Neues KI-Gesetz

Am 15. Mai wird es spannend für NVIDIA - Das erwarten Analysten für die Aktie bis dahin

09.04.25 22:11 Uhr

Spannung bei NASDAQ-Aktie NVIDIA: Warum es bis zum 15. Mai Schwankungen geben dürfte | finanzen.net

Mitte Mai tritt in den USA ein Gesetz zur Einschränkung der Ausfuhr von KI-Technologien in Kraft. Bis die Auswirkungen des Gesetzes abzusehen sind, dürfte die Aktie von KI-Platzhirsch NVIDIA volatil bleiben.

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• USA mit Gesetz zur Einschränkung der Ausfuhr von KI-Technologien
• NVIDIA dürfte Auswirkungen spüren
• Analyst sieht Volatilität für NVIDIA-Aktie voraus

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Kurz bevor die Amtszeit von US-Präsident Joe Biden endete, brachte die Biden-Regierung ein Gesetz auf den Weg, welches am 15. Mai in Kraft tritt. Es handelt sich hierbei um ein Gesetz zur Beschränkung der Ausfuhr von KI-Technologien. Konkret geht es dabei darum, den Zugang zu den fortschrittlichsten KI-Technologien, die in den USA entwickelt wurden, nur für solche Länder bereitzustellen, die zu den engsten US-Verbündeten zählen. Hierbei geht es beispielsweise um Grafikkartenchips (GPUs), die für KI unerlässlich sind. Solche Chips sind in der Lage, zahlreiche Aufgaben gleichzeitig auszuführen, was bei den Datenanalyse, wie sie künstlicher Intelligenz zugrunde liegt, unerlässlich ist.

Laut dem Gesetz sind nur 18 Staaten von sämtlichen Beschränkungen ausgenommen: Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Irland, Großbritannien, Dänemark, Finnland, Italien, Spanien, Norwegen, Schweden, Kanada, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland und Taiwan.

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Andere Länder dürfen nur noch solche Chips erhalten, deren Gesamt-Rechenleistung (Total Processing Performance, TPP) eingeschränkt ist. Dies wird durch Exportquoten sichergestellt. So dürfen an die betroffenen Länder bis 2027 maximal 790 Millionen TPP geliefert werden. Die Umsetzung des Gesetzes erfolgt durch die Trump-Regierung. Bislang befindet sich das Gesetz in einer 120-tägigen Phase, in der sich Experten und Branchen-Insider noch dazu äußern können. Auf Grundlage dieser Expertenkommentare sind auch noch Änderungen möglich.

NVIDIA dürfte Auswirkungen spüren

Schon in der Vergangenheit hat die US-Regierung die Ausfuhr von KI-Chips beispielsweise nach China eingeschränkt. Dies hat KI-Chip-Marktführer NVIDIA bereits zu spüren bekommen. Da wundert es kaum, dass Analysten davon ausgehen, dass auch das neue Gesetz Auswirkungen auf den Chipkonzern haben wird. So geht die Bank of America davon aus, dass die NVIDIA-Aktie bis zum Inkrafttreten des Gesetzes "volatil" bleiben dürfte, wie SeekingAlpha mit Verweis auf einen entsprechenden BofA-Bericht schreibt. "Dieser von der Biden-Administration vorgeschlagene Regulierungsrahmen versucht, den Zugang zu KI-Chips über eine ausgewählte Gruppe von 18 Tier-1-Ländern hinaus zu kontrollieren", äußerte sich hier der Analyst Vivek Arya. "Es gibt eine breite Palette von Auswirkungen, und die NVIDIA-Aktie könnte bis zum 15. Mai volatil bleiben, auch bekannt als 'Befreiungstag', als Katalysator, wenn sich die Auswirkungen in der Aktie widerspiegeln könnten."

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NVIDIA sei in China mit seinen H20-GPUs zu etwa zehn Prozent vertreten. Dieser Marktanteil dürfte von dem neuen KI-Gesetz dementsprechend betroffen sein. Weniger Auswirkungen sieht das Analysehaus in den Segmenten Gaming, Automotive und Workstation.

Erholung der NVIDIA-Aktie nach Inkrafttreten des Gesetzes

Sobald das Gesetz in Kraft tritt, dürften die Auswirkungen auf NVIDIA jedoch in die Aktie eingepreist sein und der Anteilsschein dürfte sich laut Arya erholen. "In der Zwischenzeit glauben wir, dass die Aktie eine besonders attraktive Gelegenheit für eines der einzigartigsten und hochwertigsten Technologieunternehmen bietet, das die größten und am schnellsten wachsenden säkularen Trends anführt", zeigt sich der Experte optimistisch.

NVIDIA sieht KI-Gesetz kritisch

NVIDIA selbst sieht das neue KI-Chip-Gesetz wenig überraschend kritisch, wie es in einem Blogeintrag des Unternehmens auf der eigenen Webseite heißt. "Dieser weitreichende Eingriff würde die bürokratische Kontrolle darüber erzwingen, wie Amerikas führende Halbleiter, Computer, Systeme und sogar Software entwickelt und weltweit vermarktet werden. […] Unter dem Deckmantel einer 'Anti-China'-Maßnahme würden diese Regeln nichts zur Verbesserung der Sicherheit der USA beitragen. Die neuen Regeln würden die Technologie weltweit kontrollieren, einschließlich der Technologie, die bereits in den gängigen Spiele-PCs und der Verbraucherhardware weit verbreitet ist. Anstatt die Bedrohung zu mindern, würden die neuen Biden-Regeln nur die globale Wettbewerbsfähigkeit Amerikas schwächen und die Innovation untergraben, die die USA an der Spitze gehalten hat."

Vor diesem Hintergrund wundert es kaum, dass laut Bloomberg mittlerweile von ausländischen Politikern und Tech-Chefs, darunter jene von NVIDIA und Oracle, dazu aufgefordert wurde, die angestrebten KI-Chip-Regeln zu entschärfen.

NVIDIA-Aktie von Zollentwicklungen belastet

Zusätzlich wurde die NVIDIA-Aktie jüngst durch die neuesten Zollentwicklungen von US-Präsident Donald Trump belastet. So hatte Trump mit der Verhängung eines riesigen Zollpakets ein globales Börsenbeben ausgelöst, welches zur Vernichtung von Börsenwert in Billionenhöhe führte. In den letzten fünf Handelstagen allein hat die NVIDIA-Aktie an der NASDAQ 12,57 Prozent an Wert verloren und notiert bei 96,30 US-Dollar. Seit Jahresbeginn ging es 28,29 Prozent nach unten (Stand ist der Schlusskurs vom 8. April 2025).

China wird von der Trump-Regierung dabei mittels besonders hohen Strafzöllen ins Kreuzfeuer genommen, woraufhin die Volksrepublik bereits mit Gegenzöllen antwortete.

Die jüngsten Zollentwicklungen haben bei unterschiedlichen Analysten dann auch dazu geführt, ihre Ratings für die NVIDIA-Aktie zu überdenken, was angesichts der Bedeutung des chinesischen Markt für den Chipdesigner wenig überrascht. So stufte HSBC die NVIDIA-Aktie herab und begründete dies mit der begrenzten Preisgestaltungsmacht von GPUs in der Zukunft und dem zunehmenden Ungleichgewicht in der Lieferkette, schreibt The Street.

Vivek Arya von der Bank of America bleibt NVIDIA jedoch auch nach dem Zollschock treu. Zwar sei laut Arya kein Unternehmen vor den Auswirkungen der Zölle gefeit, allerdings könnten sich solche mit soliden Bilanzen und einem starken fundamentalen Engagement in den Bereichen KI, Cloud und komplexes Computing mittel- bis langfristig wahrscheinlich besser behaupten.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die NVIDIA-Aktie mit Blick auf die Zollentwicklungen und das bevorstehende Gesetz zur Einschränkung der Ausfuhr von KI-Technologien weiter entwickeln wird.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Katherine Welles / Shutterstock.com, Konstantin Savusia / Shutterstock.com

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