Ölkartell unter Druck

In Trump-Zeiten: Sind die OPEC-Maßnahmen wirkungslos geworden?

12.09.19 18:33 Uhr

In Trump-Zeiten: Sind die OPEC-Maßnahmen wirkungslos geworden? | finanzen.net

Trotz der Begrenzung der Rohöl-Fördermenge durch die OPEC und anderer wichtiger Förderländer gibt es auf dem Weltmarkt weiterhin ein Überangebot. Damit stellt sich die Frage, ob das Ölkartell tatsächlich noch einen entscheidenden Einfluss auf die Ölpreisentwicklung hat.

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Rohstoffe

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• Zweifel an OPEC-Instrumenten
• USA drängen auf den Ölmarkt
• OPEC berät über weiteres Vorgehen

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Auf die OPEC entfällt derzeit etwa 40 Prozent der weltweiten Ölförderung. Doch der Druck auf das Kartell wächst, denn angesichts schwächerer Wirtschaftsaussichten und eines anhaltenden sino-amerikanischen Handelskonflikts gibt der Ölpreis nach. Fast noch schlimmer ist jedoch, dass am Markt inzwischen Zweifel an der Wirksamkeit seiner Maßnahmen aufkommen.

Das Kartell stehe unter enormem Druck zu beweisen, dass es immer noch die Macht besitzt, den Abwärtstrend aufzuhalten, meint auch Helima Croft, Rohstoffexpertin bei RBC Capital Market: Für die OPEC "könnte es sogar einfacher sein, den physischen Markt aufzuräumen, als in Trump-Zeiten die Skepsis über die Effizienz ihrer Maßnahmen zu beseitigen".

USA gewinnen Marktanteile

Zu der beschlossenen Fördermengenbegrenzung der OPEC und ihrer Verbündeten kommen noch unfreiwillige Verluste im Iran und Venezuela. Dies mindert zwar das Angebot auf dem Weltmarkt und stabilisiert den Preis etwas, bedeutet aber auch geringere Marktanteile und damit einen Machtverlust der OPEC.

Auf der anderen Seite wächst jedoch der Einfluss der USA, die eine ganz andere Strategie verfolgen. In den letzten zehn Jahren haben sie ihre Produktion mehr als verdoppelt und sind somit zum weltgrößten Ölproduzenten aufgestiegen. Möglich wurde dies durch die umstrittene Fracking-Technik, bei der Öl aus tiefliegenden Gesteinsschichten gewonnen wird.

Da verwundert es nicht, dass Ölhändler mit großer Aufmerksamkeit die Tweets von US-Präsident Donald Trump verfolgen, der sich immer wieder auch zum Ölmarkt und der OPEC äußert.

Neues OPEC-Treffen

Am heutigen 12. September treffen sich die Vertreter der OPEC+-Staaten, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Marktteilnehmer erwarten, dass sich die 14 Mitgliedsstaaten und die 10 Nicht-OPEC-Länder darauf einigen werden, die bereits Anfang 2019 beschlossenen geringeren Produktionsquoten beizubehalten.

Auch die Analysten bei RBC Capital Markets glauben, dass die OPEC "ihr Ziel, den Markt neu auszubalancieren und dem Ölpreis eine festere Basis zu verschaffen, bekräftigen wird".

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: ALEXANDER KLEIN/AFP/Getty Images, Pavel Chagochkin / Shutterstock.com

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