Bitcoin gerät wieder unter Druck - Hoffnung auf schnelle Zinssenkungen schwindet
Die Aussicht auf erst einmal weiter hohe Zinsen in den USA hat den Bitcoin am Donnerstag belastet.
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Die Ur-Kryptowährung kostete zuletzt auf der Handelsplattform Bitstamp rund 67 300 US-Dollar. Vor zwei Tagen hatte der Bitcoin noch in der Spitze bei knapp 72 000 Dollar und damit in der Nähe des Mitte März erreichten Rekordhochs bei fast 73 800 Dollar notiert.
"Die Fragezeichen über die zukünftige Ausgestaltung der US-Geldpolitik zügelt den Risikoappetit der Marktakteure", schrieb Kryptoexperte Timo Emden von Emden Research. Die US-Notenbank Fed habe offensichtlich keine Eile an den Zinsschrauben nach unten zu drehen, was zulasten von zinslosen Anlagen gehe.
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Emden spielte damit zum einen auf das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll zur letzten Zinsentscheidung der US-Notenbank an. Dort signalisierte die Fed wegen der hartnäckigen Inflation ein Festhalten an ihren hohen Zinsen und stellte nicht wie erhofft eine baldige Senkung in Aussicht.
Zum anderen wiesen am Donnerstag robuste Konjunkturdaten in eine ähnliche Richtung. Sie zeugten von einer überraschend guten Stimmung in der US-Wirtschaft, was die Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen weiter dämpfte. Wie sich aus speziellen Terminkontrakten am Geldmarkt ablesen lässt, wird am Markt erst für den Monat Dezember mit einer Zinssenkung von Seiten der Fed gerechnet.
Darüber hinaus verwies Emden darauf, dass die Anleger vor einer womöglich richtungweisenden Entscheidung durch die US-Börsenaufsicht offensichtlich kalte Füße bekommen haben. Spekulationen um die Zulassung eines börsengehandelten Fonds in den USA, der direkt die zweitgrößte Kryptowährung Ether abbildet, hätten in den vergangene Tagen auch dem Bitcoin-Kurs deutlich Auftrieb gegeben. Sollte die Entscheidung jedoch negativ ausfallen, könnte dies die gesamte Kryptobranche belasten. Am Donnerstag legte gleichwohl der Kurs von Ether etwas zu.
Aus charttechnischer Sicht steuert indes der Bitcoin nach den jüngsten Kursverlusten auf eine wichtige Marke zu. Bei gut 65 000 Dollar verlaufen die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinien. Wenn diese nach unten durchbrochen werden, zeigen die kurz- und mittelfristigen Trends Charttechnikern zufolge nach unten.
/la/he
FRANKFURT (dpa-AFX)
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