MÄRKTE USA/Fester - Hoffnung auf weitere Zollausnahmen stützt Kurse

14.04.25 22:10 Uhr

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DOW JONES--Nach der Erholung der Wall Street zum Wochenschluss hat die aktuell gesteigerte Risikoneigung am Montag angedauert. Dass elektronische Geräte wie Mobiltelefone und Bauteilen von den so genannten reziproken Zöllen zunächst ausgenommen bleiben, hob die Stimmung an den US-Märkten. Anleger hofften zudem auf Ausnahmeregelungen für weitere Branchen, nachdem Präsident Donald Trump auch den Autoherstellern Erleichterungen in Aussicht gestellt hatte. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 40.525 Punkte. Der S&P-500 legte um ebenfalls 0,8 Prozent zu und der Nasdaq-Composite um 0,6 Prozent. An der Nyse verzeichneten nach vorläufigen Angaben 2.315 (Freitag: 1.976) Titel Kursgewinne, während 496 (816) Verlierer gesehen wurden und 25 (40) Titel unverändert schlossen.

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Gut kamen bei den Anlegern ferner Aussagen von Fed-Gouverneur Christopher Waller an. Er sagte zwar, dass die Strafzölle die Inflation auf 4 bis 5 Prozent nach obentreiben könnten, ehe sich der Preisauftrieb aufgrund einer wachsenden Arbeitslosigkeit abschwächen werde. Wenn es aber zu einer ausgeprägten Wirtschaftsschwäche komme, die in eine Rezession überzugehen drohe, sei es vorstellbar, dass die Fed die Zinsen früher und deutlicher senke als er zuvor angenommen habe.

Gestützt wurde der Markt auch von der wachsenden Verhandlungsbereitschaft der Handelspartner der USA. So sagte der EU-Handelskommissar Maros Sefcovic nach einem Treffen mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und US-Handelsminister Howard Lutnick, die EU sei zu einem fairen Abkommen bereit.

Anleger schauen derweil aktuell mit großer Nervosität auf den Rentenmarkt, der zuletzt heftig unter die Räder gekommen war. Nun sank die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um 8 Basispunkte auf 4,41 Prozent. Die Marke von 4,50 Prozent gilt am Markt als Schallmauer, die nicht nachhaltig durchstoßen werden sollte. Trump hatte seine jüngsten Zollaussetzungen mitgeteilt, nachdem die Zehnjahresrendite dieses Niveau erreicht hatte.

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Doch entspannt waren Anleger keineswegs. China hat die Ausfuhr einer breiten Palette wichtiger Mineralien und Magnete ausgesetzt und droht damit, die Versorgung mit Komponenten zu unterbrechen, die für Automobilhersteller, Luft- und Raumfahrtunternehmen, Halbleiterfirmen und militärische Auftragnehmer in aller Welt von zentraler Bedeutung sind, wie die New York Times berichtete. Sentix bewertete die aktuelle Erholung an den US-Märkten daher auch nur als erste Bärenmarktrally. Zwar habe das Zurückrudern von US-Präsident Trump in der Zollpolitik den Märkten geholfen. "Der angerichtete (Vertrauens-)Schaden ist immens", sagte allerdings Sentix-Analyst Patrick Hussy.

Während der Renditehöhenflug bei US-Renten zumindest temporär gestoppt schien, dauerte die Flucht aus dem Dollar an - der Dollarindex büßte weitere 0,4 Prozent ein. Das Vorgehen Trumps habe "offensichtlich mehr als nur ein paar nervöse Zuckungen erzeugt", urteilte Pepperstone-Analyst Michael Brown. Die "Entdollarisierung" sei nun eine reale und "ehrlich gesagt beängstigende" Aussicht, so Brown.

Wenig verändert zeigten sich die Ölpreise, die von Nachfragesorgen ausgebremst wurden. Bei Gold wurden nach der jüngsten Rally Gewinne eingestrichen. Analysten betonten, das Edelmetall sei in der aktuellen Zollkrise aber weiter erste Wahl und ersetze als vermeintlich sicherer Anlagehafen verstärkt Dollar und US-Anleihen.

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Unter den Einzelaktien profitierten Apple von den Zollausnahmen, das Papier stieg um 2,2 Prozent, hatte anfangs aber sehr viel deutlicher zugelegt. Nvidia sanken um 0,2 Prozent. Von einer Euphorie wegen der Sonderregeln für US-Tech sei nichts zu sehen, stellten Händler fest.

Goldman Sachs gewannen 1,9 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal von der erhöhten Handelsaktivität profitiert und sowohl Erträge als auch Gewinn stärker gesteigert als erwartet.

Palantir verteuerten sich um 4,6 Prozent, nachdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen von der Nato einen Auftrag für seine KI-gestützte Software Maven Smart System erhalten hat.

Die Aktien von Ford und General Motors stiegen um 4 und 3,4 Prozent, nachdem Trump kurzfristige Zollpausen auch für Autohersteller in Aussicht gestellt hatte, die die Produktion von Fahrzeugteilen aus Kanada und Mexiko in die USA verlagerten.

Pfizer muss bei seinem Bestreben, auf dem boomenden Markt für Medikamente gegen Fettleibigkeit mitzumischen, einen Rückschlag hinnehmen. Der Pharmakonzern hat die Entwicklung einer Pille zur Gewichtsreduktion gestoppt, weil bei einem Studienteilnehmer eine Leberbeschädigung festgestellt wurde. Die Aktie stieg gleichwohl um 1 Prozent. Über Umwege könnte Pfizer nämlich doch noch auf den Adipositas-Zug aufspringen, so Analysten von William Blair. Das Unternehmen könnte Viking Therapeutics (+10,6%) übernehmen, die zwei aussichtsreiche Abnehmmittel - eine Pille und eine Spritze - in der Pipeline habe. Nach einem kräftigen Kursrückgang wäre Viking derzeit günstig zu haben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 40.524,79 +0,8% 312,08 -5,5%

S&P-500 5.405,97 +0,8% 42,61 -8,8%

NASDAQ Comp 16.831,48 +0,6% 107,03 -13,4%

NASDAQ 100 18.796,02 +0,6% 105,97 -11,1%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:25 % YTD

EUR/USD 1,1353 +0,3% 1,1321 1,1187 +9,8%

EUR/JPY 162,4735 -0,2% 162,7435 161,5430 +0,1%

EUR/CHF 0,9243 -0,3% 0,9270 0,9271 -0,9%

EUR/GBP 0,8610 -0,4% 0,8643 0,8630 +5,0%

USD/JPY 143,1085 -0,5% 143,7855 144,3980 -8,8%

GBP/USD 1,3187 +0,7% 1,3097 1,2963 +4,5%

USD/CNY 7,2109 +0,3% 7,1859 7,2098 -0,3%

USD/CNH 7,3084 +0,4% 7,2825 7,3132 -0,7%

AUS/USD 0,6327 +0,4% 0,6302 0,6225 +1,6%

Bitcoin/USD 84.781,90 +1,5% 83.562,75 80.308,60 -10,3%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,63 61,54 +0,1% 0,09 +1,6%

Brent/ICE 64,99 64,59 +0,6% 0,40 -13,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3213,62 3237,46 -0,7% -23,85 +23,4%

Silber 28,45 28,55 -0,4% -0,10 +1,9%

Platin 840,63 835,06 +0,7% 5,57 -4,9%

Kupfer 4,67 4,52 +3,3% 0,15 +15,0%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

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April 14, 2025 16:11 ET (20:11 GMT)

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