Vermögensverwalter-Kolumne

Gold ist nackt

06.06.13 10:25 Uhr

Gold ist nackt | finanzen.net

Gold hat eigentlich keinen Wert.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.626,55 USD 32,44 USD 1,25%

von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

Warum es immer wieder als die einzig wahre Währung bezeichnet wird ist deshalb kaum nachvollziehbar. Der Goldeswert beruht nur auf einer Übereinkunft der Menschen. Das eigentliche Kapital des Goldes ist Vertrauen – wie beim Papiergeld.

Wer­bung
Öl, Gold, alle Rohstoffe mit Hebel (bis 20) via CFD handeln (schon ab 100 €)

Partizipieren Sie an Kursschwankungen bei Öl, Gold und anderen Rohstoffen mit Hebel und kleinen Spreads! Mit nur 100 Euro können Sie durch einen Hebel mit der Wirkung von 2.000 Euro Kapital handeln.

Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.

Wofür wird Gold wirklich gebraucht? In homöopathischen Dosen vielleicht in der ein oder anderen Industrie, ansonsten für Schmuck und als Zahnfüllung. Reicht das, um eine Jahresproduktion von rund 2.700 Tonnen aufzunehmen? Mit Sicherheit nicht. Warum also ist eine Ware, deren reale Nachfrage weit geringer ist als das Angebot, so teuer? Wird über viele Jahrhunderte als wertvoll begriffen? Und soll sogar eine echte Parallelwährung sein?

Weil die Menschen sich darauf festgelegt haben, Gold schön zu finden, als edel zu begreifen, es für wertvoll zu halten. Früher leicht begreiflich, denn Gold lässt sich einfacher formen und damit zu Schmuck verarbeiten als viele andere Metalle. Aber heute? Kritiker werfen dem Papiergeld immer vor, es sei ein Vertrauensgeld. Nur wenn jeder davon ausgehe, dass die Notenbank auch für den Wert der von ihr ausgegebenen Zettel geradesteht, funktioniert das Ganze. Und da ist natürlich immer die Frage, ob man einer Notenbank, sei sie auch auf dem Papier noch so unabhängig von der Politik, trauen kann.

Dass hieran Zweifel angebracht sind: keine Frage. Für die Euro-Rettung hat sich die EZB endgültig von ihrer lange nur mühsam aufrechterhaltenen Unabhängigkeit verabschiedet. Und auch wenn man immer argumentieren kann, dass auch die hehre Bundesbank nie komplett unabhängig von Politik und Wirtschaft agierte, hat sie es doch geschafft, diese Haltung nach außen immer zu zeigen.

Der Wert der D-Mark war auch das Vertrauen in die Deutsche Bundesbank. Nicht nur von Seiten der Deutschen sondern weltweit wurde ihr hoher Respekt entgegengebracht. Zusammen mit der Stärke der deutschen Wirtschaft wurde daraus eine runde Sache. Wäre das Vertrauen in die Bundesbank gestört worden, wäre auch die D-Mark abgerutscht.

Das ist beim Gold nur leider gar nicht anders. Wird irgendwann der große Konsens vom Wert des Goldes gebrochen, steht es nackig da. Wird Schmuck aus einem anderen Material interessanter, bricht auch diese Nachfrage weg. Dann bleibt vom ganzen Glanz des Goldes nur die Verwendung auf einem schönen, goldenen Boxenkabel – und für faule Zähne.

Einen weiteren Wert hat Gold allerdings: als Spekulationsobjekt. Die Märkte brauchen dieses Objekt der Begierde. Und bei aller Kritik am Gold als sicherer Hafen: sein Preis bestimmt sich am Markt. Zwar mag dem kein Wert gegenüberstehen, einen Preis hat das Spekulationsobjekt alle Mal. Und angesichts schwächerer Aktienmärkte könnte der sogar wieder etwas steigen.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Nachrichten zu Goldpreis