Rohstoff goes Krypto: Reichster Russe arbeitet an einer Plattform für Palladium
Rohstoffhandel in Kombination mit dem Blockchain-Trend? Genau das möchte Milliardär Vladimir Potanin umsetzen und seinen Kunden den digitalen Handel mit Palladium ermöglichen.
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"Die Leute tendieren dazu, mehr und mehr dezentralisierte Netzwerke und Plattformen, die keinen Hauptbetreuer haben, zu verwenden", erklärte Potanin in einem Interview, wie berichtete Bloomberg. Der reichste Russe hat nun vor, zusammen mit Norilsk Nickel JSC an diesem Prozess zu partizipieren. Potanin ist CEO von Norilsk Nickel, einem der führenden Palladiumhersteller, und hält etwa ein Drittel an dem Rohstoffunternehmen.
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Digitale Plattform und Token
Wie der Norilsk Nickel-Chef in Moskau verkündet haben soll, wird sogar an mehreren digitalen Plattformen gearbeitet - dafür sollen auch eigene Token erstellt werden. Das Besondere: Diese digitalen Münzen sollen an Palladium gekoppelt sein. Derzeit stehe der Palladiumproduzent in Verhandlungen mit den Schweizer Behörden, wo der Palladiumfonds des Konzerns seinen Sitz hat. Hier sollen zukünftig Token ausgegeben werden können. Darüber hinaus halte sich der Konzern die Option offen, das Angebot dann noch auf weitere Edelmetalle auszuweiten. Norilsk Nickel zielt darauf ab, seine Plattform bis Ende des Jahres umzusetzen - das kann der Konzern nur einhalten, wenn er die entsprechenden Genehmigungen erteilt bekommt.
Pilotprojekt für russische Zentralbank?
Zusätzlich soll eine Plattform für unternehmensinterne Transaktionen erstellt werden. Potanin äußerte laut Bloomberg außerdem, dass ebendieses Vorhaben der russischen Zentralbank als eine Art Modelllauf dienen könnte, um regulierte Blockchain-Systeme auf ihre Tauglichkeit hin zu erproben. Denn Potanin sei außerdem in Gesprächen mit der russischen Regierung und Zentralbank verwickelt, die sich im Allgemeinen mit einer potenziellen Regulierung digitaler Plattformen befassen. Im April soll diesbezüglich die nächste Anhörung über ein Gesetz über digitale Wertanlagen stattfinden. "Das Hauptproblem des Entwurfs besteht darin, dass digitale Plattformen nur von Banken und Börsen betrieben werden sollten", bemängelt er. Durch die vielfältige Einsatzmöglichkeit solcher Plattformen, sollte diese Technologie nicht nur dem Interesse von Banken und Börsen unterliegen.
Palladium-Token für Kunden vorteilhaft
Hintergrund sind unter anderem die Vorteile, die mit der Blockchain-Technologie einhergehen - diese will das Unternehmen mit der digitalen Plattform nutzen und seinen Kunden zugänglich machen. Insbesondere erhofft man sich in der Branche, eine Kostensenkung und Reduzierung des zeitlichen Aufwandes zu bewirken. Der CEO des Palladiumproduzenten habe von Kundenseite auf Nachfrage Zuspruch bekommen, dass auf Edelmetall-basierte Token Anklang fänden. "Transaktionen in Token sind einfacher und bequemer", betonte der Milliardär. Von Vorteil wäre dann etwa, dass Kunden dank der Plattform unerwünschte Volumen leichter weiterverkaufen könnten, wenn der digitale Auftrag die Tokens beinhaltet - und es dann kein physischer Auftrag mehr ist.
Trendreiches Vorhaben
Sollte Norilsk Nickel die Möglichkeit erhalten, das Blockchain-Projekt umzusetzen, wäre eine Startinvestition von bis zu 6 Millionen US-Dollar nötig. Potanin zeigt sich jedoch positiv gestimmt: "Wenn wir Erfolg haben, wird die Wirkung enorm sein", zitiert ihn Bloomberg. Und diese Ambition scheint auch gar nicht allzu abwegig, würde ein Palladium-basierter Token auf einer digitalen Rohstoff-Plattform zwei Trends miteinander vereinen: Auf der einen Seite das derzeit bei Anlegern wohl beliebteste Edelmetall: Der Palladiumpreis profitierte in jüngster Vergangenheit vor allem von der Dieselkrise, überholte im Zuge seiner Aufwärtsbewegung das Edelmetall Gold und erreichte kürzlich ein neues Allzeithoch. Auf der anderen Seite wird der Rohstoff dann mit dem weiterhin im Trend befindlichen Krypto-Handel kombiniert. Zwar hat sich der Hype um Bitcoin & Co. deutlich abgekühlt, die zugrundeliegende Blockchain-Technologie findet dafür aber immer mehr Adaptionen. Möglicherweise dürfte die Schweiz als Start für das Blockchain-Projekt die richtige Anlaufstelle sein: Anfang des Jahres wurde die erste Blockchain-basierte Immobilien-Plattform gestartet. Darüber hinaus wurde kürzlich bekannt, dass das "Schweizer Amazon" nun Bitcoins als Zahlungsmittel akzeptiert.
Redaktion finanzen.net
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