Henkel: Mit vier Milliarden auf Einkaufstour
Erneut überrascht Henkel-Konzernchef Kasper Rorsted mit einer höheren Profitabilität. Auch für das Gesamtjahr stellt Henkel jetzt mehr Rendite in Aussicht. Rorsteds nächste Herausforderung sind erfolgreiche Zukäufe.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Auch Chinesen duschen gern mit Fa und pflegen ihre Haare mit Shampoo von Schwarzkopf. In wenigen Jahren hat der Düsseldorfer Konsumartikel- und Klebstoffhersteller Henkel sein Geschäft mit Körperpflegeprodukten im Reich der Mitte auf mehr als 100 Millionen Euro vervielfacht. Jetzt wollen die Rheinländer mit ihrer größten Sparte, Klebstoffe, durchstarten. Im September eröffnete Henkel in Shanghai das weltweit größte Werk für Industriekleber. Die „Dragon Plant“ soll jährlich bis zu 428.000 Tonnen Industriekleber für den asiatischen Raum liefern.
Bei Investitionen im Reich der Mitte macht sich Chef Kasper Rorsted dennoch nichts vor. Das Land stehe in den kommenden zwei Dekaden vor großen Herausforderungen. Man werde Phasen erhöhter Unsicherheiten sehen — der Preis für ein Wachstum, das weiter deutlich über dem globalen Schnitt liegen werde. Rorsted achtet auch in den Schwellenländern penibel auf die Rendite. Ist sie mäßig, zieht man sich zurück. In China verabschiedete sich der Konzern etwa aus dem Waschmittelgeschäft, in Indien komplett aus dem Geschäft mit Konsumenten.
Stark in Schwellenländern
Gerade wegen dieser Disziplin zahlt sich der Fokus auf Schwellenländer aus. Mit Zuwächsen von gut neun Prozent in Asien, Lateinamerika und Osteuropa hat Henkel den Umsatzanteil aus diesen Regionen im dritten Quartal auf 45 Prozent erhöht. Bis 2016 soll es die Hälfte der angestrebten 20 Milliarden Euro Umsatz werden. Zum Vergleich: Im laufenden Jahr sind 16,5 Milliarden Euro Umsatz angepeilt.
In den Industrieländern läuft es derzeit eher mäßig. Das Geschäft in Deutschland konnte Rückgänge in Südeuropa, den USA und Japan nicht kompensieren. Der Umsatz blieb hier im jüngsten Quartal unter Vorjahresniveau.
Margenziel für 2013 erhöht
An der Börse bleibt Henkel ein Favorit der Anleger. Mit einem Plus von mehr als 30 Prozent seit Jahresbeginn hat die Aktie auch 2013 deutlich stärker zugelegt als der DAX. Die Fortschritte bei der Rendite sind der größte Kurstreiber. Im jüngsten Quartal stieg der Gewinn in allen Sparten — Waschmittel, Kosmetik, Haarpflege und Klebstoffe. Die operative Gewinnmarge erreichte erstmals 16 Prozent. Entsprechend schraubte Rorsted auch das Ziel für 2013 einen Tick höher: Jetzt sollen es 15 statt 14,5 Prozent Marge werden.
Stärkster Treiber der Profitabilität ist die Klebstoffsparte, hier stieg die Rendite auf fast 18 Prozent. Henkel ist Weltmarktführer. Zur Nummer 1 wurden die Rheinländer im Jahr 2008 mit dem Kauf von National Starch durch Rorsteds Vorgänger Ulrich Lehner. Zwar ist der DAX-Konzern eher für seine Pritt-Stifte bekannt, den größten Teil ihres Geschäfts machen die Rheinländer hier allerdings mit Industriekunden. In der Auto- und Elektronikbranche ist Henkel besonders stark präsent. Kleber macht den Unterschied zu Procter & Gamble und Co. Keiner der Wettbewerber auf den Konsumgütermärkten ist auch in diesem Geschäft. Und weil Henkel häufig Klebetechniken im Kundenauftrag entwickelt, kann der Weltmarktführer höhere Preise leichter durchsetzen.
Zuwachs über Akquisitionen
Seinen makellosen Ruf als Renditetrimmer will Rorsted jetzt mit erfolgreichen Zukäufen ergänzen. Auf der Liste stünden 80 Kandidaten aus allen Unternehmensbereichen und Märkten, sagte Finanzchef Carsten Knobel vor einigen Wochen. Der Spielraum für Zukäufe liege bei etwa vier Milliarden Euro.
Für Aktionäre bleibt es spannend — schließlich muss das Management bei Zukäufen besonders penibel darauf achten, dass die Profitabilität nicht leidet. Mit National Starch haben die Rheinländer indes schon bewiesen, dass sie so etwas können.
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