MDAX

Die besten Aktien aus der zweiten Reihe

aktualisiert 17.03.11 12:56 Uhr

Nebenwerte bieten in der Regel viel bessere Renditechancen als Aktien aus dem DAX. Euro am Sonntag hat den MDAX analysiert - und die zehn besten Werte herausgesucht.

Werte in diesem Artikel
Aktien

48,24 EUR -0,34 EUR -0,70%

4,10 EUR -0,04 EUR -0,85%

131,30 EUR -1,20 EUR -0,91%

121,00 EUR 0,80 EUR 0,67%

53,68 EUR 1,09 EUR 2,07%

25,63 EUR -0,27 EUR -1,04%

4,08 EUR 0,01 EUR 0,12%

98,70 EUR -2,80 EUR -2,76%

43,55 EUR 0,91 EUR 2,13%

Indizes

1.706,0 PKT 10,5 PKT 0,62%

20.005,9 PKT 99,8 PKT 0,50%

42.862,3 PKT 130,2 PKT 0,30%

507,5 PKT 4,1 PKT 0,82%

4.921,3 PKT 49,9 PKT 1,02%

10.455,0 PKT 55,9 PKT 0,54%

11.651,6 PKT -25,3 PKT -0,22%

25.614,8 PKT 114,4 PKT 0,45%

7.488,0 PKT 53,6 PKT 0,72%

16.447,9 PKT 124,0 PKT 0,76%

7.760,1 PKT 40,8 PKT 0,53%

2.949,1 PKT 29,4 PKT 1,01%

5.994,8 PKT 52,3 PKT 0,88%

13.942,3 PKT 126,8 PKT 0,92%

4.325,3 PKT 9,3 PKT 0,21%

3.452,6 PKT 37,5 PKT 1,10%

von S. Parplies und L. Winter, €uro am Sonntag

Fast 30 Prozent Kursplus über Nacht – damit ist die Aktie des Dieselmotorenbauers Tognum vergangene Woche, bevor in Japan die Katastrophe ausbrach, schlagartig zum Börsenstar geworden. Der Autokonzern Daimler, der bereits 28 Prozent der Aktien besitzt, und der britische Motorenspezialist Rolls-Royce wollen die Friedrichshafener übernehmen. Daimler-Chef Dieter Zetsche verbreitet bereits seine Vision: Durch den Zusammenschluss gewinne man „eine starke Plattform, um das enorme Marktpotenzial voll auszuschöpfen“.

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Das allein kann Tognum-Aktionäre nicht beeindrucken, der Kampf um den Kaufpreis ist voll entbrannt. Der niederländische Versicherer Delta Lloyd, der 1,5 Prozent der Tognum-Anteile hält, fordert einen Aufschlag: „24 Euro wäre ein bisschen mager“, sagt Edwin Slaghekke, Fondsmanager bei Delta Lloyd. Tognum habe in der Vergangenheit viel investiert und werde seinen Wettbewerbsvorteil erst in zwei bis drei Jahren richtig ausspielen. In Finanzkrisen kursieren Forderungen bis zu 28 Euro je Aktie. Ob Daimler und Rolls-Royce wirklich so weit gehen, ist fraglich. Da sich die Schwaben durch ihr Aktienpaket bereits eine Sperrminorität bei Tognum gesichert haben, sei ein konkurrierendes Gebot durch einen neuen Interessenten sehr unwahrscheinlich, gibt Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz zu bedenken. Die aktuelle Offerte liege zudem bereits deutlich über Moschitz’ letztem Kursziel von 20 Euro.


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Mit Tognum ist innerhalb weniger Wochen bereits das vierte Unternehmen aus dem MDAX Ziel von Übernahmespekulationen geworden. Der Werkstoffspezialist SGL Carbon sorgt noch immer für Schlagzeilen und Spekulationen: Quandt-Erbin und BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hatte dort über Jahre hinweg mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Skion mehr als 22 Prozent der Aktien angesammelt – jetzt ist auch Volkswagen eingestiegen. Was SGL so begehrt macht: Der Verbundwerkstoff Carbon soll Autobauern helfen, das Gewicht von Karosserien und damit den Energiebedarf der Fahrzeuge zu senken. Autokonzerne versprechen sich davon deutliche Wettbewerbsvorteile. Einige Börsianer spekulieren deshalb, dass weitere strategische Investoren SGL-Aktien kaufen werden, um sich den Zugriff auf Know-how und Produktionskapazitäten des Karbonspezialisten zu sichern. Wahrscheinlicher ist aber, dass Klatten ihr Investment zumindest in Richtung einer Sperrminorität aufstocken wird.

Damit will sich der spanische Baukonzern ACS beim deutschen Rivalen Hochtief nicht begnügen: ACS hat die Schwelle von 30 Prozent bereits überschritten. Vielen Aktionären war der Preis, den ACS für eine Komplettübernahme geboten hat, zu niedrig. ACS-Chef Florentino Pérez lässt dennoch nicht locker und kauft über die Börse zu. Das treibt den Kurs. Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe hält sogar 100 Euro für die Hochtief-Aktie für möglich. Demag Cranes wiederum hatte im vorigen Jahr ein Fusionsangebot des finnischen Konkurrenten Kone­cranes abgeschmettert. Komplett aus der Welt sei das Thema aber wohl nicht, wie aus Finanzkreisen verlautet.

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Die Liste potenzieller Übernahmekandidaten bei deutschen Nebenwerten ist lang. Immer wieder taucht der Name Stada auf. Der Generikahersteller hat keinen schützenden Großaktionär. Als Interessenten gelten Pharmakonzerne, die den Patentschutz für wichtige Medikamente verlieren. Durch die Übernahme eines Generikaherstellers könnten die Pharmakonzerne zumindest einen Teil der Patentverluste auffangen. Pfizer hatte im vergangenen Jahr bereits vergeblich um die deutsche Generikafirma Ratiopharm geboten.


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Die aktuellen Attacken demonstrieren die Qualität der vielen kleineren deutschen Unternehmen, die in der Öffentlichkeit meist im Schatten der schillernden Schwergewichte aus dem DAX stehen und daher kaum Schlagzeilen machen.

Krones hat seinen Firmensitz im oberpfälzischen Neutraubling, einer Kleinstadt mit weniger als 13.000 Einwohnern – dennoch ist das Unternehmen Weltmarktführer. Mehr als die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet der noch immer von der Gründerfamilie kontrollierte Hersteller von Getränkeabfüllanlagen außerhalb Europas.

Symrise, Hersteller von künstlichen Duft- und Geschmacksstoffen, ist sogar stärker in den Schwellenländern vertreten als jeder DAX-Konzern. Der Umsatzanteil der Boomregionen stieg im vergangenen Jahr von 41 auf 46 Prozent. Trotz steigender Rohstoffkosten konnten die Niedersachsen ihre Marge weiter verbessern. Die Aussichten sind attraktiv: Nachdem sich Symrise bei allen großen Nahrungsmittel- oder auch Parfümherstellern in den exklusiven Kreis der Kernlieferanten vorgearbeitet hat, sind die Voraussetzungen für neue Großaufträge geschaffen.

Automobilzulieferer ElringKlinger aus Dettingen an der Erms steht bei vielen Investoren für Zylinderkopf- und Spezialdichtungen. Das klingt nicht sonderlich spannend. Die Schwaben sind aber im Gegensatz zu vielen anderen Zulieferern weit mehr als Trittbrettfahrer des globalen Booms der Auto­branche. Denn ElringKlinger setzt auf wichtige Branchentrends wie Brennstoffzellen und Batterietechnologie. Auch das auf den ersten Blick eher unspektakuläre Geschäftsfeld mit Abschirmteilen wird mit der wachsenden Bedeutung umweltverträglicher Antriebsarten immer wichtiger, etwa durch die starke Hitzeentwicklung von Batterien.

Abzulesen ist die wahre Bedeutung der mittelgroßen Unternehmen an der Kursentwicklung des Nebenwerteindex MDAX, der die mittelgroßen deutschen Unternehmen enthält. Seit dem Wendepunkt der Finanzkrise im März 2009 hat er 140 Prozent an Wert gewonnen – fast 50 Prozentpunkte mehr als der DAX.

Die zweite Börsenliga ist für viele Börsenprofis längst erste Wahl. Vermögensverwalter Manfred Piontke verweist auf die starke Stellung vieler Mittelständler in Nischenmärkten. Dort sei der Sättigungsgrad noch nicht so groß wie in den Geschäftsfeldern vieler DAX-Konzerne.

Christoph Schlienkamp, Leiter Research beim Bankhaus Lampe, lobt die deutlich verbesserten Strukturen: „Kleine, stark spezialisierte Unternehmen konnten in der Krise schneller reagieren als breit aufgestellte Konzerne. Viele haben die Kosten deutlich gesenkt, die Nettoverschuldung gedrückt und den Chashflow verbessert.“ Das macht sich jetzt im Konjunkturaufschwung für Aktionäre mit deutlich steigenden Kursen bezahlt.

Selbst ohne kurstreibende Übernahmen sollte der MDAX Aktionären weiterhin gute Chancen auf eine überdurchschnittliche Rendite bieten – vorausgesetzt, die Konjunktur entwickelt sich positiv. In den letzten Wochen sind verstärkt Zweifel aufgekommen. Vor allem die Störsignale aus dem Nahen Osten, die den Ölpreis deutlich über 100 Dollar je Barrel getrieben haben, drücken auf das Gemüt der Anleger. Auch die Schuldenkrise etlicher Staaten der Europäischen Währungsunion ist noch nicht ausgestanden. Hinzu kommen die Warnungen der Europäischen Zentralbank vor deutlich gestiegenen Inflationsrisiken.

Zinsanhebungen, wie sie für die Eurozone im April erwartet werden, werden von einigen ebenfalls als schlechtes Signal für die Aktienmärkte gewertet, da sie die Konjunktur drosseln, Kapitalkosten erhöhen und damit Unternehmensgewinne gefährden. Die Strategen der DZ Bank halten zumindest diese Sorge für übertrieben: „In einer Analyse der Zinserhöhungszyklen der letzten 30 Jahre haben wir festgestellt, dass weder die Aussicht auf eine Leitzinswende noch der tatsächliche erste Zinsschritt direkt negative Folgen auf den Aktienmarkt hatten.“

Optimisten aber verweisen auf die unverändert starken Fundamentaldaten. „Die Konjunktursignale sind weiterhin positiv, inzwischen auch aus den USA. Sollte sich die Lage im Nahen Osten nicht verschärfen, bleiben Nebenwerte attraktiv“, sagt Nebenwertespezialist Björn Glück von der Frankfurter Fondsgesellschaft Lupus Alpha.

Investmentprofi Schlienkamp setzt auf positive Nachrichten aus den Unternehmen. Er glaubt, dass viele Investoren die Dynamik unterschätzen: „Vor allem im Automobilbereich und Maschinenbau rechnen wir weiter mit positiven Nachrichten. Die Konsensschätzungen dürften bei vielen dieser Unternehmen zu vorsichtig sein.“

Investor-Info

UniDeutschland XS
Erfolgreicher Blender
Vom Label Extra Small (XS) sollte man sich beim Nebenwertefonds von Union Investment nicht täuschen lassen: Neben Small Caps à la Deutz gehören auch MDAX- und TecDAX-Titel wie ProSiebenSat.1 und Gildemeister oder Dialog Semiconductor und Pfeiffer Vacuum zu den größten Positionen im Portfolio. Auch die Rendite des UniDeutschland XS ist alles andere als schmal: Seit Anfang 2010 ist der Fonds über 50 Prozent im Plus und gehört damit zu den besten seiner Klasse.

UBS Mid Caps Germany
Die reine Mittelklasse
Ein reines Investment in mittelgroße deutsche Unternehmen bietet der UBS Mid Caps Germany. Wie schon der Name sagt, dominieren MDAX-Titel mit bis zu vier Milliarden Euro Börsenwert das Portfolio. Unter den größten Positionen sind die MTU, Lanxess und Continental. Im Vergleich zum flexibleren UniDeutschland XS ist aber auch die Performance eher Mittelklasse, was unter anderem am kleineren Anlageuniversum liegt. Seit Anfang 2010 immerhin 30 Prozent Plus.

Lupus Alpha Smaller Champions
Verstärkung aus dem SDAX
Die Fondsgesellschaft Lupus Alpha hat sich auf kleinere und mittlere Unternehmen spezialisiert. Schwerpunkt des Smaller German Champions sind Unternehmen aus dem MDAX und SDAX – „international sehr gut positionierte Unternehmen des deutschen Mittelstands“. Einzeltitel des Portfolios werden aus Wettbewerbsgründen nicht veröffentlicht. Die Performance – rund 35 Prozent über die vergangenen zwölf Monate – hat zuletzt überzeugt. Neben einer Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent wird eine erfolgsabhängige Extraprämie fällig. Dividendenerträge werden nicht ausgeschüttet.

Indexzertifikat
Die billigste Variante
Die Performance der 50 Aktien aus dem deutschen Mittelwerteindex MDAX bildet unter anderem ein Indexzertifikat von HSBC Trinkaus & Burkhardt nach (ISIN: DE0007419079). Das Papier hat keine Laufzeitbegrenzung und eignet sich daher auch für langfristig orientierte Anleger. Anders als bei einem klassischen Aktienfonds wird ein Indexzertifikat nicht aktiv gemanagt. Das senkt spürbar die Gebührenlast. Da Nebenwerte erfahrungsgemäß stärker schwanken als die großen Standardwerte, sollten sich Anleger bei einem Indexzertifikat auf den MDAX ähnlich wie bei einer Aktie mit einem Stoppkurs absichern.
Die zehn MDAX-Favoriten der €uro am Sonntag-Redaktion (pdf)

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Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)

DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) NeutralUBS AG
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
27.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
11.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research
02.02.2021Daimler VerkaufenDZ BANK
26.10.2020Daimler VerkaufenDZ BANK

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