befürworter einer schwarz-roten Koalition argumentieren jedoch, dass sich die SPD nach der Wahl personell neu aufstellen werde - mit Hoffnung auf Personen wie Boris Pistorius oder Nancy Faeser. Zudem wäre es keine "Große Koalition" mehr, da eine deutlich schwächere SPD weniger Einfluss hätte.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat zudem laut dem ZDF klargestellt, dass er im Falle von Koalitionsgesprächen zwischen SPD und Union nicht als Verhandlungsführer seiner Partei auftreten werde. "Ich werde nicht der Verhandlungsführer der SPD sein, wenn es zu Gesprächen mit der Union kommt", betonte er in der Berliner Runde. Scholz stellte klar, dass er sich ausschließlich für das Amt des Bundeskanzlers beworben habe. Das Wahlergebnis für die SPD bezeichnete er als "sehr bitter".

Eine Koalition zwischen Union und den Grünen (Schwarz-Grün) hätte unterdessen keine Mehrheit.

SCHWARZ-BLAU:

Rechnerisch ebenfalls möglich wäre eine Koalition aus Union und AfD, die gemeinsam auf 360 Sitze im Bundestag kommen würden. Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat eine Zusammenarbeit mit der AfD jedoch kategorisch ausgeschlossen. "Wir suchen nicht die Freiheit und den Frieden auf dem Schoß von Putin", betonte er in der Berliner Runde von ARD und ZDF. Er räumte ein, dass die Regierungsbildung angesichts des Wahlergebnisses möglicherweise schwieriger werde als erwartet, doch eine schnelle und stabile Koalitionsbildung sei alternativlos.

Unterdessen fordert AfD-Chefin Alice Weidel eine Mitte-rechts-Regierung und bot der Union eine Zusammenarbeit an. Sie kritisierte, dass Merz durch eine Koalition mit SPD oder Grünen seine Wahlversprechen brechen würde. "Er hat Forderungen der AfD übernommen und ist damit in den Wahlkampf gezogen. Mit den Linken wird er aber nichts davon umsetzen können", sagte sie im heute-journal.

Mögliche Auswirkungen auf DAX, Aktien, Branchen & Co.

Die zukünftige Regierungsbildung könnte erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Märkte haben, insbesondere auf die Aktienmärkte, da die politische Ausrichtung maßgeblich wirtschaftliche Rahmenbedingungen beeinflusst. Laut Forex.com hängt die Marktreaktion stark von der resultierenden Regierungskonstellation ab.

Eine unionsgeführte Regierung wird voraussichtlich eine wirtschaftsfreundliche Politik mit Fokus auf Stabilität, Investitionsanreize und Bürokratieabbau verfolgen. Niedrigere Unternehmenssteuern und ein erleichtertes regulatorisches Umfeld könnten das Vertrauen von Investoren stärken. Davon könnten insbesondere Unternehmen wie Volkswagen profitieren, da eine berechenbare Wirtschaftspolitik und Investitionen in Infrastruktur sowohl traditionelle als auch grüne Technologien fördern würden. Der Technologiesektor, allen voran SAP, könnte durch eine konsequente Unterstützung der digitalen Transformation gestärkt werden. Auch der Finanzsektor, insbesondere die Deutsche Bank, würde von einer moderaten Regulierungspolitik und stabilen geldpolitischen Rahmenbedingungen profitieren, was sich insgesamt positiv auf den Leitindex DAX auswirken könnte.

Die SPD könnte in einer möglichen Großen Koalition jedoch einen progressiven Einfluss auf die Regierung ausüben. So setzt die Partei auf günstigere Strompreise, indem die Netzentgelte auf drei Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden sollen. Zudem plane die Partei eine Investitionsprämie von zehn Prozent, um Unternehmen zu ermutigen, in neue Maschinen und Geräte zu investieren. Auch die Elektromobilität bleibt bei der Partei im Fokus: E-Autos sollen bis 2035 von der Kfz-Steuer befreit werden.
Daneben würde die SPD voraussichtlich den Ausbau von Sozialprogrammen und die digitale Transformation in den Mittelpunkt stellen. Während einige Branchen hierbei von staatlicher Förderung profitieren könnten, könnten wiederum stärkere Regulierungen und Steueranpassungen andere Sektoren belasten.

Redaktion finanzen.net

*Das bedeutet das Sternchen: Unsere News sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschließen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die durch den Kauf oder Verkauf der in den Artikeln genannten Wertpapiere oder Finanzprodukte entstehen.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Deutsche Bank

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Deutsche Bank

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: telesniuk / Shutterstock.com, AlexLMX / Shutterstock.com

Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.

Wer­bung

Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.

DatumRatingAnalyst
19.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralGoldman Sachs Group Inc.
13.02.2025Volkswagen (VW) vz Sector PerformRBC Capital Markets
04.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralGoldman Sachs Group Inc.
03.02.2025Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
03.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
03.02.2025Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
27.01.2025Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
27.01.2025Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
24.01.2025Volkswagen (VW) vz BuyDeutsche Bank AG
22.01.2025Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
19.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralGoldman Sachs Group Inc.
13.02.2025Volkswagen (VW) vz Sector PerformRBC Capital Markets
04.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralGoldman Sachs Group Inc.
03.02.2025Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
03.02.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
21.01.2025Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
13.01.2025Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
23.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
03.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
30.10.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Volkswagen (VW) AG Vz. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"