Wachsendes Ölangebot

TOTAL und OMV sollen helfen: Der Iran hat bei der Ölförderung Großes vor

21.02.17 10:15 Uhr

TOTAL und OMV sollen helfen: Der Iran hat bei der Ölförderung Großes vor | finanzen.net

Der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist es gelungen, die vereinbarte Kürzung der Fördermenge nahezu komplett umzusetzen und damit die meisten Experten völlig zu überraschen. Doch nun droht der Iran, die Bemühungen des Kartells zu torpedieren.

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Die OPEC wollte dem Ölpreisverfall nicht länger tatenlos zusehen und hat im November 2016 eine Drosselung der Ölfördermenge beschlossen. Daneben ist es ihr gelungen, auch eine große Zahl der erdölproduzierenden Länder außerhalb des Kartells davon zu überzeugen, den neuen Kurs mitzumachen.

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Zur Überraschung vieler waren die Bemühungen der OPEC bisher erfolgreich. In der Vergangenheit war das Ölkartell nicht gerade für seine Disziplin bekannt: Oft wurden Absprachen nicht eingehalten und die verabredeten Fördermengen überschritten. Doch seit den jüngsten Treffen reißen sich die Mitgliedsstaaten zusammen und setzen die Vereinbarung tatsächlich um. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) wurde die vereinbarte Kürzung im Januar 2017 nahezu komplett umgesetzt.

Iran setzt auf Ölboom

Doch nun zeigt sich ein erster Riss in der ansonsten geeinten Front: Der Iran will seine Förderung massiv steigern. Überraschend ist das nicht, immerhin ist die iranische Wirtschaft nach jahrelangen Sanktionen stark angeschlagen. Allerdings wurden diese Sanktionen vor etwa einem Jahr aufgehoben, so dass der Iran nun seine Wirtschaft mit Einnahmen aus dem Ölverkauf ankurbeln könnte. Und hierbei will sich das persische Land scheinbar von der OPEC keinen Riegel vorschieben lassen.

"Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir unsere Kapazität auf 5,7 Millionen Barrel pro Tag ausweiten", kündigte der iranische Vize-Ölminister Amir Hossein Zamaninia auf dem CWC Iran LNG & Gas Partnership Summit in Frankfurt an. Das wäre eine beträchtliche Steigerung gegenüber dem aktuellen Niveau von täglich maximal 3,9 Millionen Barrel.

TOTAL und OMV stehen in den Startlöchern

Bei seinen Plänen kann der Iran auf die Hilfe einiger internationaler Großkonzerne hoffen. Als Partner stehen etwa die Ölkonzerne TOTAL aus Frankreich oder OMV aus Österreich bereit. Beim österreichischen Öl- und Gasriesen sind entsprechende Pläne bereits weit gediehen. OMV hat schon Vorschläge für die Entwicklung der Felder eingereicht, für die ein Memorandum of Understanding unterzeichnet wurde.

OPEC bemüht sich um Gleichgewicht am Ölmarkt

Infolge eines Überangebots bei gleichzeitig schwacher Nachfrage war der Ölpreis von Mitte 2014 bis Januar 2016 von 115 auf 28 US-Dollar eingebrochen. Um dem entgegenzuwirken, hat das OPEC-Kartell am 30. November beschlossen, seine Produktion in der ersten Jahreshälfte 2017 um 1,2 Millionen auf 32,5 Millionen Barrel (159 Liter) täglich zu kürzen. Hierbei handelt es sich um die erste Produktionskürzung seit acht Jahren.

Diese Absprache wurde größtenteils umgesetzt. Den größten Anteil daran trägt Saudi-Arabien. Das wichtigste OPEC-Mitglied geht sogar noch über seine vorgesehene Einschränkung hinaus.

Wie realistisch sind die Pläne des Iran?

Zwar ist Amir Hossein Zamaninia zuversichtlich, dass dem iranischen Öl- und Gasgeschäft gute Zeiten bevorstehen, aber diesen Optimismus teilen viele Ölexperten nicht. Sie verweisen unter anderem auf die Konkurrenz für die iranische Ölindustrie: Zum einen dürften sich die USA zunehmend selbst versorgen, zum anderen könnten weitere OPEC-Staaten nachziehen und ihre Förderquoten künftig übersteigern. Hinzu kommt, dass es dem Iran an Know-How und moderner Technologie mangelt, um seine Produktion wie gewünscht erhöhen zu können.

Auch der Wechsel im Weißen Haus stellt einen Risikofaktor dar: Als Antwort auf einen Raketentest Teherans verhängte das Finanzministerium in Washington neue Sanktionen gegen den Iran. Die Trump-Administration sprach in diesem Zusammenhang von einer Provokation und hat dem Land eine Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates vorgeworfen. Dies sind nun nicht gerade die sicheren Verhältnisse, die sich ausländische Investoren wünschen. Vielmehr dürften die neuen Unsicherheiten die dringend benötigten internationalen Kapitalgeber abschrecken.



Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Anton Watman / Shutterstock.com, Maxx-Studio / Shutterstock.com

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