Wirtschaftspolitik

Bundestagswahl & Börse: Welche Auswirkungen die Wahl 2025 auf DAX, Aktien, Branchen & Co. haben könnte

22.02.25 16:25 Uhr

Wahl & Börse: Wie die Bundestagswahl 2025 DAX, Aktien, Branchen & Co. beeinflussen könnte | finanzen.net

Die Bundestagswahl 2025 könnte nicht nur die politische Landschaft, sondern auch die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands maßgeblich beeinflussen. Vor allem Entscheidungen der künftigen Regierung dürften spürbare Auswirkungen auf verschiedene Branchen und Unternehmen an den Finanzmärkten haben.

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• Bundestagswahl steht kurz bevor
• Wirtschaftspolitische Themen der Parteien im Überblick
• Auswirkungen auf einzelne Branchen hängen stark vom Wahlergebnis ab

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Das sollte man vor der Wahl wissen

Im November 2024 gab Bundeskanzler Olaf Scholz die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner bekannt, woraufhin die FDP die Ampelkoalition verließ. Infolgedessen stellte Scholz im Dezember die Vertrauensfrage, verlor jedoch die Abstimmung. Dies führte zur Auflösung des Bundestages und zur Vorverlegung der ursprünglich für September 2025 geplanten Bundestagswahl auf Februar.



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Die bevorstehende Wahl, die am 23. Februar 2025 stattfinden wird, steht im Fokus von Investoren und politischen Beobachtern. Angesichts angespannter Koalitionsverhandlungen und einer zunehmend dynamischen Wählerstimmung könnten die politischen Entwicklungen auch spürbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben.

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Wie ExtraETF erklärt sehe über ein Drittel der deutschen Anleger in der Union aus CDU und CSU die größte Kompetenz, um die anhaltende Wirtschaftsflaute in Deutschland zu überwinden. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage, die der europäische Online-Broker XTB in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey durchgeführt hat. Befragt wurden rund 2.000 Aktienanleger im Zeitraum vom 10. bis 26. Dezember 2024.

Das wollen die Parteien für die Wirtschaft tun

Doch was wollen die einzelnen größten Parteien tatsächlich für die Wirtschaft tun? Mit dieser Frage befasste sich kürzlich auch die tagesschau. Die wirtschaftspolitischen Ansätze der einzigen Parteien zeigen dabei jedoch teils deutliche Unterschiede.

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Die SPD setzt auf günstigere Strompreise, indem die Netzentgelte auf drei Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden sollen. Zudem plane die Partei eine Investitionsprämie von zehn Prozent, um Unternehmen zu ermutigen, in neue Maschinen und Geräte zu investieren. Diese Prämie soll unkompliziert über die Steuererklärung abgerechnet werden. Auch die Elektromobilität bleibt im Fokus: E-Autos sollen bis 2035 von der Kfz-Steuer befreit werden.

Die Union aus CDU und CSU will die Energiepreise durch eine Senkung der Stromsteuer und der Netzentgelte reduzieren. Zudem ziehen die Parteien eine Rückkehr zur Atomkraft in Betracht. Um Unternehmen zu entlasten, soll die Steuerlast auf maximal 25 Prozent begrenzt werden. Der Solidaritätszuschlag soll vollständig abgeschafft und bürokratische Vorschriften wie das Lieferkettengesetz aufgehoben werden. Zur Stärkung des Arbeitsmarktes setzt die Union auf steuerfreie Überstundenzuschläge und Anreize für längeres Arbeiten im Alter.

Für die Grünen steht der Umbau zu einer ökologischen Wirtschaft im Mittelpunkt. Ähnlich wie die SPD wollen sie durch niedrigere Steuern und Abgaben den Strom günstiger machen und die Eigenproduktion von Energie erleichtern. Eine Investitionsprämie von zehn Prozent, jedoch auf fünf Jahre befristet, soll Unternehmen zum Ausbau ihrer Infrastruktur anregen. Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, planen die Grünen die Einführung einer digitalen Einwanderungsagentur, die den Antragsprozess für Arbeitsvisa vereinfacht.

Die FDP stellt die "Wirtschaftswende" in den Mittelpunkt ihres Programms. Sie setzt auf weniger staatliche Eingriffe und mehr Vertrauen in unternehmerisches Handeln. Subventionen sollen reduziert, Staatsbeteiligungen verkauft und Steuern gesenkt werden. Zudem plädieren die Liberalen für eine Rückkehr zur Atomkraft sowie für die Zulassung von Fracking, um die Energieversorgung zu sichern.

Die AfD verfolgt einen radikal marktliberalen Ansatz. Die Partei fordert die vollständige Abschaffung der CO2-Abgabe, die Rückkehr zur Atomkraft sowie die Wiederaufnahme von Gasimporten aus Russland, um die Energiepreise zu senken. Gleichzeitig möchte die Partei den EU-Austritt Deutschlands vorantreiben und den Euro als Währung abschaffen.



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Die Linke legt ihren Fokus auf die Sozialpolitik und eine aktive staatliche Wirtschaftspolitik. Der Staat soll eine stärkere Steuerungsrolle übernehmen und 200 Milliarden Euro in den klimagerechten Umbau der Industrie investieren. Die Partei fordert zudem eine stärkere Besteuerung von Reichen sowie die Reform der Schuldenbremse, um Investitionen zu finanzieren.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sieht die Energiepolitik als zentralen Hebel zur Stärkung der Wirtschaft. Die Partei spricht sich für eine Rücknahme des Heizungsgesetzes und des Verbrenner-Verbots aus und fordert eine Wiederaufnahme der Gasimporte aus Russland. Öffentliche Investitionen sollen durch neue Kredite ermöglicht werden, während Kapitalerträge stärker besteuert werden sollen, um Investitionen in Unternehmen zu fördern.

So könnte sich das Ergebnis auf Branchen, DAX, Aktien & Co. auswirken

Und wie genau könnten sich zukünftige Regierungsszenarien nun auf den Markt auswirken? Forex.com nach könnte die Wahl erhebliche Auswirkungen auf die deutschen Aktienmärkte haben, abhängig vom Wahlausgang und der sich daraus ergebenden politischen Ausrichtung. Eine Szenarioanalyse soll zeigen, wie sich drei potenzielle Regierungskonstellationen auf verschiedene Sektoren und deren Schlüsselunternehmen auswirken könnten.

Im ersten Szenario wird eine unionsgeführte Koalition betrachtet. Eine solche Regierung würde voraussichtlich eine wirtschaftsfreundliche Mitte-Rechts-Agenda verfolgen, die auf Stabilität, Investitionsanreize und Bürokratieabbau setzt. Geplante Maßnahmen wie niedrigere Unternehmenssteuern und ein gestrafftes regulatorisches Umfeld könnten das Vertrauen von Investoren stärken. In der Automobilbranche könnten Unternehmen wie Volkswagen profitieren, da eine berechenbare Wirtschaftspolitik und Investitionen in Infrastruktur sowohl traditionelle als auch grüne Technologien fördern. Der Technologiesektor, allen voran SAP, würde von einer konsequenten Unterstützung der digitalen Transformation profitieren. Auch der Finanzsektor könnte profitieren: Die Deutsche Bank etwa könnte durch eine moderate Regulierungspolitik und stabile geldpolitische Rahmenbedingungen gestärkt werden. Alles DAX-Werte die entsprechend den Leitindex bewegen könnten.

Das zweite Szenario beschreibt eine politische Landschaft, die von einem starken Abschneiden der AfD geprägt ist. Auch wenn eine Regierungsbeteiligung der Partei unwahrscheinlich erscheint, könnte ihr Einfluss zu protektionistischeren und nationalistischeren Tendenzen führen. Mögliche Folgen wären strengere Einwanderungskontrollen, eine Rücknahme bestimmter EU-Integrationen und ein Fokus auf den Binnenmarkt. Besonders exportorientierte Unternehmen wie Volkswagen und Siemens stünden hier vor Herausforderungen, da Handelsbarrieren und bürokratische Hürden den internationalen Absatz erschweren könnten. Im Technologiesektor könnte SAP unter regulatorischem Druck stehen, da eine verstärkte nationale Kontrolle den freien Datenverkehr einschränken könnte. Der Finanzsektor, insbesondere die Deutsche Bank, müsste sich auf erhöhte Marktvolatilität und eine unsichere regulatorische Zukunft einstellen.



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Das dritte Szenario beinhaltet die Auswirkungen einer progressiven Regierungskoalition unter SPD und Grünen. Diese Konstellation würde vermutlich den Ausbau von Sozialprogrammen, Klimaschutzmaßnahmen und die digitale Transformation vorantreiben. Zur Finanzierung dieser Vorhaben könnten höhere Unternehmenssteuern sowie strengere Umwelt- und Datenschutzauflagen eingeführt werden. In der Automobilbranche wären die Folgen gemischt: Volkswagen müsste sich zwar auf strengere Emissionsvorschriften einstellen, könnte aber von der staatlichen Unterstützung für den Ausbau der Elektromobilität profitieren. Siemens würde von Investitionen in grüne Technologien und Infrastruktur profitieren, auch wenn anfängliche Anpassungskosten entstehen könnten. SAP dürfte ebenfalls profitieren, da die Digitalisierung im öffentlichen Sektor vorangetrieben werden soll, gleichzeitig aber mit strengeren Datenschutzvorgaben rechnen müsste. Der Finanzsektor hingegen, darunter die Deutsche Bank, wäre mit verschärften Regulierungsvorschriften und möglicherweise höheren Steuerlasten konfrontiert.

Unabhängig vom Wahlausgang werde die Bundestagswahl 2025 jedoch voraussichtlich für erhebliche Marktunsicherheit sorgen. Anleger sollten daher aktuelle Umfragen, politische Entwicklungen und potenzielle Koalitionsverhandlungen aufmerksam verfolgen, um Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Anpassungen in ihren Portfolios vorzunehmen, so Forex.com weiter.

Redaktion finanzen.net

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