Dirk Müller: Finger weg von Aktien
Dirk Müller, in der Finanzbranche auch als Mr. Dax bekannt, hält derzeit zwei Börsen-Szenarien für gleich wahrscheinlich: Eine deutliche Korrektur oder eine nachhaltige Hausse. Zum Einstieg in Aktien rät er deswegen zurzeit nicht.
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von Benjamin Summa
Euro am Sonntag Online: Die Dax-Rally hält nun schon seit März an. Eine deutliche wirtschaftliche Erholung ist eingepreist. Was passiert, wenn diese 2010 viel schwächer ausfallen wird als erwartet?
Dirk Müller: Es besteht natürlich immer die Gefahr eines starken Rückschlages. Allerdings können die Unternehmenszahlen im kommenden Jahr auch viel besser ausgefallen, als bislang von den Experten erwartet wird. Wir haben einen starken Basiseffekt: Wenn wir das erste Quartal 2010 mit dem sehr negativen ersten Quartal 2009 vergleichen, dann kann es eigentlich nur zu positiven Überraschungen kommen. Das würde die Märkte deutlich stützen. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass die wirtschaftliche Erholung weltweit mit unglaublichen Summen erkauft worden ist. Die Frage ist, was passiert, wenn diese Stimulanzien wegfallen.
Wie bewerten Sie denn die Exit-Strategien der Notenbanken in 2010? Glauben Sie, dass diese die Leitzinsen schneller anheben könnten als erwartet?
Müller: Ich sehe kein schnelles Anziehen der Leitzinsen. Was würde das bedeuten? Die USA sind maximal verschuldet. Wenn jetzt die Leitzinsen und somit die Zinslast steigen würde, dann wären die Vereinigten Staaten mit noch größeren Problemen konfrontiert als ohnehin schon. Die Amerikaner haben - auch wenn sie häufig anderes behaupten - ein hohes Interesse an einem schwachen Dollar. Nur dadurch haben sie eine Chance, sich aus der aktuellen Malaisse zu befreien.
Müller: Die Aktienmärkte sind augenblicklich von einer unglaublich starken Liquidität getrieben. Die US-Anleger bekommen Geld praktisch zu null Prozent und investieren stark in Aktien und Rohstoffe. Es handelt sich also um spekulative Investments, die nicht in erster Linie der Hoffnung auf eine wirklich starke Konjunkturerholung entsprechen. Diese Liquidität kann deshalb ebenso schnell verschwinden, wie sie in die Märkte rein geschossen ist. Dann könnten die Aktienmärkte massiv unter Druck kommen. Aktuell rechnet mit diesem Szenario kaum jemand - das macht es umso gefährlicher. Gleichzeitig ist aber auch die gegenteilige Extremsituation realistisch: Die massive Liquidität in den Märkten könnte anhalten. Wenn dann noch positive Zahlen der Realwirtschaft hinzukommen, dann stünde einem nachhaltigen Anstieg der Aktien- und Rohstoffmärkte nicht mehr viel im Weg - mit der Gefahr, dass eine weitere Blase entsteht.
Viele Anleger sitzen noch auf ihren Barreserven. Würden Sie jetzt noch zum Einstieg raten?
Müller: Es gibt Produkte, mit denen man sich für beide gerade beschriebene Szenarien rüsten kann. Ich verweise an dieser Stelle gerne auf die Wandelanleihen. Ein interessantes, altes Produkt, das kaum noch jemand im Auge hat. Mit einer solchen Wandelanleihe haben die Anleger eine ordentliche Verzinsung, auch wenn die Märkte einbrechen sollten. Die Anleihen können aber auch in Aktien des emittierenden Unternehmens gewandelt werden, dadurch partizipiert der Investor in einer möglichen Hausse-Phase.
Zum Einstieg in Aktien rate ich derzeit aber nicht, die Rückschlagsrisiken sind zu groß. Anleger sollten in reine Aktien investieren, wenn die Märkte einigermaßen sinnvoll abschätzbar sind. Das ist momentan jedoch nicht der Fall.
Sie veröffentlichen auf ihrer Website www.cashkurs.com eigene Analysen. Welche Zielsetzung steckt dahinter?
Müller: Wir versuchen dort, alle Wirtschaftsmeldungen, die tagtäglich einlaufen, einzudampfen und für Anleger verständlich aufzubereiten. Wir wollen mit unseren Analysen Anregungen geben, wo man sein Geld zukunftsgerichtet investieren kann.
Welche Anlagestrategien empfehlen Sie derzeit?
Müller: Edelmetalle sind noch immer ein absolutes Muss. Da müssen Anleger dabei sein, weil wir hier künftig noch große Preissteigerungen sehen werden. Ähnliches gilt für Industrierohstoffe: Die Anleger vertrauen den Währungen zunehmend nicht mehr und setzen stattdessen auf Rohstoffe. Andere wichtige Branchen, die Investoren auf dem Schirm haben müssen, sind die Windkraft, die Pharmaindustrie, Energiemanagement und natürlich die neue Mobilität. Es geht darum, günstige Unternehmen zu finden, die langfristig hohe Erträge erwirtschaften.
In Ihrem Börsenbrief Cashkurs*Trends analysieren Sie Megatrends der Zukunft. Was können Anleger erwarten?
Müller: Wir suchen hier Trends der kommenden fünf Jahre und Unternehmen, die davon profitieren werden. Diese werden aufgrund ihrer Bilanzen, Zukunftsaussichten, Stabilität und Nachhaltigkeit wissenschaftlich analysiert. Wir führen die Disziplinen des Anlegens, also die Fundamentalanalyse und das Timing über die Chartanalyse, zusammen und kommen dadurch zu Anlageempfehlungen, die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit versprechen.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Finanzethos
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03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
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26.10.2020 | Daimler Verkaufen | DZ BANK |
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