Warren Buffett unterstützt feindliche Übernahme eines seiner Investments
Im Ringen um die feindliche Übernahme eines US-Konkurrenten bekommt der deutsche Gipshersteller Knauf jetzt unerwartete Rückendeckung: Ausgerechnet vom Großaktionär des Übernahmekandidaten, Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway. Doch deren Zustimmung gibt es nicht umsonst.
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Warren Buffett ist ein langfristiger Investor. Doch der Staranleger scheut sich nicht davor, wenig rentable Investitionen aus dem Depot zu schmeißen, wenn es eine lohnenswerte Offerte für seine Anteile gibt. Seinen Rückzug als Großinvestor lässt sich der 87-Jährige aber offenbar großzügig bezahlen.
Milliardenofferte aus Deutschland
42 US-Dollar will der bayerische Gipshersteller Knauf für seinen US-Konkurrenten United States Gypsum Corporation (USG) auf den Tisch legen. Damit würde der Baustoffkonzern aus Chicago mit insgesamt 5,9 Milliarden US-Dollar bewertet. Zu wenig, findet der ins Visier der Deutschen geratene Übernahmekandidat, die Höhe der Offerte sei "völlig unangemessen", ließ sich der USG-Aufsichtsrat zitieren.
10,5 Prozent der USG-Anteile besitzt Knauf nach seinem Einstieg im Jahr 2000 bereits. 30,8 Prozent der USG-Aktien sind im Besitz von Berkshire Hathaway, der Investmentholding von Starinvestor Warren Buffett. Und offenbar zeigt sich der US-amerikanische Großaktionär alles andere als abgeneigt, einer Übernahme von USG durch Knauf - auch gegen den Willen des Managements - zuzustimmen. Zu besonderen Bedingungen.
Buffett von USG enttäuscht
Denn das Investment in USG hat sich für Warren Buffett bislang nicht ausgezahlt. Zwar war der Starinvestor 2008 zum Schnäppchenpreis bei dem Unternehmen, das sieben Jahre zuvor wegen Rechtstreitigkeiten Insolvenz beantragen musste, eingestiegen. Seitdem blieb die Performance der Aktie an der Börse aber offenbar unter den hohen Erwartungen des Großaktionärs Berkshire. In den vergangenen zwölf Monaten legte der Anteilsschein an der NYSE zwar um knapp 30 Prozent zu - ein großer Teil der Aufschläge war aber der Übernahmeofferte aus Deutschland zu verdanken. Auf Zehnjahressicht, ein Zeitraum, der für Buffett als Value-Investor relevant ist, ist die Aktie eher seitwärts gelaufen, auch wenn Berkshire auf dem Höhepunkt der Immobilien- und Finanzkrise günstig an Schulden von USG gekommen war und somit mit dem Investment durchaus einen satten Gewinn eingefahren hat.
Dennoch hatte Buffett das Investment in der Vergangenheit mehrfach als "enttäuschend" bezeichnet. Dass er eine Übernahmeofferte mit einem Aufschlag auf den aktuellen Aktienpreis daher unterstützt, scheint vor diesem Hintergrund wenig verwunderlich. Wie "Bloomberg" berichtet, hat sich Berkshire für einen Plan der Deutschen ausgesprochen, gegen vier von USG nominierte Board-Mitglieder zu stimmen. So will man den Druck auf das Management erhöhen und dieses möglicherweise in seiner ablehnenden Haltung bezüglich einer Komplettübernahme durch Knauf umstimmen. Wenn Berkshire als Großaktionär die Revolte der Anteilseigner unterstützt, ist anzunehmen, dass die Holding bereit ist, ihre Anteile an USG abzugeben. Garik Shmois, Analyst bei Longbow Research, erkärte gegenüber Bloomberg News: "Das ist eine richtungsweisende Aussage". Er sprach von einem klaren Signal, dass Berkshire einem Verkauf positiv gegenüber steht. Auch ein weiterer Experte bewertet die Situation ähnlich: Tim Wojs, Analyst bei Robert W. Baird & Co zeigt sich überzeugt, dass vor dem Hintergrund der Buffett-Zustimmung auch andere Aktionäre einem Verkauf von USG an die Deutschen nachkommen.
Buffetts Zustimmung ist nicht umsonst
Doch Berkshire Hathaway lässt sich seinen Rückzug bei USG möglicherweise gut bezahlen. "Bloomberg" zufolge sei es die Schlüsselrolle der Buffett-Holding als USG-Großaktionär, der die Offerte für Knauf nun doch noch teurer machen könnte, als gedacht. Demnach bietet Buffett dem potenziellen Käufer zwar die Option auf seine Aktienanteile an, Knauf müsse für diese aber 2 Dollar je Aktie an Buffetts Investmentgesellschaft zahlen - und zwar auch dann, wenn die Übernahme nicht zustande kommt. So oder so lohnt sich der Deal für den Starinvestor: Gelingt die Übernahme, ist Buffett die Anteile an seinem enttäuschenden Investment los und hat zusätzlich 87 Millionen Dollar verdient. Bleibt das USG-Management bei seinem "Nein" und der Deal platzt, bleiben die 87 Millionen Dollar dennoch auf den Konten von Berkshire Hathaway. Derzeit hat Knauf Juristen auf die Prüfung des Sachverhaltes angesetzt.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Andy-Kropa/AP
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07.11.2012 | Berkshire Hathawa a outperform | Keefe, Bruyette & Woods, Inc. | |
10.08.2011 | Berkshire Hathawa a outperform | Keefe, Bruyette & Woods, Inc. | |
01.04.2011 | Berkshire Hathawa a equal-weight | Barclays Capital | |
02.03.2011 | Berkshire Hathawa a hold | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
27.10.2010 | Berkshire Hathawa a equal-weight | Barclays Capital |
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07.11.2012 | Berkshire Hathawa a outperform | Keefe, Bruyette & Woods, Inc. | |
10.08.2011 | Berkshire Hathawa a outperform | Keefe, Bruyette & Woods, Inc. | |
30.06.2010 | Berkshire Hathaway "buy" | Goldman Sachs Group Inc. | |
21.05.2010 | Berkshire Hathaway Basisdepotaufnahme | boerse.de-Aktienbrief | |
08.02.2010 | Berkshire Hathaway kaufen | Die Actien-Börse |
Datum | Rating | Analyst | |
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01.04.2011 | Berkshire Hathawa a equal-weight | Barclays Capital | |
02.03.2011 | Berkshire Hathawa a hold | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
27.10.2010 | Berkshire Hathawa a equal-weight | Barclays Capital | |
04.05.2010 | Berkshire Hathaway "equal weight" | Barclays Capital | |
11.08.2009 | Berkshire Hathaway Downgrade | Fox Pitt & Kelton |
Datum | Rating | Analyst | |
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08.07.2010 | Berkshire Hathaway "sell" | Stifel, Nicolaus & Co., Inc. | |
11.04.2006 | Update Burlington Northern Santa Fe Corp.: Underwe | Lehman Brothers |
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