Experte glaubt: Bitcoin könnte sich in diesem Jahr rund 50 Mal spalten
Als im August 2017 der erste Bitcoin-Split anstand, war die Aufregung in der Community groß. Mittlerweile gibt es jedoch bereits einige Ableger der bekanntesten Cyberwährung - und es könnten in naher Zukunft noch deutlich mehr werden.
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Die Digitalwährung Bitcoin, die 2009 als erste Kryptowährung öffentlich handelbar war, ist längst nicht mehr allein. Mittlerweile gibt es mit Ethereum, Ripple, Litecoin und Co. zahlreiche weitere digitale Taler, die auf der Blockchain-Technologie basieren. Doch neben solchen eigenständigen Kryptowährungen finden Anleger auch immer mehr Token, die plakativ eine Verwandtschaft zum Bitcoin demonstrieren, so zum Beispiel Bitcoin Cash, Bitcoin Gold oder BitcoinDark.
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Sie sind - im Gegensatz zur erstgenannten Gruppe digitaler Währungen - durch einen Split beziehungsweise eine sogenannte Fork aus dem Bitcoin entstanden. Solche Spin-off-Währungen teilen sich mit der Ursprungswährung den größten Teil der Software, verändern diese aber meist an ein paar Stellen, um eine Verbesserung herbeizuführen. Bitcoin Cash setzt zum Beispiel auf eine andere Blockgröße als der Bitcoin: Statt nur einem Megabyte besitzt Bitcoin Cash acht Megabyte Speicherkapazität, wodurch Transaktionen schneller abgewickelt werden können. Nach dem erfolgten Split ist die neue Währung dann neben dem ursprünglichen Bitcoin handelbar. An diesem ändert sich dabei übrigens nichts: Die Anzahl der maximal verfügbaren Bitcoin-Einheiten wird vom neuen Währungsableger nicht beeinträchtigt und auch auf den Bitcoin-Kurs gibt es keine direkten Auswirkungen, da sich der Preis der neuen Währung eigenständig nach Angebot und Nachfrage richtet.
Anzahl der Forks steigt rapide an
Während Bitcoin Cash im August 2017 noch die erste "Hard Fork" des Bitcoin darstellte, kamen bis zum Jahresende laut Informationen von "Bloomberg" noch 18 weitere Forks mit neuen, auf Bitcoin basierenden Währungen hinzu. Und dieser Trend dürfte sich auch in diesem Jahr fortsetzen. Lex Sokolin, Fintech-Strategie-Experte beim Finanzdienstleister Autonomous Research, glaubt laut dem Nachrichtenmagazin, dass im Laufe des Jahres 2018 bis zu 50 Bitcoin-Splits stattfinden könnten.
Auch George Kimionis, Chef der digitalen Geldbörse Coinomi, geht laut Informationen von "Bloomberg" davon aus, dass das Forking bald beliebter werden könnte, als neue Währungen mittels Initial Coin Offering (ICO) auf den Markt und an den Mann zu bringen. Immerhin bieten Forks einige Vorteile: Dank Webseiten wie "Forkgen.tech" ist es mittlerweile extrem leicht geworden, einen Bitcoin-Klon zu erstellen. Bereits rudimentäre Programmierkenntnisse sollen dafür ausreichen. Des Weiteren bieten solche Forks, die Bitcoin im Namen tragen, auch die Möglichkeit, auf sehr einfache Art und Weise vom Bitcoin-Hype zu profitieren. Immerhin erlebten selbst Unternehmen, die die Wörter "Bitcoin" oder "Blockchain" in ihrem Namen tragen, im vergangenen Jahr wahre Kursrallys.
Initiatoren hoffen auf schnellen Erfolg
Tatsächlich hat auch der Bitcoin Cash nach einem etwas enttäuschenden Start eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Laut Daten von "CoinMarketCap" ist das Bitcoin-Spin-off mittlerweile nach Marktkapitalisierung die viertgrößte Kryptowährung der Welt und hat längst andere Altcoins wie Cardano oder Litecoin hinter sich gelassen - womöglich auch dank ihres Namens.
Das zieht natürlich auch Nachahmer an, die ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Immerhin könnten in naher Zukunft mehr als zehn Prozent des Wertes von Bitcoin und Bitcoin Cash in neue, geforkte Bitcoin-Klone fließen, glaubt Hedgefonds-Manager Ari Paul laut "Bloomberg". Da das Entwicklungsteam meist einen großen Anteil an den neu entstehenden digitalen Talern erhält, würde sich das finanziell schnell auszahlen.
"Unglücklicherweise sind die meisten forkbasierten Projekte heutzutage nur eine Art um Geld zu scheffeln", glaubt auch Coinomi-Chef Kimionis. Er bemängelte gegenüber "Bloomberg", dass es sich nur selten um ehrlich gemeinte Versuche handle, etwas zum Blockchain-System beizutragen, wie es etwa Bitcoin Cash getan hat. Die Wertentwicklung solcher Währungen ist daher auch nicht in allen Fällen so nachhaltig wie bei der Digitalwährung, die aus der ersten Hard Fork entstanden ist.
So wirken sich die Splits auf Bitcoin-Besitzer aus
Sollten 2018 tatsächlich 50 Bitcoin-Forks zustande kommen, hat das auch Auswirkungen auf die Anleger, die aktuell Bitcoins besitzen. Denn sie haben automatisch das Recht, bei einem Split so viele neue Coins zu erhalten, wie sie bereits Bitcoin besitzen - sofern ihr Wallet-Anbieter oder ihre Börse die neue Währung unterstützen. Allerdings passiert das nicht automatisch, sondern die Bitcoin-Besitzer müssen selbst aktiv werden und den Erhalt der neuen Coins beantragen, was sehr kompliziert und aufwändig sein kann. Ob sich dieser Aufwand wirklich für jeden neuen Bitcoin-Klon lohnt, muss daher jeder selbst abschätzen.
Übrigens dürfte der Krypto-Wahnsinn mit 50 neuen Bitcoin-Ablegern noch längst nicht beendet sein. Denn es ist auch möglich, eine durch eine Fork entstandene Währung erneut zu splitten. So soll etwa bald die erste Fork bei Bitcoin Cash vollzogen werden - und die neue Digitalwährung Bitcoin Candy hervorbringen.
Redaktion finanzen.net
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