Erneuerbare Energie: Shell kauft Tesla-Konkurrenten sonnen
Der Ölkonzern Shell investiert seit geraumer Zeit in den Bereich der erneuerbaren Energie. In einem weiteren Schritt erwarb das niederländisch-britische Unternehmen kürzlich Deutschlands Marktführer in Sachen Batteriespeicher für Privathaushalte und Kleinbetriebe.
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Bereits im Jahr 2018 investierte Shell einen zweistelligen Millionenbetrag in den Batteriehersteller aus dem Allgäu - nun kam es zur Übernahme: Der in Wildpoldsried ansässige Konzern sonnen wurde am vergangenen Freitag von Shell aufgekauft, wie das einverleibte Unternehmen mitteilte.
Tesla-Konkurrent
Das deutsche Unternehmen sonnen stellt Solarbatterien her - und konkurriert damit unmittelbar mit Tesla. Denn der US-amerikanische Elektroautobauer bietet ebenfalls Batterien an, um im eigenen Zuhause Strom zu speichern. Auf seiner Webseite wirbt der sonnen-Konzern damit, mittels seinem "intelligenten Stromspeicher" - dem Kernprodukt sonnenBatterie - seinen Kunden den Wunsch nach unabhängiger und kostengünstiger Grüner Energie zu ermöglichen.
sonnen mit bemerkenswerter Umsatzsteigerung
Seit 2016 konnte sonnen seinen Umsatz enorm erhöhen. Während im Jahr 2016 noch 41 Millionen Euro umgesetzt wurden, konnte im Folgejahr eine Umsatzsteigerung um 58 Prozent auf 65 Millionen Euro erreicht werden. Für 2018 rechnet sonnen mit weiterem Wachstum: Wie das Handelsblatt verlautet, erwartet der Batteriehersteller eine erneute Steigerung um 30 Prozent für das abgelaufene Jahr 2018. Allerdings dümpelt das Allgäuer Unternehmen bislang noch in den roten Zahlen. Dazu äußerte sonnen gegenüber dem Handelsblatt, dass in erster Linie Wachstum im Fokus stünde, was von Shell befürwortet werde.
Internationalisierung und Massenmarkt
"Wir stehen kurz vor dem Eintritt in den Massenmarkt", sagt sonnen-Geschäftsführer Christoph Ostermann dem Handelsblatt. Darüber hinaus steht die weitere Internationalisierung im Blick. Mit Hilfe des Ölkonzerns als Partner wären diese angestrebten Entwicklungen nun stemmbar - Shell sei der ideale Partner, um sonnen auf dem globalen Markt zu etablieren. Tesla und Co. müssen sich also bald gegebenenfalls warm anziehen. Denn sonnen konnte bereits erste internationale Erfolge erzielen: Unter anderem, wie das Handelsblatt verlautet, durch eine Kooperation mit dem französischen Energiekonzern Engie, im Zuge dessen der Batteriehersteller in Australien eine eigene Produktionsstätte aufbaute und einen Regierungsauftrag ergattern konnte. Die Expansion trug sonnen wohl auch schon nach Italien und Großbritannien.
Shell als diskrepanter Partner?
Dass gerade ein Ölkonzern, der auf fossile Brennstoffe spezialisiert ist, in ein Ökostrom-Unternehmen finanziert, stellt nicht zwangsläufig einen Widerspruch dar: Seit dem Jahr 2016 steckt Shell bereits Geld in die Bereiche alternative Kraftstoffe und Grüne Energien - im Fokus steht dabei Konzerntochter New Energy. Im Jahr 2018 folgte dann die erste Investition in sonnen, womit Shell seine Aktivität in dieser Branche ausweitete - schlussendlich folgte jüngst die Übernahme des führenden Anbieters auf dem Heimspeichermarkt: "Durch die Übernahme können wir für unsere Kunden eine größere Auswahl an verlässlicher und sauberer Energie bieten", zitiert das Handelsblatt den New Energy-Chef Mark Gainsborough.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.net
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