Dividenden-Check: Welche Aktien bis zu elf Prozent Rendite erzielen
Einige Aktien versprechen höhere Renditen, als zahlreiche Anleihen sie derzeit bieten können: Über elf Prozent sind möglich. Welche Werte hohe Ausschüttungen bieten.
Werte in diesem Artikel
von EURO-Redakteur Jörg Lang
Wenn Geldmanager der Versicherungen 2010 ihre Anlageentscheidungen neu überdenken, stehen sie vor einem Problem: Es wird ihnen schwerfallen, die versprochenen Anlageergebnisse auch wirklich zu erzielen. Bei festverzinslichen Anlagen, die eine vergleichsweise hohe Sicherheit aufweisen, ist wenig zu holen. Andererseits haben sich gerade spekulative Dividendenpapiere 2009 sehr gut entwickelt. Vielleicht bietet ja der Mittelweg die richtige Alternative. „Viele institutionelle Anleger schauen heute nach Werten, die eine hohe und sichere Ausschüttungsrendite versprechen“, weiß Eberhard Weinberger, Vorstand von Dr. Jens Ehrhardt Kapital.
Mit gutem Grund. Gerade bei Firmen aus der Telekommunikationsbranche oder aber bei den Versorgern können die Investoren über die Dividende mehr verdienen als mit den Zinsen langlaufender Anleihen derselben Unternehmen. Bis zu drei Prozentpunkte Mehrertrag pro Jahr sind etwa beim belgischen Telekomkonzern Belgacom drin. Weinberger hält es deshalb für möglich, dass in diesem Jahr gerade diese Schwergewichte verhältnismäßig gut abschneiden könnten.
Baustein der Aktienanlage
Dass die kontinuierliche Ausschüttung der Gewinne ein Basisbaustein für den Vermögensaufbau sein kann, belegen langfristige Statistiken. Seit Einführung des DAX im Jahr 1988 trugen Dividenden beispielsweise 40 Prozent zum Anlageerfolg der darin enthaltenen Aktien bei. „Dividenden sind zudem der wichtigste Indikator für Kapitaldisziplin von Unternehmen“, sagt Stuart Rhodes von der Fondsgesellschaft M&G. Klar: Wer seinen Anlegern stetig steigende Ausschüttungen zahlen will, muss mit den eigenen Mitteln vorsichtig umgehen. Auf der einen Seite muss das Geschäft wachsen, um steigende Dividenden zu finanzieren. Andererseits gilt es, milliardenschwere Investitionsflops zu vermeiden.
Wie so etwas in der Idealform aussieht, zeigt Johnson & Johnson. Dem US-Gesundheitskonzern ist der Balanceakt zwischen Wachstum und Dividende in den vergangenen Jahrzehnten beispielhaft gelungen. Die Ausschüttung hat sich – um Kapitalmaßnahmen bereinigt – jedes Jahr erhöht: von nicht einmal fünf Cent 1980 auf heute fast zwei Dollar. Natürlich hat der Kurs in diesem Zeitraum ebenfalls zugelegt. Wer 1000 Dollar im Jahr 1980 investiert hatte, besitzt heute mehr als 50.000 Dollar, fast 11.000 Dollar davon stammen aus Dividenden. Zwar hinkt die aktuelle Dividendenrendite mit 3,2 Prozent den Spitzenausschüttungen anderer Firmen ein bisschen hinterher. Doch wenn die Ausschüttungen ein weiteres Jahrzehnt stetig wachsen, werden die Anleger nachhaltig profitieren.
Gerade in schwierigen Marktphasen bieten Dividenden auch ein Sicherheitspolster. „Es ist möglich, dass wir eine richtige Dividenden-Renaissance erhalten“, sagt Weinberger. „Von den 30er- bis in die 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts lagen die erzielbaren Renditen bei Dividenden über dem, was mit Anleihen erzielbar war.“ Heute ist die Konstellation ähnlich. Zehnjährige Staatsanleihen bringen in Euro rund 3,6 Prozent. Die Dividendenrendite des Euro-Stoxx-50-Index liegt hingegen bei 3,8 Prozent.
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten, ihre Aktiendepots stärker auf Ausschüttungen auszurichten. Etwa auch über Fonds oder Zertifikate, die sich auf dividendenstarke Werte spezialisiert haben. Das Beiheft best-buy in der €uro-Printausgabe listet ab Seite 8 entsprechende Produkte (Fonds) beziehungsweise Seite 23 (Zertifikate) auf. Weinbergers Firma DJE beispielsweise hat mit Dividende & Substanz und Asian High Dividend gleich zwei solche Produkte auf dem Markt.
Lesen Sie, wie die „Dog-of-the Dow“-Strategie funktioniert
„Mit speziellen Dividendenstrategien können höhere Renditen erzielt werden“, sagt Volker Siedhoff, Abteilungsleiter Asset Management bei der WGZ Bank. Die bekannteste ist die „Dog-of-the Dow“-Strategie. „Dog“ ist amerikanischer Slang, am besten mit „hässliches Entlein“ einzudeutschen. Und in der Tat: In der Auswahl befinden sich nicht selten Werte, die von Anlegern nicht besonders geliebt werden. Die Strategie: Zu Jahresbeginn werden rein schematisch die zehn Aktien mit den höchsten Dividendenrenditen gewählt und zwölf Monate gehalten. Bei der spekulativeren Variante setzen Anleger auf die fünf Werte mit dem niedrigsten Kurswert.
Diese Strategie brachte über viele Jahre hinweg eine deutlich bessere Wertentwicklung als der Dow-Jones-Index als Ganzes. In den vergangenen drei Jahren allerdings ist die Strategie ein wenig auf den Hund gekommen. Bei DAX und Euro Stoxx 50 hingegen ist die Trefferquote deutlich höher. Die WGZ hat beim DAX die Ergebnisse bis 1996 zurückgerechnet. In den 14 Jahren schaffte die Hundestrategie elf Mal einen echten Mehrertrag. Die Entwicklung des europäischen Standardwerteindex Euro Stoxx 50, für den das Düsseldorfer Haus Ergebnisse seit 1998 zusammengetragen hat, war in zehn von zwölf Fällen schwächer als die der Dividendenstrategie. Und die Unterschiede betrugen mitunter mehr als 20 Prozentpunkte im Jahr.
Natürlich eignen sich gerade die hoch rentierenden Werte dieser drei Dividendendepots als Direktanlage, wie etwa die Deutsche Telekom, der französische Medien- und Telekomkonzern Vivendi oder der italienische Versorger Enel. Doch €uro konnte außerhalb dieser Indizes weitere 16 dividendenstarke Werte identifizieren, die auf die eine oder andere Weise in den Depots Mehrwert bringen können.
Dabei müssen die Anleger aber beachten, dass bei einigen Aktien auch Währungsrisiken bestehen. Das gilt beispielsweise für die Titel von Telekom New Zealand, der Telefónica-Tochter Telefónica O2 aus Tschechien oder des norwegischen Anbieters von Ölplattformen, Fred Olsen.
Währungsrisiken drohen auch bei den Aktien von Cable & Wireless. Doch neben der sechsprozentigen Dividendenrendite gleicht die zusätzlich vorhandene Abspaltungsfantasie dieses Manko aus. Das Geschäft ist bisher in zwei Bereiche aufgeteilt. Zum einen bietet C&W in Großbritannien wie international Festnetzdienstleistungen an. Hier wird ein hoher Cashflow erwirtschaftet. Diese Mittel investierte der Konzern bisher vor allem in den Ausbau des internationalen Geschäfts mit Großkunden. Mittlerweile erarbeitet auch dieser Bereich Zahlungsüberschüsse. Das Management will deshalb im Frühjahr eine Aufspaltung durchführen, um den Konglomeratsabschlag zu reduzieren. Somit erhalten Anleger die hochrentable Einheit als stetigen Dividendenbringer und das wachstumsstärkere Geschäft als Extra obendrauf. Im Idealfall wird die Dividende gleich bleiben, vielleicht sogar steigen, und zusätzliche Erträge können über den Verkauf des abgespaltenen Geschäftsbereichs erzielt werden.
Einen der dicksten Schecks verspricht nach heutiger Kalkulation der Lotto- und Wettbetreiber Opap aus Athen. Kein Wunder, denn der griechische Staat als Großaktionär ist chronisch klamm und kann auf die Millionenbeträge nicht verzichten. Für das laufende Jahr ist mit einer Schlussdividende von 1,15 Euro und im Dezember mit einer Zwischenausschüttung von 58 Cent zu rechnen. Gemessen am aktuellen Kurs rentieren die Aktien mit über elf Prozent. Im Gegensatz etwa zum italienischen Pendant Lottomatica ist Opap schuldenfrei und verfügt sogar noch über ein dickes Bargeldpolster. Ob Geldmanager daran womöglich Gefallen finden?
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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