Zentralbanken decken sich massiv mit Gold ein
Die globale Lobbyorganisation der Goldbergbauindustrie hat in ihrem aktuellen Bericht einen Kaufrausch beim Edelmetall vermeldet. Aus folgenden Gründen kaufen sich Zentralbanken vermehrt in Gold ein.
Der Gold-Kaufrausch
In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht vermeldet die World Gold Council (WGC) einen signifikanten Anstieg der Goldkäufe der Zentralbanken. Dabei seien laut der Lobbyorganisation 2018 insgesamt 651,5 Tonnen des Edelmetalls durch Notenbanken gekauft worden. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um stolze 74 Prozent. Die im Jahr 2018 erreichte Zahl sei sogar die zweithöchste in der Statistik des WGC - nach dem Höchstwert im Jahr 1971, dem Ende der Goldpreisbindung des Dollars. Ein solcher Trend sei schon seit der Finanzkrise 2007 festzustellen, jedoch sei das Volumen in 2018 drastisch angestiegen. Den größten Goldkauf verbuchte dabei die russische Zentralbank mit 274,3 Tonnen. Die Notenbank stocke dabei kontinuierlich die eigenen Goldreserven seit 13 Jahren auf. Ende 2018 halte diese laut der WGC 2.113 Tonnen Gold. Mit deutlichen Abstand landet die türkische Zentralbank mit 51,5 Tonnen auf dem zweiten Platz. Knapp dahinter befindet sich die Notenbank Kasachstans. Diese kaufte in 2018 50,6 Tonnen Gold ein. Die chinesische Zentralbank vermeldete nach zweijähriger Abstinenz wieder einen Goldkauf von 10 Tonnen in 2018.
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Gründe für den Kaufrausch
Die Zentralbanken würden damit versuchen unabhängiger vom Dollar zu werden. "Die im Laufe des Jahres zunehmende geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheit veranlasste die Zentralbanken zunehmend, ihre Reserven zu diversifizieren und ihren Fokus auf das Hauptziel zu richten, nämlich in sichere und liquide Vermögenswerte zu investieren", so der WGC-Bericht. Allen voran Russland und die Türkei hatten mit geopolitischen Spannungen mit den Vereinigten Staaten zu kämpfen. Sanktionen gegen russische Oligarchen oder der Streit um einen inhaftierten US-Bürger ließen die Lira und den Rubel deutlich abwerten. Laut dem WGC-Bericht wollen die Länder eine Konzentration von Währungsrisiken in Dollar vermeiden. Zudem dürften sich in Zukunft mehr Länder anschließen, um Risiken eines Handelskriegs, steigende Zinsen der Staatsanleihen und um die Abhängigkeit vom Dollar abzuschwächen. Laut einer WGC-Umfrage schätzen die Mehrheit der Notenbanken, Gold als krisensichere Anlage ein. Zur Diversifizierung der Reserven sei das Edelmetall ebenfalls bestens geeignet.
Redaktion finanzen.net
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