DAX geht behauptet ins Wochenende -- US-Börsen schließen fester -- SEC ebnet Weg für Ether-ETFs -- Rheinmetall erhält großen Munitionsauftrag -- LANXESS, RWE, Microsoft, Tesla im Fokus
EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel: Erste Zinssenkung im Juni wahrscheinlich. Gold stabilisiert sich nach jüngsten Kursverlusten. Volkswagen führt Gespräche über Produktionspartnerschaft in Indien. Infineon will Umsätze im Server-Geschäft ausweiten. Deutsche Wirtschaft zieht zu Jahresbeginn nur leicht an. Netz lacht über Fehler in KI-Überblicken von Google-Suche.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt konnte am Freitag seine zwischenzeitlichen Verluste aufholen.
Zwar eröffnete der DAX nur minimal leichter, doch schon unmittelbar darauf sackte er deutlich ab. Gegen späten Nachmittag pirschte sich der DAX wieder an die Nulllinie heran. Bei 18.693,37 Punkten (plus 0,01 Prozent) ging das deutsche Börsenbarometer ins Wochenende. Das Rekordhoch aus der vergangenen Woche bei 18.892 Punkten ist damit wieder näher gerückt. Der TecDAX wurde hingegen recht deutlich auf rotem Terrain gehandelt, nachdem er anfänglich nur minimal nachgab. Bei 3.433,59 Punkten (minus 0,47 Prozent) schloss der TecDAX die Handelswoche ab.
Die Vorgaben von den Überseebörsen waren negativ. Die Sorgen über womöglich noch für längere Zeit hohe Leitzinsen in den USA drückten auf die Anlegerstimmung. Dennoch fassten die deutschen Börsianer im Laufe der Freitagssitzung immer mehr Mut.
"Die Börsenampel ist zumindest mal auf Gelb zurückgesprungen", warnte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Denn zum einen habe das jüngste Fed-Sitzungsprotokoll nicht dazu beigetragen, dass die Anleger die Zinswende 2024 fest in ihren Kalendern markieren könnten. Geldpolitisch stehe den Investoren ein unsicherer Sommer bevor. Zum anderen belaste die Geopolitik, erklärte der Experte im Hinblick auf das Säbelrasseln in der Taiwanstraße.
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An den Börsen in Europa war dank eines Schlussspurts noch ein versöhnlicher Wochenausklang zu sehen.
So startete der EURO STOXX 50 etwas schwächer und fiel anschließend noch tiefer in die Verlustzone. Ab Nachmittag holte der EURO STOXX 50 aber auf und verbuchte letztlich nur noch minimale Abschläge. Er verließ die Sitzung 0,04 Prozent tiefer bei 5.035,41 Punkten.
Die Anleger befürchten nach den überraschend gute Konjunkturdaten vom Vortag zunehmend, dass die Leitzinsen in den USA für längere Zeit auf hohem Niveau bleiben könnten.
Hinzu kommen die Feiertage am Montag in den USA und Großbritannien. Der Ausblick auf ein verlängertes Wochenende bei diesen wichtigen Märkten hat bei Anlegern für einen Hang zur Vorsicht gesorgt.
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An den US-Börsen wagten sich die Anleger am Freitag nach den Vortagesverlusten wieder etwas aus der Deckung.
Der Dow Jones Index bewegte sich zum Ertönen der Startglocke leicht im Plus und pendelte dann weitgehend um die Nulllinie. Bei 39.069,59 Punkten (plus 0,01 Prozent) ging der Traditionsindex in den Feierabend. Der NASDAQ Composite startete fester und legte dann weiter zu. 1,10 Prozent im Plus - bei 16.920,79 Einheiten - schloss der US-Tech-Index.
Nach den deutlichen Verlusten des Vortages notierten die US-Börsen am Freitag mit Kursgewinnen. Zurückhaltung bei den Anlegern entstand jedoch dadurch, dass die Börsen in den USA am Montag wegen des Memorial Days geschlossen sein werden. Bereits am Wochenschluss fand am US-Anleihemarkt nur ein verkürzter Handel bis 20:00 Uhr MESZ statt. Allgemein war am Freitag ein ruhiger Handelstag zu sehen.
Am Vortag wurde das Marktgeschehen stark von Zinssorgen beeinträchtigt. Nachdem das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der letzten Zinssitzung der Fed Hoffnungen auf eine frühere als erwartete Zinswende einen kräftigen Dämpfer verpasst hatte, führten am Donnerstag starke US-Einkaufsmanagerindizes dazu, dass baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank vorerst wohl nicht zu erwarten sind.
Dies verdeutlichte am Donnerstag auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic. Der Währungshüter betonte, dass sich der Markt auf länger anhaltend höhere Zinsen einstellen müsse. Der Weg zum Zwei-Prozent-Ziel bei der Inflation sei noch weit. "Wir müssen etwas geduldiger sein und uns sicherer sein, dass die Inflation auf dem Weg zu zwei Prozent ist, bevor wir uns bewegen", sagte Bostic in einer von "Dow Jones Newswires" zitierten Rede an der Stanford Graduate School of Business. Auch andere Fed-Vertreter hatten sich im Verlauf der Woche dahingehend geäußert, dass es wohl keine baldigen Zinssenkungen geben wird - ein weiterer Dämpfer für die auf Zinssenkungen hoffenden Börsianer.
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Die wichtigsten asiatischen Indizes wiesen am Freitag rote Vorzeichen aus.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 mit einem Verlust von 1,17 Prozent bei 38.646,11 Punkten. Mit einem Anstieg um 2,5 Prozent auf Jahressicht lag der Preisauftrieb im April immer noch über dem Ziel der Bank of Japan von 2 Prozent. Er gehe nach wie vor davon aus, dass die japanische Notenbank auf ihrer Sitzung im Juli die Zinsen anheben werde, erklärte Marcel Thieliant, Leiter der Asien-Pazifik-Abteilung von Capital Economics, laut Dow Jones Newswires.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,88 Prozent auf 3.088,87 Zähler. Der Hang Seng ging schlussendlich um 1,38 Prozent auf 18.608,94 Einheiten zurück.
Die Börsen in Fernost wurden von schwachen US-Vorgaben ins Minus gezogen. "In den USA zögern Vertreter der Notenbank mit der Zinswende", kommentierten Helaba-Volkswirte laut der Deutschen Presseagentur (dpa) das Marktgeschehen. "Sie warten auf weitere Beweise, dass sich die Inflation in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewegt".
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