ICOs 2018: Warum das Geld wohl nicht mehr so leicht fließen wird
Initial Coin Offerings, kurz ICOs, erlebten im vergangenen Jahr zusammen mit dem Bitcoin einen großen Aufschwung. Wie wird es 2018 weitergehen?
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Ein kleiner Blick zurück zeigt, wie genau sich die ICOs 2017 verhalten haben. 2017 gab es laut einer Statistik von "Tokendata" 902 ICO-Projekte. Von den Projekten hinter diesen ICOs sind aktuell allerdings nur noch 41 Prozent am Leben. Beinahe die Hälfte aller ICO-Projekte ist gescheitert - 16 Prozent bereits daran, dass sie nicht genug Kapital erhalten haben. 31 Prozent der gescheiterten ICO-Projekte bekamen zwar genügend Kapital, scheiterten aber danach und haben ihr Produkt nie umsetzen können.
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Daneben gibt es noch einen kleinen Anteil - 13 Prozent - bei dem unklar ist, wie es nach dem ICO weitergegangen ist. Laut einem Bericht der "Gründerszene" haben diese Projekte jede Art von Kommunikation in sozialen Netzwerken eingestellt, ihre Internetpräsenzen offline genommen oder wegen eines zu kleinen Netzwerks bereits vom Start weg wenig Chancen auf Erfolg.
Allerdings hat der große prozentuale Anteil von gescheiterten Projekten nur eine geringe Aussagekraft, wenn man ihr Volumen betrachtet. Das bestplatzierte ICO, Telegram, kommt aktuell schon alleine auf 850 Millionen US-Dollar. Alle gescheiterten Projekte zusammen kommen laut "Gründerszene" auf ein Volumen von lediglich 104 Millionen US-Dollar.
Schon jetzt Hälfte des letztjährigen Gesamtvolumens erreicht
In den ersten beiden Monaten diesen Jahres wurde bei ICOs jeweils mehr Geld eingesammelt als im Dezember, dem Rekordmonat des vergangenen Jahres, in dem das Volumen der ICOs bei circa 1,2 Milliarden US-Dollar lag. Insgesamt wurde in diesem Jahr schon ein Volumen von beinahe 2,8 Milliarden US-Dollar erreicht. Dieses liegt somit schon jetzt beinahe bei der Hälfte des Gesamtvolumens des letzten Jahres, das 5,7 Milliarden US-Dollar betrug.
Bewährungsprobe für vorhandene Tokens
Im Hinblick auf diese Zahlen stehen die Chancen gut, dass die ICO-Maschinerie auch 2018 auf vollen Touren weiterlaufen wird. Denn die Finanzierungsmethode, die vor allem Start-Up-Unternehmen nutzen, zahlt sich offenbar aus.
Investoren werden erst im Laufe des Jahres merken, ob das Projekt, in das sie investiert haben und für das sie mit Token bezahlt wurden, tatsächlich zukunftsfähig ist. Die meisten ICOs finanzieren sich über Utility Tokens, die nach Markteinführung des Projektes als Zahlungsmittel verwendet werden können. Da 2018 die Token, die sich durchgesetzt haben, bereits eine gewisse Historie aufweisen, müssen sich neue Währungen zunächst einmal beweisen.
Regulierungen und Skepsis
Was dem Erfolg der ICOs 2018 einen möglichen Puffer versetzen könnte, sind Regulierungen von staatlicher Seite. Allgemein wird das Thema "Krypto" kritisch beäugt, Forderungen nach Regulierungen für mehr Sicherheit und Stabilität, die allerdings in Gegensatz zu den Grundmerkmalen von Kryptowährungen stehen, werden immer lauter.
Außerdem könnten Investoren ICOs in Zukunft skeptischer gegenüberstehen. Nach einigen Betrugsfällen wie beispielsweise dem der Arisebank, ist die Angst, Betrügern aufzusitzen, gewachsen. Es ist also davon auszugehen, dass nicht mehr so leichtfertig investiert wird wie noch im Jahr 2017 - sondern Anleger auf Transparenz und Sicherheit setzen, um entscheiden zu können, ob das ICO-Projekt sein Geld wert ist.
Vor Betrug bei ICOs warnte bereits die US-Börsenaufsicht SEC, Ethereum-Gründer Vitalik Buterin arbeitet gar an einem DAICO (Dezentralized autonomous Initial Coin Offering), dass den Ruf von ICOs retten und den Anlegern mehr Sicherheit geben soll.
Redaktion finanzen.net
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