MÄRKTE USA/Zolldisput belastet Wall Street erneut

27.03.25 17:11 Uhr

DOW JONES--Die Wall Street knüpft am Donnerstag zunächst an die Talfahrt des späten Vortagesgeschäfts an. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit erholen sich die Indizes aber von den Tagestiefs. Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 42.305 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite geben jeweils um 0,2 Prozent nach. Die Ankündigung neuer Zölle auf Automobil-Importe in die USA hatte bereits zur Wochenmitte belastet, daher drückt die Vollzugsmeldung nun nicht mehr deutlich. US-Präsident Donald Trump hat zusätzliche Zölle von 25 Prozent auf Importe von Autos und Autoteilen verhängt und erklärt, diese seien "nicht mehr verhandelbar". Eingeführt werden sollen sie am 2. April.

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"Dieser Schritt, der darauf abzielt, die inländische Autofertigung anzukurbeln, wird fast sicher nach hinten losgehen. Er wird das Verbrauchervertrauen beeinträchtigen und das US-Wachstum verlangsamen - und er wird die globale Wirtschaft beeinflussen und die Glaubwürdigkeit Amerikas als Handelspartner gefährden", urteilt Vermögensverwalter Nigel Green von deVere. Autozölle von 25 Prozent auf außerhalb der USA produzierte Fahrzeuge erhöhten den Durchschnittspreis letztendlich um 5.000 bis 10.000 US-Dollar, rechnet Wedbush vor. Sollten die Zölle in ihrer aktuellen Form bestehen bleiben, wären sie für ausländische und die meisten US-Automobilhersteller ein "orkanartiger Gegenwind".

Für die Aktien der US-Autohersteller geht es teils kräftig abwärts. So knicken General Motors um weitere 6,9 Prozent ein und die Papiere des Jeep-Herstellers Stellantis fallen um weitere 1,7 Prozent. Ford reduzieren sich um 2,2 Prozent. Tesla verbessern sich dagegen um 5,1 Prozent. Der Elektroautohersteller produziert alle Fahrzeuge für den US-Markt in den USA.

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Der Fokus liegt nun auf den nächsten produktspezifischen Zöllen von Trump. Doch hält das Trump-Wirrwarr an, denn der US-Präsident signalisierte, dass die sogenannten reziproken Zölle, die eigentlich dazu gedacht waren, US-Zölle an die anderer Länder anzupassen, möglicherweise weniger streng ausfallen könnten als erwartet. Immerhin verringerte sich das Handelsdefizit im Februar um 4,9 Prozent.

Angesichts der Fokussierung des Marktes auf das Zollthema liefern US-Konjunkturdaten kaum Impulse. Die wöchentliche Arbeitsmarktdaten fielen besser als vorausgesagt aus und die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2024 solide gewachsen, wie aus der dritten BIP-Lesung hervorgeht.

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Renditen uneinheitlich - Dollar mit Abgaben

Wahrend am kurzen Ende des Rentenmarktes die Renditen fallen, ziehen sie am langer weiter an. Zehnjährige US-Staatsanleihen rentieren knapp 4 Basispunkte höher bei 4,38 Prozent. Gute Konjunkturdaten und der inflationtreibende Protektionismus der Trump-Regierung liefern mittelfristig keine Argumente für Leitzinssenkungen. Zudem gefährdet das Zollrisiko die Spitzenbonität der USA. Die Ratingagentur Moody's hat neue Prognosen herausgegeben, in denen mit einem höheren Defizit und höheren Zinsen für die USA gerechnet wird.

Der Dollar gibt die Vortagesgewinne wieder ab, der Dollar-Index fällt um 0,4 Prozent - auch belastet von der Warnung von Moody's. Die Zollankündigungen seien zuletzt überraschend negativ für den Dollar gewesen, aber die zukünftige Richtung der Währung werde wahrscheinlich davon abhängen, wie die Länder auf die US-Zölle reagierten, erläutert Analystin Ipek Ozkardeskaya von Swissquote. Wenn es keine entsprechenden Vergeltungsmaßnahmen gebe, könne sich der Dollar erholen. Vergeltungsmaßnahmen der wichtigsten US-Handelspartner würden dagegen die Wachstumsaussichten der USA beeinträchtigen und den Greenback belasten.

Am Erdölmarkt halten sich die Schlagzeilen um den Wachstum und damit auch Nachfrage dämpfenden Protektionismus der USA und mögliche sanktionsbedingte Angebotsverknappungen die Waage. Der Goldpreis profitiert weiter von den Zollunsicherheiten. Die sich immer schneller ändernde geopolitische Lage sorge zudem für Zulauf beim "sicheren Hafen" Gold, heißt es. Das Edelmetall wird auch von der Dollar-Schwäche gestützt.

Neben Auto- auch Technologietitel im Fokus

Neben den Automobiltitel stehen unter den Einzelaktien Technologiewerte im Blick. Die USA haben etwa 80 Unternehmen, darunter mehr als 50 in China, ihrer Exportkontrollliste hinzugefügt, was eine Regierungsgenehmigung erfordert, bevor die Unternehmen US-Technologie kaufen können. Für Nvidia-Aktien geht es nach dem deutlichen Vortagesminus um weitere 0,5 Prozent nach unten. "Dass Nvidia in den Handelsstreit zwischen den USA und China verwickelt wird, ist eine negative Entwicklung", sagt Analyst Gil Luria von D.A. Davidson.

Die Papiere des Klebstoffherstellers H.B. Fuller steigen um 1,7 Prozent. Das Unternehmen hat für das erste Quartal zwar einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn vermeldet, aber die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Gamestop brechen mit Plänen einer umfangreichen Wandelanleihe um 14,8 Prozent ein. Nach schwachen Geschäftszahlen stürzen Jefferies Financial Group um 10,5 Prozent ab. Auch TD Synnex (-16,3%) enttäuscht mit dem Zahlenausweis. Concentrix überrascht dagegen positiv mit Geschäftszahlen und Ausblick, der Kurs schießt um 38,4 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.305,48 -0,4% -149,31 -0,2%

S&P-500 5.701,71 -0,2% -10,49 -2,9%

NASDAQ Comp 17.862,18 -0,2% -36,84 -7,3%

NASDAQ 100 19.859,23 -0,3% -57,76 -5,2%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:04 % YTD

EUR/USD 1,0818 +0,7% 1,0738 1,0777 +3,7%

EUR/JPY 163,1320 +1,1% 161,4205 162,2090 -0,9

EUR/CHF 0,9530 +0,4% 0,9492 0,9524 +1,6%

EUR/GBP 0,8327 -0,1% 0,8340 0,8366 +0,9%

USD/JPY 150,7910 +0,3% 150,3255 150,5110 -4,5

GBP/USD 1,2991 +0,9% 1,2876 1,2883 +2,8%

USD/CNY 7,1819 -0,1% 7,1865 7,1882 -0,3%

USD/CNH 7,2683 -0,1% 7,2769 7,2788 -0,7%

AUS/USD 0,6314 +0,5% 0,6283 0,6301 +1,5%

Bitcoin/USD 86.937,20 +0,1% 86.840,35 86.651,10 -6,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 69,86 69,65 +0,3% 0,21 -4,5%

Brent/ICE 73,85 74 -0,2% -0,15 -2,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3058,26 3019,33 +1,3% 38,94 +15,1%

Silber 31,79 31,32 +1,5% 0,47 +12,2%

Platin 913,50 909,53 +0,4% 3,97 +3,9%

Kupfer 5,12 5,24 -2,3% -0,12 +26,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

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March 27, 2025 12:12 ET (16:12 GMT)

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