Veruntreuung

Silbermünzen verschwunden: Edelmetallhändler soll Kunden um Millionenbeträge betrogen haben

13.07.23 23:24 Uhr

Silbermünzen verschwunden: Edelmetallhändler soll Kunden um Millionenbeträge betrogen haben | finanzen.net

Ein US-amerikanischer Edelmetallhändler soll Gelder von Kunden in Millionenhöhe veruntreut haben. Statt prall gefüllter Tresore fanden Ermittler leere Boxen vor.

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• Vermögenswerte im Wert von 113 Millionen US-Dollar veruntreut
• Kunden wurden in die Irre geführt
• Verbleib von mehr als 500.000 Münzen unklar

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Edelmetallhändler zu Zahlung von Schadensersatz in Millionenhöhe verurteilt

Im Rahmen eines Gerichtsverfahrens wurde ein Edelmetallhändler zur Zahlung von Schadensersatz und einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 146 Millionen US-Dollar verurteilt, wie aus einer Veröffentlichung der US-Behörde Commodities Futures Trading Commission (CFTC) hervorgeht vor. Dem 68-jährigen Edelmetallhändler Robert Higgins wird demnach vorgeworfen, über einen Zeitraum von acht Jahren Gelder seiner Kunden im Wert von etwa 113 Millionen US-Dollar veruntreut zu haben. Zwischen 2014 und 2022 habe Higgins demnach fast 200 Kunden seiner Unternehmen Argent Asset Group LLC und First State Depository Company LLC betrogen. Die Unternehmen mussten den Handel einstellen und Higgins wurde nach Angaben der CFTC ein lebenslanges Branchenverbot erteilt.

"Betrügerisches und irreführendes System"

Nach Angaben der CFTC habe Higgins ein "betrügerisches und irreführendes System" betrieben, welches unter dem Namen "Maximus Program" lief. Demnach wurden Kunden angeblich garantierte monatliche Leasingzahlungen als Gegenleistung für die Verwendung von Silber geboten, das angeblich von Argent gekauft wurde, oder von Silber, das sich im Besitz von Kunden befindet. Den Kunden wurde mitgeteilt, dass sie eine monatliche "Leasing"-Zahlung erhalten würden, die die Maximus-Kunden an Argent verpachtet hatten. Ihnen wurde zudem fälschlicherweise mitgeteilt, dass Argent in ihrem Namen Silber erwerben würde und dass ihr Silber sicher in einer Lagereinrichtung gelagert werde und dass ihre Investitionen garantiert und vollständig versichert waren.

Ermittler finden leere Boxen vor

Im Rahmen der Ermittlungen gegen Higgins wurde der Betrug von Ermittlern aufgedeckt. Entgegen den Versprechungen wurden die Edelmetalle jedoch nicht sicher aufbewahrt, sondern unterschlagen, so die CFTC. Darüber hinaus wurden auch Gelder veruntreut, welche für den Kauf von Edelmetallen bestimmt waren.

Im Zuge der Ermittlungen wurde darüber hinaus festgestellt, dass der Verbleib von über 500.000 American Eagle-Silbermünzen und mehr als 9.000 American Eagle-Goldmünzen unklar sei, so die BBC unter Berufung auf Angaben der CFTC. Fortune berichtet unter Berufung auf im Laufe des Verfahrens veröffentlichte Dokumente, dass Ermittler im Zuge von Inventurprüfungen in einigen Fällen komplett leere Kisten von Kunden vorfanden oder Kisten, in denen lediglich eine Art "Schuldschein" hinterlegt war, auf dem die Menge des Metalls angegeben war, das dort hätte gelagert sein sollen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Degussa Goldhandel GmbH, Olivier Le Moal / Shutterstock

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