MÄRKTE USA/Wall Street in Zoll-Lauerstellung
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DOW JONES--Nach den deutlichen Vortagesaufschlägen scheint die Luft an der Wall Street am Freitag raus zu sein. Im frühen Handel stagniert der Dow-Jones-Index bei 44.698 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um je 0,1 Prozent zu. Investoren versuchten sich einen Reim auf die Pläne von US-Präsident Donald Trump zu sogenannten reziproken Zöllen zu machen. Kern des Memos, dass Trump am Vortag unterzeichnete, ist die Auslotung von Mechanismen zu Zöllen und Gegenzöllen. Es geht aber auch um die individuelle Angleichung von Abgaben gegen jedes Land, das derzeit Importe aus den USA besteuert.
Der designierte Handelsminister Howard Lutnick will die Pläne bis zum 1. April vorlegen. Letztlich bleibt vieles noch offen. Am Markt hätten die Pläne die Idee verfestigt, dass Trump seine Zollpläne möglicherweise abschwächen könnte - wie er es bereits zuvor mit Kanada und Mexiko getan habe, heißt es mit Blick auf die Frist bis zum 1. April. "Aus Marktsicht, wie sollen Händler dies einpreisen? Die kurze Antwort auf diese Frage ist, dass sie nicht bereit sind, dies zu tun", sagt Analystin Kathleen Brooks von XTB. Bewegungen bei Aktien deuteten daraufhin, dass sich Investoren derzeit nicht um Trumps Zölle kümmerten. Doch für Kauflust sorgten die Pläne aktuell aber auch nicht, heißt es von anderer Seite.
Nachdem die in dieser Woche veröffentlichten Inflationsdaten auf Verbraucher- und Erzeugerbasis kaum Schrecken verursacht haben, obwohl beide Datenreihen höher als gedacht ausgefallen waren, sehen Händler die Import- und Exportpreise gelassen - zumal der Anstieg der Importpreise im Januar keine Überraschung brachte.
Renditen bleiben in Bewegung
Nach zwei Tagen heftiger Ausschläge bleibt der Rentenmarkt in Bewegung. Schwache Einzelhandelsumsätze liefern diesmal den entscheidenden Impuls - sie schicken die Renditen deutlich gen Süden, weil die Daten gegen Inflation und für Zinssenkungen sprechen.
Dollar weiter unter Druck
Der Dollar bleibt weiter schwach und fällt auf die tiefsten Stände seit zwei Monaten. Der Dollar-Index büßt weitere 0,6 Prozent ein. Die neue reziproke Zollpolitik von Trump mit für jedes Land individuellen Lösungen spreche nicht für ein generelles Anziehen der US-Preise, weil die Stoßrichtung auf Handelserleichterungen für US-Exporte abziele. Der Vorstoß Trumps könnte damit vielleicht sogar den Handel beleben, heißt es. Laut ING könnte der Euro zudem weiter anziehen, weil Trumps jüngste Zollpläne nicht auf eine unmittelbare Umsetzung zielten.
Während sich bei Gold wenig tut und der Preis des Edelmetalls damit in Schlagweite der jüngsten Rekordstände verharrt, steigen die Erdölpreise leicht. Mit den neuen Zollplänen Trumps verringere sich die Sorge vor Konjunktur bremsenden Handelskriegen. Daher spekulierten Anleger auf eine eher anziehende Nachfrage, so eine Stimme aus dem Handel.
Intel nicht zu bremsen
Intel ziehen um weitere 2,3 Prozent an, der Kurs hat in den vier vorangegangen Sitzungen 26 Prozent zugelegt. Die Aktie verbuchte damit die beste Viertagesrally seit November 1987. Getrieben wird der Kurs von der klaren Überzeugung der US-Regierung, dass die fortschrittlichsten Halbleiter der Welt in den USA produziert werden sollten. Intel gilt als Profiteur einer solchen Politik.
Johnson & Johnson hat den Verkauf eines neuen Gerätes gegen Herzrhythmusstörungen aufgrund von Sicherheitsbedenken in den USA gestoppt. Der Pharmakonzern erleidet damit bei seinem Versuch, in einen der wachstumsstärksten Märkte der Branche vorzudringen, einen Rückschlag. Der Kurs sinkt um 0,4 Prozent.
Airbnb hat im vierten Quartal wieder Gewinne eingefahren und auch beim Umsatz die Markterwartungen leicht übertroffen. Die Aktie des Online-Marktplatzes für Kurzzeitvermietungen steigt um 12,7 Prozent. Applied Materials geben dagegen 4,5 Prozent ab, der Ausrüster der Halbleiterbranche lieferte überraschend positive Geschäftszahlen, dafür lässt der Ausblick zu wünschen übrig. Ähnlich das Bild bei Cybersicherheitsunternehmen Palo Alto Networks (-5,3%): guten Geschäftszahlen stehen einem eher mäßigen Ausblick gegenüber.
DraftKings ziehen indes um 7,1 Prozent an, der Sportwettenanbieter verbuchte zwar höhere Verluste, hob aber die Prognose an. Roku schnellen um 14,1 Prozent in die Höhe, die Streaming-Gesellschaft verbuchte unerwartet niedrige Fehlbeträge bei Erlösen über Markterwartung. Der Digitalspielevertreiber Gamestop (+5,8%) liefert der sehr eigenen Fangemeinde unter Anlegern mal wieder Kaufargumente: Laut einem Bericht will das Unternehmen bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen einsteigen.
Informatica brechen um 33 Prozent ein, der Anbieter von Software zur Cloud-Datenverwaltung verschreckt mit einem schwachen Ausblick. Auch die Zielsetzung des Medizindienstleisters und Wettbewerbers der deutschen FMC, Davita, überzeugt Anleger nicht, der Kurs saust 14,9 Prozent gen Süden.
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·INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
·DJIA 44.698,43 -0,0% -13,00 +5,1%
·S&P-500 6.120,42 +0,1% 5,35 +4,1%
·Nasdaq-Comp. 19.963,31 +0,1% 17,67 +3,4%
·Nasdaq-100 22.035,47 +0,0% 4,76 +4,9%
·
·US-Anleihen
·Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
·2 Jahre 4,26 -5,4 4,31 1,9
·5 Jahre 4,32 -6,9 4,39 -5,6
·7 Jahre 4,40 -6,3 4,46 -8,3
·10 Jahre 4,47 -5,9 4,53 -9,8
·30 Jahre 4,69 -7,9 4,77 -9,4
·
·DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:14 Do, 17:15 % YTD
·EUR/USD 1,0504 +0,3% 1,0470 1,0443 +1,4%
·EUR/JPY 159,95 -0,0% 159,71 159,76 -1,8%
·EUR/CHF 0,9437 -0,2% 0,9463 0,9445 +0,6%
·EUR/GBP 0,8324 -0,1% 0,8330 0,8330 +0,6%
·USD/JPY 152,21 -0,4% 152,54 153,02 -3,3%
·GBP/USD 1,2620 +0,4% 1,2570 1,2534 +0,8%
·USD/CNH (Offshore) 7,2534 -0,2% 7,2726 7,2900 -1,1%
·Bitcoin
·BTC/USD 97.269,85 +0,9% 96.993,50 95.728,75 +2,8%
·
·ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
·WTI/Nymex 71,60 71,29 +0,4% +0,31 +0,5%
·Brent/ICE 75,40 75,02 +0,5% +0,38 +1,3%
·GAS VT-Settlem. +/- EUR
·Dutch TTF 50,925 51,01 -0,2% -0,08 +1,4%
·
·METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
·Gold (Spot) 2.922,93 2.931,06 -0,3% -8,14 +11,4%
·Silber (Spot) 33,00 32,33 +2,1% +0,67 +14,3%
·Platin (Spot) 997,55 1.000,35 -0,3% -2,80 +10,0%
·Kupfer-Future 4,70 4,78 -1,6% -0,07 +16,8%
·YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/hab
(END) Dow Jones Newswires
February 14, 2025 09:51 ET (14:51 GMT)
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Intel Corp.
Analysen zu Intel Corp.
Datum | Rating | Analyst | |
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14.02.2025 | Intel Hold | Deutsche Bank AG | |
14.02.2025 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
13.02.2025 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
06.02.2025 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
04.02.2025 | Intel Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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28.10.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
01.08.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
29.04.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
15.02.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
27.01.2022 | Intel Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.02.2025 | Intel Hold | Deutsche Bank AG | |
14.02.2025 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
13.02.2025 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
04.02.2025 | Intel Neutral | UBS AG | |
31.01.2025 | Intel Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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06.02.2025 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
31.01.2025 | Intel Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.01.2025 | Intel Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.11.2024 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
17.09.2024 | Intel Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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