Expansion im Blick

Großauftrag: Deutscher Konzern läuft Tesla schon zum zweiten Mal den Rang ab

30.08.19 23:06 Uhr

Großauftrag: Deutscher Konzern läuft Tesla schon zum zweiten Mal den Rang ab | finanzen.net

Das Solargeschäft erweist sich für den Elektroautobauer Tesla als immer schwierigeres Terrain. Nun musste der US-Konzern bei einem Großauftrag bereits das zweite Mal einem deutschen Konkurrenten das Feld überlassen.

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• sonnen gewinnt Großauftrag in den USA
• Deutscher Konzern bringt Expertise in US-Bundesstaat Utah ein
• Teslas Solardivision gerät zunehmend ins Hintertreffen

Großauftrag in den USA


sonnen hat im US-Bundesstaat Utah einen Großauftrag ergattert und wildert damit ein weiteres Mal direkt im Revier von Tesla und dessen Division SolarCity. Konkret wird das Solarspeicherunternehmen aus Deutschland 600 Mietwohnungen in dem US-Bundesstaat mit Photovoltaik-Anlagen und Sonnenbatterien ausstatten. Umgesetzt werden sollen die Pläne in Zusammenarbeit mit dem US-Energieversorger Rocky Mountain Power und dem Immobilienentwickler The Wasatch Group. Die Solarbatterien sollen zu einer Art virtuellem Kraftwerk zusammengeschlossen werden, um eine 12,6 Megawattstunden große, vernetzte Batterie zur Verfügung zu stellen, hieß es von Seiten des deutschen Unternehmens.

Während das virtuelle Kraftwerk Stromschwankungen ausgleichen und als Energiepuffer verwendbar sein soll, werden Bewohnern der neuen Mietwohnungen nicht nur mit niedrigeren Energiekosten gelockt, sondern zeitgleich mit dem Versprechen, ihre Elektroautos für ein Jahr umsonst laden zu dürfen.

Schon das zweite Wildern im Tesla-Revier

Es ist bereits das zweite Mal, dass sonnen auf dem Heimatmarkt von Tesla einen Großauftrag an Land zieht. Bereits im Jahr 2017 war das Unternehmen aus dem Allgäu im US-Bundesstaat Arizona aktiv geworden und hatte dort 2.900 Häuser mit Solaranlagen und Heimspeichern ausgestattet. Und geht es nach Sonnen, steht die Internationalisierung noch ganz am Anfang. "Noch sind die USA in einem frühen Stadium. Aber allein durch die schiere Größe ist der Markt für uns heute schon relevant und wird in den kommenden Jahren noch deutlich zulegen", zitiert das Handelsblatt den sonnen-Chef Christoph Ostermann.

Nicht nur in den Vereinigten Staaten will sonnen sein Geschäft weiter ausbauen. Ende vergangenen Jahres hatte das Unternehmen bekannt gegeben, in Australien eine neue Batteriefabrik bauen zu wollen. In fünf Ländern hat sonnen zwischenzeitlich Niederlassungen. Neben Deutschland gibt es Standorte in Großbritannien, Italien, den USA und Australien. Doch der Konzern bedient mit Österreich, der Schweiz, Irland, Tschechien, Schweden, Norwegen, Finnland, Spanien, Frankreich und Portugal noch zahlreiche weitere Märkte.

Tesla-Konkurrent hat Energieriesen im Rücken

Unterstützung für die Internationalisierungsstrategie bekommt sonnen durch die neue Konzernmutter Shell. Der Ölkonzern hatte sonnen im Februar diesen Jahres komplett übernommen, nachdem der Energieriese bereits im Jahr 2018 bei dem deutschen Unternehmen eingestiegen war. Shell sei der ideale Partner, um sonnen auf dem globalen Markt zu etablieren, freute sich Ostermann über den Deal.

Der finanzstarke Ölkonzern dürfte die Wachstumsambitionen von sonnen finanziell unterstützen und könnte damit dafür sorgen, dass die Luft für Tesla in den USA noch dünner wird. Dabei läuft es ohnehin nicht rund im Solargeschäft der US-Amerikaner: Erst vor wenigen Tagen hatte der US-Einzelhandelsriese Walmart Klage gegen Tesla eingereicht, dabei ging es um Solarmodule der Tesla Division SolarCity, die für mindestens sieben Brände bei Walmart verantwortlich gewesen sein sollen. Auch bei einem weiteren Tesla-Großkunden gab es Beschwerden wegen der Produkte von Tesla: Auch Amazon hat zwischenzeitlich mitgeteilt, dass ein Brand im Juni 2018 auf dem Dach eines seiner Lagerhäuser in Kalifornien wohl ursächlich auf das von Tesla installierte Solarpanelsystem zurückzuführen sei. Unter den Photovoltaik-Installationsfirmen in den USA war SolarCity kürzlich auf den dritten Platz abgerutscht - nun wildert auch noch sonnen im Tesla-Revier.

Redaktion finanzen.net

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