MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen bei Aktien - Zinsen steigen weiter
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DOW JONES--Die angesichts der Kursrally mit immer neuen Rekordhochs im DAX schon länger erwartete Gegenbewegung an den europäischen Börsen hat am Mittwoch Gestalt angenommen. Nachdem der DAX im frühen Handel mit 22.935 Zählern ein neuerliches Allzeithoch markierte, setzten im Zuge von Gewinnmitnahmen Verkäufe ein. Im Tagesverlauf ging es fast ohne Gegenwehr nach unten, am Ende des Tages büßte der DAX 1,8 Prozent ein auf 22.434 Punkte. Damit gingen aber nicht einmal die Gewinner der vergangenen vier Handelstage verloren. Der MDAX büßte sogar 2,5 Prozent ein. Nach einem Start im Plus schlossen die Indizes deutlich im Minus. Den Euro-Stoxx-50 traf es mit einem Minus von 1,4 Prozent.
Im Einklang mit den Börsen ging es auch mit dem Euro etwas deutlicher nach unten, er fiel auf 1,0403 Dollar, nachdem er bereits an den beiden Vortagen nachgegeben hatte.
Die Anleger hätten nach dem extrem guten Lauf der Aktienmärkte in Europa, auch mit Blick auf die Bundestagswahl am Wochenende, wie auch angekündigte US-Zölle, erst einmal Kasse gemacht, hieß es. Zudem lieferte die Berichtssaison einige negative Überraschungen.
Außerdem stiegen die Zinsen weiter, was immer ungünstig für Aktien ist. Hintergrund ist die Aussicht auf steigende Verteidigungsausgaben in Europa. Als weiterer Treiber kommt die Gefahr von Zöllen hinzu, die potenziell preistreibend wirken und damit ebenfalls Zinssenkungen der EZB erschweren. Dazu ließ EZB-Direktorin Isabel Schnabel mit der Aussage aufhorchen, dass der EZB-Rat damit beginnen sollte, über eine Pause bei den Leitzinssenkungen zu diskutieren. Die deutsche Zehnjahresrendite stieg um 5 Basispunkte auf 2,55 Prozent.
US-Präsident Donald Trump hatte Strafzölle von bis zu 25 Prozent angekündigt - auf Automobile, Halbleiter und Pharmaprodukte. Details soll es aber erst Anfang April geben. Für den Stoxx-Subindex der Autoaktien ging es um 1,5 Prozent nach unten. Ob es am Ende so kommt, ist unklar, "zumindest wächst die Unsicherheit wieder", meinte ein Marktteilnehmer.
Rüstungsaktien trotzen Abwärtsbewegung
Tendenziell weiter nach oben ging es mit Rüstungswerten vor dem Hintergrund der erwarteten deutlich steigenden Rüstungsausgaben europäischer Staaten.
Sehr schwach tendierten Minenwerte, deren Subindex 2,4 Prozent verlor. Hier büßten Glencore nach dem Zahlenausweis 6,5 Prozent ein. Der Rohstoffkonzern verdiente wegen niedrigerer Kohlepreise 2024 deutlich weniger und verfehlte die Markterwartungen. Unter Druck standen daneben Chemie- und Bautitel mit Einbußen ihrer Subindizes von bis zu 2,8 Prozent.
Im Chemiesektor sorgte auch das US-Unternehmen Celanese mit schwach ausgefallenen Geschäftszahlen für Verkaufsstimmung. Celanese rutschte in die roten Zahlen wegen einer schwachen Nachfrage aus der Auto- und Chemieindustrie, aber auch nach Farben.
Bei den Bautiteln standen Heidelberg Materials (-5,4%) stark unter Druck. Morgan Stanley hatte die Aktie auf Gleichgewichten gesenkt. Gute Nachrichten seien in den Kurs nun eingepreist, so die Begründung. Unter anderem hatte zuletzt Aufbaufantasie für die Ukraine für Kursgewinne bei Zementwerten gesorgt. In Mailand verloren Buzzi 3,4 Prozent, in Zürich Holcim 4,4 Prozent.
MTU enttäuscht
Für MTU Aero ging es im DAX nach der Geschäftszahlenvorlage 5 Prozent abwärts. Der freie Cashflow sei 75 Millionen niedriger als erwartet ausgefallen, bemängelte JP Morgan. Ursächlich seien unerwartet hohe Kosten für den Rückrufe und Lieferkettenprobleme.
Delivery Hero verloren 6,6 Prozent nach einer Abstufung auf "Sell" durch Citi. Die Analysten halten den sich verschärfende Wettbewerb nicht für angemessen eingepreist. Konkret verweisen sie auf die "aggressive Expansion" des Konkurrenten Keeta in Saudi-Arabien.
Philips sehr schwach
Philips brachen um 11 Prozent ein. Das Medizintechnikunternehmen rutschte im vierten Quartal im Zusammenhang mit einer deutlich höheren Steuerbelastung in die roten Zahlen.
Die Qualität der Geschäftszahlen von britisch-asiatischen HSBC wurden als durchwachsen bezeichnet, das Nettozinseinkommen sei etwas schwächer, dafür die Gebühreneinnahmen besser ausgefallen als erwartet. Positiv sei der Aktienrückkauf von bis zu 2 Milliarden Dollar. HSBC schlossen knapp im Minus.
STMicro machten einen Satz um knapp 8 Prozent nach einer Hochstufung auf "Buy" durch Jefferies. Die Wachstumserwartungen dürften ab dem zweiten Halbjahr 2025 steigen, nachdem die Korrektur der Lagerbestände abgeschlossen sei, so die Begründung.
Aktien der Reisebranche litten unter einer Gewinnwarnung von Jet2 (-10,7%). Lufthansa gaben um 4,6 und IAG um 3,0 Prozent nach. Tui verbilligten sich um 6,9 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 5.461,17 -72,67 -1,3% +11,5%
Stoxx-50 4.708,77 -32,02 -0,7% +9,3%
Stoxx-600 552,10 -5,07 -0,9% +8,8%
XETRA-DAX 22.433,63 -410,87 -1,8% +12,7%
FTSE-100 London 8.712,53 -54,20 -0,6% +8,0%
CAC-40 Paris 8.110,54 -96,02 -1,2% +9,9%
AEX Amsterdam 942,28 -4,78 -0,5% +7,2%
ATHEX-20 Athen 3.948,97 -24,00 -0,6% +10,6%
BEL-20 Bruessel 4.370,16 -43,88 -1,0% +2,5%
BUX Budapest 88.606,94 -63,96 -0,1% +11,7%
OMXH-25 Helsinki 4.709,90 -57,01 -1,2% +10,5%
ISE NAT. 30 Istanbul 10.863,68 -183,86 -1,7% +1,0%
OMXC-20 Kopenhagen 2.073,02 +17,34 +0,8% -1,4%
PSI 20 Lissabon 6.687,69 -12,98 -0,2% +4,7%
IBEX-35 Madrid 12.929,40 -214,50 -1,6% +11,5%
FTSE-MIB Mailand 38.348,16 -205,99 -0,5% +12,8%
OBX Oslo 1.417,97 +7,99 +0,6% +6,6%
PX Prag 2.005,09 +1,88 +0,1% +13,9%
OMXS-30 Stockholm 2.710,23 -47,04 -1,7% +9,2%
WIG-20 Warschau 2.634,88 -36,17 -1,4% +21,9%
ATX Wien 4.065,12 -81,09 -2,0% +13,5%
SMI Zuerich 12.798,52 -95,46 -0,7% +10,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,56 +0,06 +0,20
US-Zehnjahresrendite 4,55 -0,00 -0,02
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:06 Di, 17:25 % YTD
EUR/USD 1,0406 -0,4% 1,0456 1,0462 +0,5%
EUR/JPY 157,83 -0,7% 158,56 158,75 -3,1%
EUR/CHF 0,9418 -0,2% 0,9442 0,9435 +0,4%
EUR/GBP 0,8280 +0,1% 0,8286 0,8293 +0,1%
USD/JPY 151,66 -0,3% 151,63 151,75 -3,6%
GBP/USD 1,2568 -0,5% 1,2622 1,2615 +0,4%
USD/CNH (Offshore) 7,2872 +0,2% 7,2852 7,2759 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 96.292,60 +1,1% 95.696,40 95.268,45 +1,7%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,53 71,85 +0,9% +0,68 +1,8%
Brent/ICE 76,26 75,84 +0,6% +0,42 +2,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 47,045 49,90 -5,7% -2,86 -0,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.928,85 2.935,10 -0,2% -6,25 +11,6%
Silber (Spot) 32,64 32,88 -0,7% -0,24 +13,1%
Platin (Spot) 972,00 986,00 -1,4% -14,00 +7,2%
Kupfer-Future 4,56 4,59 -0,8% -0,04 +13,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
February 19, 2025 12:18 ET (17:18 GMT)
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