Gold: Wohin der Preis des Edelmetalls geht

Die Deutschen und das Gold - das ist eine sehr spezielle Beziehung. Woher die Affinität zum Edelmetall kommt, was man beim Kauf beachten muss. Die besten Händler im Check.
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von A. Höß und A. Sturm, Euro am Sonntag
Abgestürzte Kurse, schlechte Presse, magere Aussichten: Im August reichte es der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim und sie warf alle Goldbestände aus ihren Portfolios. Die Begründung: Gold sei kein sicherer Hafen mehr, die Notierungen schwankten stärker als Aktienkurse. Während Großanleger langsam die Reißleine ziehen, halten viele Privatanleger Gold hingegen die Treue. Darauf deutet eine aktuelle Forsa-Umfrage hin. Demnach sehen 71 Prozent der Befragten Gold weiter als sichere Geldanlage.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Die Deutschen sind Goldfans, ihr Goldschatz gehört zu den größten der Welt. In deutschen Privattresoren lagern laut einer Hochrechnung der Steinbeis-Hochschule vom Herbst 2014 knapp 4.400 Tonnen Goldbarren und Münzen. Den Bundesbürgern, die gut ein Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, gehören damit fast 13 Prozent des weltweit in Privatbesitz befindlichen Anlagegoldes. Franzosen und Italiener kommen zusammen nicht einmal auf zehn Prozent. Selbst die Goldreserven der Bundesbank - die zweitgrößten nach jenen der US-Notenbank - reichen mit 3.400 Tonnen nicht an das Gold deutscher Sparer heran.
Doch woher kommt diese Neigung? Die Gründe sind in der Geschichte zu suchen - auch in der jüngeren. So stammen die Goldreserven der Bundesbank aus den Jahren des Wirtschaftswunders. Länder wie die USA überschrieben der jungen Exportnation bis Ende der 60er-Jahre Edelmetallbestände, um ihre durch den Kauf deutscher Waren entstandenen Bilanzdefizite auszugleichen. Das hat Gold einen guten Ruf beschert, Goldreserven waren Ausdruck von Wohlstand, wirtschaftlicher Stärke und zurückgewonnenem Selbstbewusstsein. Zudem durchlitt Deutschland in den vergangenen 100 Jahren eine Hyperinflation und hatte sieben verschiedene Währungen. In diesen turbulenten Zeiten vertrauten viele auf Gold als Wertspeicher. Kein Wunder, dass die Deutschen als Grund für Goldkäufe meist Schutz vor Altersarmut, Inflation sowie Finanz- und Währungskrisen nennen.
Barren als Vermögensbausteine
Inflation, Finanzkrisen, Währungskrisen - vor allem in den Jahren 2008 bis 2012 war die Panik vor Banken- und Staatspleiten ebenso groß wie die Inflationsangst. Seither gehen die Bedenken zurück. Entsprechend fiel der Goldpreis von seinem Hoch bei 1.900 US-Dollar im Jahr 2011 um 40 Prozent auf nun unter 1.200 US-Dollar - während deutsche Sparer ihre Goldbestände von 2010 bis 2014 um 400 Tonnen ausbauten.Schützen sich die Bundesbürger also vor unwahrscheinlichen Horrorszenarien? Und setzen sie deshalb bei ihrer Altersvorsorge auf einen Baustein, der zum Bremsklotz werden kann? Nicht unbedingt. Als kleiner Baustein eines ausgewogenen Portfolios ergibt Gold Sinn. Gleichwohl warnen Verbraucherschützer davor, sich allein auf Gold als Sicherungsmaßnahme zu verlassen.
"Der Geheimtipp, das ganze Vermögen in Gold zu investieren, ist ein schlechter Rat. Gold zahlt keine Zinsen oder Dividenden und ist aufgrund der starken Kursschwankungen sehr riskant", gibt Annabel Oelmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zu bedenken. "Es sollten nie mehr als maximal fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold investiert sein."
Wer in Gold investieren möchte, sollte sich also nicht von Emotionen leiten lassen, sondern nüchtern kalkulieren. Am Anfang jeder Investitionsentscheidung steht die Frage, weshalb in Gold investiert wird. Wer auf Kursgewinne schielt, kann Finanzprodukte kaufen, die den Goldpreis abbilden. Die Gebühren sind dort niedriger, jedoch besteht die Gefahr, dass das investierte Geld weg ist, wenn der Emittent pleitegeht. Steht der langfristige Sicherheitsaspekt im Vordergrund, sind aber physische Investments in Barren und Münzen sinnvoll.
Dabei sind ebenfalls Dinge zu beachten. So notiert der Goldpreis an der Börse in US-Dollar, deutsche Käufer zahlen aber in Euro. Die Entwicklung des Goldpreises kann in den verschiedenen Währungen erheblich voneinander abweichen - sowohl zum Vorteil als auch zum Nachteil deutscher Anleger. Zuletzt spielte die Euroschwäche deutschen Goldanlegern jedoch in die Hände. Seit Jahresanfang ist der Dollar-Goldkurs leicht im Minus, in Euro gerechnet hat Gold hingegen sieben Prozent an Wert gewonnen. Seit dem Hoch 2011 hat Gold in Euro um 22 Prozent eingebüßt.
Weil es am Goldmarkt viele schwarze Schafe gibt, sollten Käufer außerdem unbedingt Echtheitszertifikate verlangen, wie sie etwa die London Bullion Market Association ausstellt. Bei renommierten Händlern ist das Standard. Wer seriöse sowie faire Angebote macht und weiteres Basiswissen für den Goldkauf erfahren Sie nachfolgend.
Test: Deutschlands
beste Edelmetallhändler
Dieser Skandal sollte Goldanlegern eine Lehre sein: Im September wurden vier Verantwortliche der BWF- Stiftung verhaftet, weil sie Gelder veruntreut und Kunden über vier Tonnen Falschgold angedreht haben sollen. Rund 6.000 Geschädigte sollen der BWF für hanebüchene Versprechungen über 50 Millionen Euro gegeben haben - von denen sie wohl kaum etwas zurückbekommen werden.
Doch wo gibt es seriöse Edelmetallhändler? Und wer macht gute Preise? Um das zu ermitteln, hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) zum dritten Mal für €uro am Sonntag Deutschlands Edelmetallhändler getestet. Dafür hat das DKI Angebote durchforstet, Fragebogen ausgewertet, Servicetests durchgeführt und so auf Grundlage von fast 200 Kriterien und rund 400 Kundenkontakten Deutschlands besten Edelmetallhändler gekürt.
Degussa zum dritten Mal Testsieger
Wie schon in den beiden Vorjahren belegt Degussa Goldhandel erneut den Spitzenplatz. Der größte deutsche Edelmetallhändler punktet mit fairen Verkaufspreisen und sehr guten Ankaufspreisen, hohen Sicherheitsstandards bei Bestellungen und Versand sowie einer extrem breiten und tiefen Produktpalette. Diese reicht von Standardangeboten wie Münzen und Barren aus Gold und Silber über Platin und Palladium bis hin zu Rhodiumbarren, zugleich kauft Degussa auch alle Edelmetalle an. Ferner bietet Degussa zahlreiche Zusatzangebote wie Lagerflächen, Schließfächer, Tresore, Zollfreilager, eine Smartphone-App zum Abfragen der Kurse, Fachvorträge, Exkursionen oder Münzauktionen. Zudem wurde das im vergangenen Jahr vom DKI bekrittelte Servicedefizit beseitigt und Anfragen per Mail oder Telefon in diesem Jahr prompt und kompetent beantwortet. Entsprechend stieg die Gesamtpunktzahl von 87 auf nun 93,2 Punkte, Degussa setzt sich damit weiter von der Konkurrenz ab.Diese lieferte sich auf den folgenden Plätzen ein äußerst knappes Rennen, zwischen dem Fünftplatzierten Auragentum und dem Zweitplatzierten Anlagegold24 liegen weniger als drei Punkte. Anlagegold24 war damit auch die größte Überraschung im Test, schließlich landete der Anbieter mit Sitz in Gifhorn im Jahr 2014 mit der Gesamtnote "gut" nur auf Platz 13. Dass es in diesem Jahr für Platz 2 reichte, lag vor allem an den im Vergleich zum Vorjahr weitaus härter kalkulierten Preisen sowie verbesserten Sicherheits- und Servicestandards. So bot Anlagegold24 Kunden, die Gold oder Silber verkaufen wollten, den aktuellen Spotpreis. Nur Heubach Edelmetalle war noch kundenfreundlicher und bezahlte bei einer Unze Gold 0,6 Prozent und bei einer Unze Silber sogar fast 30 Prozent mehr als den Spotpreis. Mit dieser ungewöhnlich spendablen Preisgestaltung holte Heubach die entscheidenden Punkte und verdrängte den Vorjahresdritten Pro Aurum auf Platz 4.
Den günstigsten Verkaufspreis für Gold hatte der Edelmetallhandel der Commerzbank. Am Stichtag (29. September, 14.30 Uhr) kostete eine Unze dort 1.027,95 Euro inklusive 9,95 Euro Versand. Zum Vergleich: Der Goldpreis stand zur gleichen Zeit bei rund 1008 Euro, Exchange verlangte als teuerster Anbieter mit Versandkosten 1057,90 Euro. Wer bei der Commerzbank nur Gold kaufen möchte, sollte sich von der schlechten Gesamtplatzierung nicht abhalten lassen. Diese resultiert aus dem extrem eingeschränkten Produktangebot, das im Onlineshop nicht einmal Silberbarren umfasst.
Bessere Preise, mehr Service
Insgesamt zieht Miriam Ziesak vom DKI, die den Test geleitet hat, eine positive Bilanz. "Im Vergleich zum Vorjahr haben viele Anbieter ihre Preise und ihren Service verbessert." So gab es 2014 in der Kategorie Konditionen nur zweimal die Note "sehr gut", 2015 hingegen viermal. "Für die Seriosität der Händler spricht auch, dass Echtheitszertifikate und Versand größerer Bestellungen über Wertkurier mittlerweile überall obligatorisch sind."Nicht am Test teilgenommen hat unter anderem übrigens der Goldshop, mit dem die AfD ihre Parteikasse aufbessert. Hier hätte uns natürlich interessiert, ob die umstrittene Rechtspartei beim Goldhandel eine bessere Figur macht als auf dem politischen Parkett.
Barren: Auf die Kosten achten
Wer Angst vor Extremszenarien hat, sollte Gold physisch, etwa in Form von Barren, kaufen - und die Finger von auf Gold laufenden Finanzprodukten lassen. Denn wer in Wertpapiere wie Xetra Gold investiert (siehe unten), kann sich bei einer Pleite des Emittenten nicht auf die Lieferung des hinterlegten Golds verlassen. Viele Anleger fühlen sich erst sicher, wenn sie Greifbares besitzen. Bei Händlern im Internet gibt es schon für rund 40 Euro ein Gramm Gold, für gut 1.000 Euro eine Feinunze oder für über 30.000 Euro ein ganzes Kilo. Doch der Erwerb von Goldbarren ist teuer, wie eine Studie der Steinbeis-Hochschule zeigt: Demnach sind mit Gold hinterlegte Wertpapiere bei gängigen Investments von ein paar Tausend Euro deutlich günstiger als physisches Gold. Denn für die Lagerung und Versicherung von Barren in einem Tresor, Schließfach oder Edelmetalldepot fallen hohe Kosten an. Zudem ist die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs bei physischem Gold größer. Sie sinkt, je größer der Barren ist, weshalb sich für sparsame Anleger schwere Stücke eignen. Bedenken sollte man aber, dass man diese später nicht scheibchenweise, sondern nur als Ganzes verkaufen kann. Unabhängig vom Gewicht ist die Besteuerung: Da Gold keine Zinsen abwirft, gelten Barren als physische Wertgegenstände wie ein teures Klavier. Gewinne sind nach einem Jahr Haltedauer von der Abgeltungsteuer befreit. Davor gilt der persönliche Steuersatz. Zudem sind übliche Barren mit einem Feingehalt von mindestens 0,995 mehrwertsteuerfrei.Münzen: An gängige Stücke halten
Beim Kauf von physischem Gold gilt die Faustregel: Barren hortet man, mit Münzen zahlt man. Gemeint ist, dass Barren vor allem für die Wertsicherung gedacht sind. Von Goldbarren lässt sich schließlich schwer eine Scheibe abschneiden. Manche Goldmünzen hingegen sind als alternatives Zahlungsmittel anerkannt, etwa die Krügerrand-Münze in Südafrika. Anleger sollten sich auf beliebte Goldmünzen wie diese oder die kanadische Maple Leaf beschränken, da sie leicht handelbar sind. Krügerrand-Münzen gibt es in vielen Varianten zum Preis von wenigen Hundert bis über 1.000 Euro. Seltene Sammlerstücke und Münzserien sind für den Vermögenserhalt weniger geeignet. An historische Goldmünzen sollten sich nur Kenner wagen und Serien müssen komplett sein, um hohe Preise zu erzielen. Auch ist die Besteuerung gängiger Münzen leichter zu durchschauen. Nach einem Jahr Haltedauer sind alle Goldmünzen von der Abgeltungsteuer befreit, doch bei der Mehrwertsteuer gibt es Unterschiede: Nicht belastet werden Münzen, die nach 1.800 geprägt wurden, in ihrem Ursprungsland gesetzliche Zahlungsmittel sind oder waren und einen Feingehalt von über 900 Tausendstel aufweisen. Bei historischen Sammlerstücken regelt die "Robinson-Liste" der EU die Abgabepflicht. Beim Kauf sind Münzen gemessen am Gewicht teurer als Barren: Eine Feinunze Gold in Münzform ist im Fall von Krügerrand rund 20 Euro teurer als in Form eines Goldbarrens. Denn die Prägung der Münzen ist wie eine Verzierung: Sie kostet extra.Alternativen: Besser bei Gold bleiben
Wer sich im Internet auf die Suche nach Goldinvestitionen begibt, findet schnell eine ganze Reihe vermeintlicher Alternativen: Münzen und Barren aus Silber, Platin, Palladium, Rhodium oder Kupfer sowie Granulate, Rhodiumpulver, Iridium- und Rutheniumschwamm. In dieser Flut sollten Anleger Gold wählen - schon aus steuerlichen Gründen. So werden beim Kauf von Silberbarren 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig, während Goldbarren befreit sind. Silbermünzen wie die beliebten China Panda oder die Philharmoniker aus Österreich werden mit dem ermäßigten Satz von sieben Prozent belastet, andere Münzen mit dem vollen. Beim Erwerb von Platin und Palladium werden bei Barren wie Münzen 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig. Das schmälert die Rendite. Auch bestimmen bei den Metallen oft andere Faktoren als bei Gold die Nachfrage und damit den Preis. So ist Platin zwar ein Edelmetall, dient aber weniger als Wertanlage. Es wird in Katalysatoren für Dieselmotoren verbaut. Wegen des VW-Skandals fielen die Kurse zeitweise stark. Palladium, das in Benzinmotoren verwendet wird, profitierte dagegen. Silber dient als "Zwitter" zugleich als Wertanlage und Stoff für die Industrie, etwa in der Medizintechnik. Und der Kupferpreis hängt an der Nachfrage Chinas. Das Metall kommt etwa bei Oberleitungen für Eisenbahnen zum Einsatz. Sich Rhodiumpulver oder Rutheniumschwamm zu gönnen, mag zwar originell oder interessant sein, einen ähnlichen Anlagestatus wie Gold hat aber kein anderes Metall.Ausblick: Goldmarkt:
Ein
bisschen Glanz
Die jüngste Rally zeigt, dass Gold noch nicht völlig abgeschrieben ist. Doch der starke Dollar begrenzt eine weitere Erholung.
Als sicherer Hafen ausgedient, den Status als Krisenschutz verloren: So sahen viele Großanleger Gold, als es im August auf ein Fünfjahrestief bei 1.085 Dollar je Feinunze fiel. Wenige Wochen später hat sich die Lage etwas verbessert. Jüngst erreichte der Goldpreis ein Viermonatshoch und knackte die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie. Das Edelmetall profitierte von Gerüchten um eine Verschiebung der US-Zinswende auf 2016. So konnte Gold den Abwärtstrend stoppen. Kommt nun die Renaissance?
Zumindest fundamental bessern sich die Aussichten. Die Sorge um eine schwächere Goldnachfrage aus Indien und China sinkt. So wurde an der Börse in Shanghai bis Ende September mehr Gold ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. "Der Absturz des chinesischen Aktienmarktes dürfte viele Anleger vorsichtiger gemacht haben und in Gold investieren lassen", sagt Eugen Weinberg, Leiter Rohstoffanalyse der Commerzbank. Selbst der Rekord der Goldlieferungen von 2013 sei greifbar. Und in Indien nahe die Feiertags- und Hochzeitssaison, in der die Goldnachfrage meist steige. Zudem kaufen die Zentralbanken Chinas und Russlands weiter kräftig Gold.
Indes haben einige Argumente für Gold an Kraft verloren. Als Schutz vor Inflation ist das Edelmetall nicht gefragt - weltweit sind die Inflationserwartungen niedrig, eher fürchten Notenbanken sinkende Preise. Zudem haben die Märkte derzeit keine Angst vor Systemkrisen wie den Kollaps der Eurozone. Das Aufflammen der Griechenland-Krise im Sommer bewegte den Goldpreis kaum. In der Eurokrise 2011, als Gold ein Rekordhoch bei gut 1.900 Dollar erreichte, herrschte noch Panik. Heute setzen die Märkte darauf, dass Notenbanken notfalls das Schlimmste verhindern.
Hemmschuh Zinswende
Kurzfristig spricht vor allem der starke Dollar gegen schnell steigende Goldpreise. So dürfte die EZB ihre Geldpolitik noch weiter lockern, was den Eurokurs drückt. Und viele Schwellenländerwährungen schwächeln. Der Dollar hingegen dürfte zulegen. Ein starker Greenback verteuert Goldkäufe außerhalb des Dollarraums. "Der starke Dollar ist ein großes Hindernis für Gold", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte der dänischen Saxo Bank.Gegenwind für Gold bringen zudem Spekulationen auf eine Zinswende im Dezember. Am Mittwochabend deutete die US-Notenbank Fed eine Erhöhung an. Nun glauben wieder mehr Investoren daran. Steigende Zinsen würden Gold unattraktiver gegenüber anderen Anlagen machen, da das Edelmetall selbst keine Erträge abwirft. Zwar ist eine Zinswende in den USA im Dezember noch lange nicht ausgemacht. Doch schon Spekulationen darüber bremsen Gold.
Nach der jüngsten Rally ist das Aufwärtspotenzial daher begrenzt. Die Hausse hat für die größten Zuflüsse in Gold-ETFs seit acht Wochen gesorgt, Spekulanten wechselten in Scharen auf die Käuferseite. Nun dürfte eine Verschnaufpause folgen. Zunächst muss Gold um die 200-Tage-Linie bei rund 1.160 Dollar kämpfen. Erst darüber können Anschlusskäufe einsetzen. Für die Renaissance von Gold ist es noch zu früh.
Investor-Info
Xetra Gold
Einfacher Zugang zu Gold
Wer auf steigende Goldpreise wetten will, kann das mit dem ETC der Deutschen Börse tun. Das Papier verbrieft den Lieferanspruch auf ein Gramm physisches Gold. Der Vorteil: geringe Kosten. Zudem sind Gewinne nach neuen Grundsatzurteilen nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei. Indes besteht ein Emittentenrisiko: Falls die Deutsche Börse Commodities GmbH pleitegeht, drohen empfindliche Verluste. Das Papier bildet die Wertentwicklung des Goldpreises in Euro und nicht in US-Dollar ab, was zuletzt von Vorteil war. Seit Jahresbeginn ist der Goldpreis in US-Dollar gefallen, in Euro jedoch gestiegen.Testsieger: Die besten Edelmetallhändler (PDF)
es4415-19-tabelle.pdf (PDF)
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