Microsoft-Aktie trotzdem schwach: Microsoft schlägt Gewinnerwartungen
Der Tech-Riese Microsoft hat am Mittwoch nachbörslich die Bilanz des jüngst abgelaufenen Jahresviertels präsentiert.
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Im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres 2025 erzielte Microsoft einen Gewinn je Aktie in Höhe von 3,24 US-Dollar. Analysten hatten mit einem Plus von 3,11 US-Dollar je Aktie gerechnet, nachdem der Windows-Konzern seinen Anlegern im Vorjahreszeitraum einen Gewinn von 2,94 US-Dollar je Aktie beschert hatte.
Umsatzseitig stand bei dem US-Konzern im abgelaufenen Jahresviertel ein Wert von 69,63 Milliarden US-Dollar in den Büchern. Das war mehr als im Vorjahr, als Microsoft noch 62,02 Milliarden US-Dollar umgesetzt hatten. Die Analysten hatten mit einer Umsatzsteigerung auf 68,87 Milliarden US-Dollar gerechnet.
Microsoft hat im vergangenen Quartal die Erwartungen der Börse an das Wachstum seiner Cloud-Sparte verfehlt. Der Software-Konzern sieht Kapazitätsengpässe, wegen derer die Nachfrage der Kunden nach Angeboten mit Künstlicher Intelligenz nicht ganz erfüllt werden könne. Das werde auch noch im laufenden Geschäftsjahr zu spüren sein, sagte Finanzchefin Amy Hood.
Die Erlöse im Cloud-Geschäft stiegen im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 40,9 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 41,1 Milliarden Dollar gerechnet.
Der Gewinn stieg in den drei Monaten bis Ende Dezember um zehn Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar. Operativ verdiente der Konzern fast 32 Milliarden Dollar und damit 17 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Kapitalinvestitionen erreichten 22,6 Milliarden Dollar und waren damit in etwa doppelt so hoch wie vor einem Jahr. Insgesamt will Microsoft im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr 80 Milliarden Dollar in den Ausbau der Infrastruktur für Training und Betrieb von Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgeben.
Konzernchef Satya Nadella betonte, dass Microsoft und der ChatGPT-Entwickler OpenAI als Partner deutliche Effizienzgewinne bei KI erzielt hätten. Jüngst hatte die chinesische KI-Software DeepSeek die US-Unternehmen schockiert, weil sie angeblich mit sehr geringem Aufwand entwickelt wurde. Nadella gestand DeepSeek "einige echte Innovationen" zu, die künftig breit verwendet würden. Zugleich hatten zuvor Microsoft und OpenAI Medienberichten zufolge Untersuchungen begonnen, ob DeepSeek mit unerlaubtem Zugriff auf Technologie des ChatGPT-Erfinders entwickelt worden sei.
Microsoft-Aktie verliert
"Technologie und KI sowie ihr Einfluss auf die Gesamtwirtschaft dominieren weiterhin die Anlegergespräche", erklärte am Morgen Jim Reid von der Deutschen Bank, nachdem es Anfang der Woche im Tech-Sektor zu Gewinnmitnahmen gekommen war - mit einem günstigen KI-Modell des chinesischen Startups DeepSeek als Auslöser. Anleger hatten deshalb die Bewertung der US-Technologieriesen vorübergehend infrage gestellt, schon am Folgetag hatten sich die Kurse aber wieder gefangen.
Nun dürften die Anleger die Aussagen der Technologiegiganten daraufhin untersuchen, wie sie zu den Neuigkeiten aus China stehen - auch im Hinblick auf mögliche Kostensenkungen. "DeepSeek wurde auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz von Tesla kein einziges Mal erwähnt, bei Meta dreimal und bei Microsoft fünfmal", so der Marktkenner Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Meta-Chef Mark Zuckerberg habe es ebenso wie Satya Nadella von Microsoft als normal bezeichnet, dass sich Technologie weiterentwickelt.
Nadella betonte, dass Microsoft und der ChatGPT-Entwickler OpenAI als Partner deutliche Effizienzgewinne bei KI erzielt hätten. DeepSeek gestand er aber "einige echte Innovationen" zu, die künftig breit verwendet würden. Stanzl verwies dabei auf die Wahrscheinlichkeit, dass von OpenAI zeitnah auch die Vorstellung eines neuen KI-Modells unter dem Namen o3 erwartet werde. Parallel laufen Untersuchungen, ob DeepSeek mit unerlaubtem Zugriff auf Technologie des ChatGPT-Erfinders entwickelt wurde.
Microsoft wolle in den Jahren 2025 und 2026 weiterhin enorm viel Geld in Künstliche Intelligenz investieren, sagte ein Händler am Morgen. Die Kapitalinvestitionen erreichten im zweiten Quartal 22,6 Milliarden Dollar. Insgesamt will Microsoft im bis Ende Juni laufenden Geschäftsjahr 80 Milliarden Dollar in den Ausbau der Infrastruktur für Training und Betrieb von Software mit Künstlicher Intelligenz ausgeben.
Analysten lobten in ersten Reaktionen das Wachstum von Microsoft im KI-Bereich, doch dem Kurs half dies vorbörslich nicht. Im Handel an der NASDAQ fällt die Microsoft-Aktie zeitweise um 5,53 Prozent auf 417,88 US-Dollar. Der Quartalsbericht sei durchwachsen gewesen, schrieb Kash Rangan von Goldman Sachs. Die Unsicherheit hinsichtlich des Wachstums der Cloud-Plattform Azure bleibe ein immenser Sorgenfaktor.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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