Erbschaft- und Schenkungsteuer

Erbschaft- und Schenkungsteuer - Definition

Steuer, die den Bundesländern zufließt und die eine Übertragung von Vermögen, sei es von Todes wegen oder unter Lebenden erfasst. Die deutsche Erbschaft- und Schenkungsteuer ist als so genannte Erbanfallsteuer konzipiert. Nicht der Erblasser oder Schenker versteuert als letzten Besteuerungsakt in seiner persönlichen Vermögensphäre, sondern der Erbe bzw. der Beschenkte hat nach dem Vermögensübergang einen ersten Besteuerungsakt in seiner persönlichen Vermögensphäre zu erdulden. Damit entgeht man dem Vorwurf der Mehrfachbesteuerung auf der Ebene des Erblassers bzw. des Schenkers, denn Vermögen kann in der Regel nur aus bereits versteuertem Einkommen gebildet worden sein. Das Bundesverfassungsgericht hat den Gesetzgeber mehrfach aufgefordert, wesentliche Elemente der Bewertung und der Freibeträge ab dem 1.1.2009 neu zu regeln. So ersetzen bei steuerlich relevanten Vermögensübergängen im Bereich des Grundvermögens so genannte Bedarfswerte den bisherigen Einheitswert. Weiterhin gilt nun eine umfangreiche Verschonung von Betriebsvermögen, verbunden mit einer Tarifentlastung. Allgemeine Freibeträge in Höhe von 500 000 € für den Ehegatten und 400 000 € für Kinder fangen die Umstrukturierung der Steuerklassen und Steuersätze auf und gewähren so die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Freistellung eines üblichen Familienvermögens.

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Schneck (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 9. Auflage, München 2015

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