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Machtwechsel in Washington - was sich deutsche Unternehmen von Joe Biden erhoffen

18.11.20 21:24 Uhr

Machtwechsel in Washington - was sich deutsche Unternehmen von Joe Biden erhoffen | finanzen.net

Mit dem Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl hoffen deutsche Unternehmen auf eine neue Ära - insbesondere was die Handelsbeziehungen zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der Europäischen Union angeht.

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• Joe Biden gewinnt US-Präsidentschaftswahl
• Deutsche Unternehmen setzen auf Neustart der Beziehungen
• Warnung vor zu viel Euphorie

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Die USA sind traditionell ein wichtiger Handelspartner Deutschlands. Doch weil Donald Trump das große Handelsbilanzdefizit der USA ein Dorn im Auge ist, hat er seit seinem Amtsantritt im Januar 2017 immer wieder Handelskonflikte vom Zaun gebrochen. So hat er etwa im Streit mit der EU Strafzölle auf Importe von Stahl und Aluminium verhängt und insbesondere mit Blick auf die deutschen Hersteller mit Strafzöllen auf die Einfuhr von Autos gedroht. Zwar hat er diese Drohung nicht umgesetzt - wohl auch deshalb, weil er sich zunächst mit China anlegte - trotzdem hat diese Drohung die deutsch-amerikanischen Beziehungen schwer belastet.

Neustart erhofft

Mit dem Machtwechsel im Weißen Haus dürften sich nun die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen wieder verbessern. Das jedenfalls glauben 89 Prozent der 256 Teilnehmer einer Umfrage der US-Handelskammer in Deutschland (AmCham). Von diesen befragten Unternehmen waren 72 Prozent deutsche Firmen.

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Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten meinen, der neue US-Präsident wird einen positiven Effekt auf die globale Wirtschaft haben. Und fast alle (95 Prozent) erwarten konkrete politische Veränderungen - wie etwa ein Bekenntnis zum Klimaschutz (87 Prozent).

Auf deutscher Seite ist jedenfalls der Wille nach einer besseren Zusammenarbeit vorhanden. So forderte beispielsweise Dieter Kempf, der Präsident des Industrieverbands BDI, dass es an der Zeit sei, die Differenzen zwischen der EU und den USA zu bereinigen, das Verhältnis zu stärken und die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie anzugehen. "Die deutsche Industrie wünscht sich einen Neustart auf Augenhöhe. Es muss jetzt nach der Trump-Ära darum gehen, unsere Beziehungen wiederzubeleben und das beschädigte Vertrauen neu aufzubauen", sagte Kempf.

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Große Hoffnungen

Auch eine Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" unter deutschen Unternehmern zeigt, dass die Hoffnungen in den neu gewählten US-Präsidenten Joe Biden groß sind. Wert legen sie demnach insbesondere auf bessere Handelsbeziehungen und mehr Planbarkeit.

Holger Engelmann, Chef des Autozulieferers Webasto, hofft demnach vor allem, dass es wieder einen "konstruktiveren Dialog zwischen den USA und Europa" geben wird, vor allem in Bezug auf faire Handelsbeziehungen. Die protektionistische Politik Trumps bewertet er nämlich grundsätzlich kritisch.

Auch Christian Haub, geschäftsführender Gesellschafter der Tengelmann-Gruppe, freut sich über den Machtwechsel in Washington. Er setzt nun darauf, "dass es zu einer Rückkehr von Amerika als verlässlicher Partner der westlichen Welt kommen wird".

Ähnlich äußerte sich auch Bayer-Chef Werner Baumann gegenüber der "SZ": Er hoffe, dass es Joe Biden gelingt, "den Geist der Kooperation zu stärken - in den USA wie auch in den internationalen Beziehungen".

Erwartungen zu hoch?

Doch bei allem Optimismus warnen auch zahlreiche Experten, dass es mit Biden zwar einen anderen Kommunikationsstil, nicht aber einen radikalen Kurswechsel geben werde. Schließlich hätten die USA handfeste wirtschaftliche Interessen, die sie verfolgen, egal wer im Oval Office sitzt.

So warnte beispielsweise auch der fünfköpfige Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der jährlich ein Gutachten für die Bundesregierung erstellt, dass das Verhältnis zu den USA auch unter Biden schwierig bleiben werde. So schätzt Lars Feld, der Vorsitzende dieser umgangssprachlich auch als "Wirtschaftsweisen" bezeichneten Experten, die Chancen auf ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA "nicht größer als zuvor" ein. Denn es sei "nicht so, dass die Demokratische Partei freihändlerisch unterwegs ist". Positiv bewertet er aber, dass Biden stärker auf internationale Zusammenarbeit ausgerichtet sei als Donald Trump.

Redaktion finanzen.net

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