Kursprognose

Silvia Quandt sieht Dax im Sommer bei 7250 Punkten

12.01.10 20:00 Uhr

Mit Beginn des neuen Jahres wagen Banken, Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter einen Marktausblick. Eine der ersten ist Silvia Quandt Research, die sich für den DAX optimistisch zeigt.

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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Mit einem DAX-Zwischenstand zur Jahresmitte von 7250 Punkten sieht Chef-Ökonom Ralf Grönemeyer gute erste sechs Monate auf Börsianer zukommen. Noch besser soll es seiner Ansicht nach dann 2011 werden. Schließlich zeige der historische Vergleich, dass sich die Aktienmärkte im dritten Jahr nach einer Rezession besonders gut entwickelten. Für die zweite Jahreshälfte 2010 prognostiziert der Ökonom jedoch eine Korrekturphase. Zehn bis 15 Prozent werde der Rückgang betragen, so dass bei Silvia Quandt ein Dax-Stand von 6500 Punkten zum Jahresende hin erwartet wird.

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Den Grund sieht der Chefökonom dabei in einer steigenden Nervosität unter den Marktteilnehmern, ausgelöst durch die dann immer drängenderen Fragen zum Abbau der Staatshilfen, der weiteren Zinspolitik, oder der zukünftigen Regulierung der Finanzmärkte – Sprich: der Frage nach der Exit-Strategie. Sollte es den Staaten hier gelingen, zu einer koordinierten Lösung zu gelangen, hält Grönemeyer eine Aktienperformance zwischen 20 bis 30 Prozent für realistisch.

In seinem Szenario halten die Zentralbanken dabei die Leitzinsen lange, weiter niedrig, da die Inflation erst 2011 über den EZB-Schwellenwert von zwei Prozent steige. Und Wachstum bei niedrigen Zinsen, guten Unternehmensgewinnen und einem gleichzeitig stabilen Arbeitsmarkt seien seit jeher ein ideales Umfeld für Aktien. So sieht Grönemeyer bei anhaltendem Vertrauen in die Volkswirtschaften auch einen Wechsel innerhalb der Anlageklassen. Weg von Renten und Anleihen hin zu Aktien. Schließlich hätte der weltgrößte Anleihen-Händler Pimco nicht umsonst vor kurzem begonnen, auch mit Aktien zu handeln.

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Das Wachstum des Bruttosozialproduktes in Deutschland selbst sieht der Analyst bei 2,6 Prozent, gespeist aus den wieder anziehenden Exporten, insbesondere in die Schwellenländer. Schließlich sei vor allem die Deutsche Wirtschaft geprägt von stark exportorientierten Unternehmen, die vor allem Industrie- und keine Konsumgüter fertigten. Dass sich China diese leisten könne und auch brauche zeige allein schon, dass im Reich der Mitte 2015 700 Millionen Menschen über ein Jahreseinkommen von 10 000 Dollar verfügen würden. Zehnmal mehr als noch 2005.

Lesen Sie auf Seite zwei: Die Toptipps von Silvia Quandt, warum auch eine Leitzinserhöhung der Amerikaner kein Kurskiller ist und welche Gefahren auf die steigenden Börsen lauern.

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Auch die von ihm ab dem Sommer erwartete Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank FED um 0,25 Prozent stelle kein Problem und auch nicht das Ende der Niedrigzinspolitik dar. „Die Zentralbanken werden alles mögliche tun, um nicht direkt an der Zinsschraube drehen zu müssen.“, ist Grönemeyer überzeugt. Eher würden sie die Liquiditätsversorgung der Banken restriktiver gestalten, weshalb dann auch die langfristigen Zinsen etwas nachgeben dürften.

Zu den Topwerten des Bankhauses aus dem Frankfurter Westend zählen 2010 der Düngemittelproduzent Kali und Salz (K+S), die Deutsche Börse oder der Spezialfinanzierer Grenkeleasing. Aber auch Immobiliengesellschaften werden als Börsengewinner gesehen, etwa KWG Kommunale Wohen. Diese könnten insbesondere von einer steigenden Inflationsangst und einer dementsprechend höheren Nachfrage nach wahren Werten, sprich Häusern, profitieren, so Grönemeyer.

Doch den bullischen Erwartungen von Grönemeyer stehen jedoch auch einige Risiken gegenüber. Zunächst wären da die europäischen Banken. Denn bei diesen sieht der Ökonom bei unverändertem Geschäftsmodell einen Kapitalbedarf von insgesamt 600 Milliarden Euro. Der Chefanalytiker macht dies an der Verschuldung der Banken fest. Diese liegt im Durchschnitt beim 26fachen des Eigenkapitals, während etwa die amerikanischen Geldhäuser im Vergleich zu ihrem Eigenkapital nur noch rund 14 mal so hohe Schulden haben. Eine problemslose Kreditversorgung der Unternehmen scheint also fraglich und auch der Deutschland-Fonds reiche hier nicht aus.

Die weit größere Gefahr geht laut Grönemeyer jedoch von der Staatsverschuldung aus. So könne die Schuldenlast von Spanien und Großbritannien bis 2020 auf 160 Prozent ihres BIP ansteigen, was einen längerfristig niedrigeren Leitzins fast schon unerlässlich macht, wollen die Staaten nicht an ihrer Zinslast zu Grunde gehen.

Aber selbst niedrige Leitzinsen könnten einen Sturz des Dax auf gut 3500 Punkte im dritten Quartal nicht verhindern, wenn es den Staaten nicht gelänge, koordiniert aus den weltweiten Stimuluspakten auszusteigen. Denn ein unabgesprochenes Vorgehen würde laut Grönemeyer zu sehr hohen Schwankungen bei den Wechselkursen der Währungen führen, was wiederum die Realwirtschaften und damit unweigerlich die Börsen zum Einsturz brächte. „Ich habe daher viel weniger die Sorge, ob die Notenbanken das richtige tun, denn die Zinsen sind nach wie vor niedrig, als vielmehr die Befürchtung, dass die Politiker das Falsche machen.“ sagt Grönemeyer.

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