Wachstum-Stars: Das sind die 10 Gewinner-Aktien!
Die Weltwirtschaft schwächelt. Doch Anleger, die auf wachstumsstarke Unternehmen setzen, können den Markt schlagen und hohe Renditen einfahren.
Werte in diesem Artikel
von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Der moderne Bankräuber geht nicht mehr mit Motorradhelm und Pistole auf Beutezug, sondern mit dem Computer. Drei Billionen Dollar - das ist der Schaden, den Hacker im vergangenen Jahr laut den Marktforschern von Cybersecurity Ventures weltweit verursachten.
Allein die amerikanische Großbank JP Morgan fängt jeden Monat 200 Millionen E-Mails mit Schadsoftware ab. Rund um den Globus investieren Firmen immense Summen in ihren digitalen Schutzwall. Der Markt für Internetsicherheit erlebt einen enormen Boom. Experten erwarten jährliche Wachstumsraten von rund 19 Prozent.
In vielen anderen Wirtschaftszweigen ist die Stimmung derweil gedrückt. Die Rezession nach der großen Finanzkrise hat die Welt inzwischen überwunden, die Wirtschaft aber erholt sich mühsam. In den USA etwa wuchs das Bruttoinlandsprodukt seit dem Ende der Krise im Jahr 2009 im Schnitt gerade einmal zwei Prozent. Das ist der schlechteste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg.
In der Europäischen Union lag das Wachstum mit 1,2 Prozent sogar noch darunter. Eine schnelle Besserung ist nicht in Sicht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Prognose zuletzt und rechnet für 2016 nur noch mit einem globalen Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent - und es könnte noch schlimmer kommen. Die DZ Bank befürchtet sogar, dass sich das Wachstum auf 2,7 Prozent abschwächt und die Rate damit auf den niedrigsten Stand seit dem Krisenjahr 2009 fällt.
Sorge um neue Rezession
Viele Banken leiden noch heute unter den Folgen der Finanzkrise, die ihren Höhepunkt mit dem Zusammenbruch der US-Großbank Lehman Brothers im September 2008 erreichte. Neue Regeln, etwa zur Stärkung des Eigenkapitals, schränken die Geldhäuser ein. Vor allem wenn es um Kredite für Mittelständler geht, halten sich die Banken zurück. Zudem wachsen auch die Befürchtungen, dass Fed-Chefin Janet Yellen schon bald einen Zinsschritt wagen könnte und das Ende der lockeren Zinspolitik einläutet. Wegen zahlreicher politischer Krisen - der Bürgerkrieg in Syrien, die Spannungen zwischen dem Westen und Russland - scheuen viele Unternehmen ohnehin größere Investitionen. Sogar eine neue Rezession ist nicht mehr ausgeschlossen - sehr wahrscheinlich ist dieses Szenario aber nicht. Vielmehr dürfte die US-Wirtschaft weiter in kleinen Schritten vorankommen. Das Gleiche gilt für Europa. In China sind die Zeiten mit zweistelligen Wachstumsraten vorbei.Auch viele DAX-Konzerne spüren das bereits. Laut einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young schrumpfte der Umsatz der deutschen Top-Unternehmen im zweiten Quartal um ein Prozent auf 326 Milliarden Euro.
Gewinner aber gibt es immer. Das zeigen die eindrucksvollen Wachstumsraten der Cyber-Polizisten. €uro am Sonntag hat vier aussichtsreiche Branchen herausgefiltert, die sich auch in den kommenden Jahren von der schleppenden Weltkonjunktur abkoppeln dürften. Zusätzlich hat die Redaktion aus diesen Branchen zehn Gewinner-Aktien herausgesucht - für konservative und risikofreudige Anleger.
Internet: Kein Limit für
IT-Sicherheit
von Klaus Schachinger
Hacker-Alarm in Washington. Bei den US-Geheimdiensten wächst die Sorge, dass Datenmanipulateure ausländischer Staaten den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im November beeinflussen könnten. Im Bundesstaat Illinois wurden persönliche Daten registrierter Wähler entwendet, in Arizona Schadsoftware in das IT-System der Wahlbehörde geschleust. Heimatschutzminister Jeh Johnson will deshalb Amerikas IT-Systeme zur schützenswerten Infrastruktur erklären lassen, so wie die Wasser- und Stromversorgung. Staatsbudgets für IT-Sicherheit werden erhöht.
Für die IT-Systeme der amerikanischen Banken sind die Angriffswellen professioneller Datendiebe Alltag. JP Morgan fischt monatlich mehr als 200 Millionen schädliche E-Mails aus dem System, berichtet Matt Zarmes, der für den Ablauf des globalen Tagesgeschäfts zuständig ist. JP Morgan hat die Ausgaben für IT-Sicherheit stark erhöht. Caty Bessant, in gleicher Funktion bei der Bank of America, hat für IT-Sicherheit kein Ausgabelimit. Dennoch sei es "sehr hart, mit jenen mitzuhalten, die uns schädigen wollen", berichtet Bessant.
Drei Billionen Dollar Hackerschaden
Auf weltweit drei Billionen Dollar schätzt der US-Marktforscher Cybersecurity Ventures die Schäden durch Datendiebe. Und stets finden Hacker neue Nischen. Zum Beispiel Lösegelderpressungen. Dabei dringt ein Hacker in den Computer einer Firma oder Privatperson ein und verschlüsselt die Daten dort mit einer Software. Erst wenn das Opfer Lösegeld in Bitcoin zahlt, schickt der Hacker einen Code, durch den der Computer freigegeben wird. Die Angriffe via E-Mail sind einfach, die Spuren des digitalen Lösegeldes schwer zu verfolgen. Die Anzahl dieser Attacken hat sich nach Angaben des US-Justizministeriums innerhalb eines Jahres auf 4.000 pro Tag vervierfacht. Während auch schon mal 30.000 Dollar verlangt werden, sind es im Durchschnitt 500 bis 1.000 Dollar.Doppelter Umsatz mit IT-Security
Analyst Keith Weiss, bei Morgan Stanley für die Bewertung amerikanischer Softwarefirmen zuständig, erwartet, dass sich der globale Umsatz mit IT-Sicherheit von rund 60 Milliarden Dollar in diesem Jahr bis 2020 auf 120 Milliarden verdoppelt. Das entspricht Wachstumsraten von 19 Prozent im Jahr. "Angesichts der steigenden Risiken und der zunehmenden Zahl der Hackerangriffe ist es keine Überraschung, dass viel mehr investiert wird", sagt Weiss.Dazu kommt, dass Firmen immer häufiger über das Internet auf Software und Daten zugreifen, die in eigenen oder in Rechenzentren von Dienstleistern gespeichert sind. Auch dieser Wandel zum sogenannten Cloud-Computing, bei dem Software, Speicher und Rechenleistung gemietet werden, bringt IT-Sicherheitsanbietern mehr Umsatz. Von Cloud-Anbietern wie Alphabet (Google), Amazon und Microsoft und hierzulande Cancom erwarten Kunden maximale Sicherheit. Weil Datensicherheit für einen reibungslosen Geschäftsablauf unabdingbar ist, dürften Firmen das Geld dafür unabhängig von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung investieren.
Durch den Einsatz verschiedener Technologien während der vergangenen Jahre seien viele Sicherheitskonzepte inzwischen zu "komplex, ineffizient und zu teuer", sagt Experte Weiss. Weil Firmen deshalb IT-Sicherheit künftig bei weniger Anbietern kaufen werden, erwartet der Experte mehr Übernahmen in der Cybersecurity-Branche.
So kaufte der größte IT-Sicherheitsanbieter Symantec im Juni für 4,7 Milliarden Dollar die auf Cloud-Sicherheit und das Überwachen von Netzwerken spezialisierte Blue Coat. Bisher war Symantec, weltweit bekannt durch die Antivirensoftware Norton Security, stark auf den schrumpfenden PC-Markt fokussiert und steckte in einer Sackgasse.
Vollständig auf IT-Sicherheit in der Cloud programmiert ist Proofpoint. Die noch junge Firma, die kürzlich starke Quartalszahlen vorlegte, hat sich auf Datenschutz bei der populären Anwendung E-Mail spezialisiert. Weil Firmen E-Mail-Dienste häufig Cloud-Dienstleistern überlassen, trauen Analysten Proofpoint beim Umsatz jährliche Zuwachsraten von 30 Prozent zu.
In Deutschland wollen die meist mittelständischen Firmen, dass ihre Daten und Software auf Rechenzentren im deutschsprachigen Raum gespeichert werden. Für die auf Cloud-Computing ausgerichteten IT-Sicherheitsfirmen Symantec und Proofpoint, aber auch für die IT-Riesen Alphabet, Amazon und Microsoft, die bei Mietsoftware-Technologie die Standards setzen, sind deshalb IT-Dienstleister wie Cancom hierzulande die Türöffner. Den Münchnern bringt das nachhaltiges Wachstum.
Internet-Aktien: Favoriten mit hohem Wachstum (PDF)
Pharma: Der Kreislauf
des Geldes
von Sven Parplies
Die Weltbevölkerung wächst. Nach Schätzung der Vereinten Nationen derzeit jedes Jahr um 78 Millionen. Zugleich werden Männer und Frauen immer älter. Das bedeutet auch: Mehr Menschen werden krank und müssen behandelt werden. Durch den wachsenden Wohlstand in den Schwellenländern können sich zudem immer mehr Menschen medizinische Versorgung leisten. Pharmakonzerne dürfen sich also auf gute Geschäfte freuen.
Der Branchendienst EvaluatePharma kalkuliert, dass der Umsatz mit Arzneimitteln weltweit in den Jahren 2015 bis 2020 um durchschnittlich sechs Prozent auf 987 Milliarden Dollar wächst. In einigen Bereichen dürfte die Nachfrage noch stärker steigen - bei Krebsmedikamenten etwa erwarten die Experten Umsatzsteigerungen von mehr als zwölf Prozent jährlich.
Pillen größer als ein DAX-Konzern
Bereits ein einzelnes Medikament kann extreme Umsätze bringen. Das weltweit umsatzstärkste des vergangenen Jahres war Humira, ein Präparat zu Bekämpfung von Arthritis, das dem US-Konzern Abbvie 14 Milliarden Dollar bescherte. Damit bringt Humira in etwa so viel Geld ein, wie die beiden DAX-Konzerne Beiersdorf und Infineon gemeinsam mit allen ihren Geschäften schaffen. Auch ein weniger spektakuläres Medikament wie Pfizers Schmerzpille Lyrica schaffte mit 4,8 Milliarden Dollar mehr Umsatz als kleine DAX-Konzerne wie ProSiebenSat.1.Die Entwicklung eines Medikaments ist allerdings teuer und wirtschaftlich riskant. Die meisten Projekte scheitern, sind also ein Verlustgeschäft. Schafft es ein Wirkstoff auf den Markt, ist Zeit ein wichtiger Faktor: "Ein Medikament ist mindestens 20 Jahre durch Patentschutz gesichert. In dieser Zeit kann das Unternehmen die Einnahmen kontinuierlich steigern. Sobald der Patentschutz abläuft, bringen Generikahersteller billigere Imitate auf den Markt. Das drückt die Preise meist um 70 bis 80 Prozent", erklärt Harald Schwarz, Geschäftsführer beim Investmentberater Medical Strategy.
Die Pharmawelt bewegt sich also in einem Kreislauf: Wertschöpfung durch neue Medikamente - Wertvernichtung durch den Ablauf des Patentschutzes. Nur wer seine Pipeline immer wieder füllt, kann seinen Wert langfristig steigern. Große Konzerne schützen ihre Vormachtstellung, indem sie neben der eigenen Wirkstoffentwicklung kleinere Firmen oder einzelne Patente aufkaufen. Pfizer hat allein in den vergangenen beiden Jahren 37 Milliarden Dollar für Einkäufe ausgegeben, zuletzt 14 Milliarden für den auf Krebsmedikamente spezialisierten Konzern Medivation.
Einige kleine schaffen es dank ihrer Innovationskraft, selbst zu Riesen zu werden, wie die Biotechpioniere Amgen und Gilead. Andere Firmen werden folgen, denn der wissenschaftliche Fortschritt schafft immer wieder neue Märkte. "Großes Potenzial hat beispielsweise die Immun-Onkologie, bei der Medikamente das Immunsystem des Körpers stimulieren, um Krebszellen anzugreifen", kalkuliert Experte Schwarz. Oder die Behandlung von seltenen Krankheiten wie Mukoviszidose, einer erblich bedingten chronischen Erkrankung der Atemwege, unter der nur wenige Menschen leiden, deren Behandlung aber sehr teuer ist.
Den wirtschaftlichen Interessen der Unternehmen stehen die finanziellen Ressourcen der staatlichen Gesundheitssysteme entgegen. Wer die Preise für Medikamente zu stark anhebt, kann Probleme bekommen, wie derzeit Mylan mit seinem EpiPen zur Behandlung allergischer Schocks. Nachdem US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton Mylan an den Pranger gestellt hatte, bot der Konzern den Patienten Rabatte an. Solche Fälle dürften sich in den kommenden Jahren häufen. Für innovative Medikamente aber werden auch in Zukunft hohe Preise bezahlt werden.
Übernahmekandidaten
Aktionäre können auf zwei Wegen profitieren: Große Pharmakonzerne wie Novartis und Roche aus der Schweiz oder Pfizer haben umsatzstarke Produkte im Markt, große Finanzkraft und zahlen zuverlässig Dividende.Riskanter sind kleine Spezialisten. Als möglicher Übernahmekandidat wird gegenwärtig Incyte gehandelt. Die US-Firma verkauft ein Krebsmedikament und hat im vergangenen Jahr erstmals einen Gewinn erwirtschaftet. Vertex und Biomarin sind auf seltene, genetisch bedingte Krankheiten spezialisiert. Beide haben bereits Medikamente auf dem Markt. Während Vertex in diesem Jahr die Gewinnschwelle überschreiten dürfte, wird Biomarin nach Analystenschätzung noch bis zum Jahr 2018 brauchen. So etwas wird Pharmakonzerne auf der Jagd nach neuen Medikamenten nicht abschrecken.
Pharma-Aktien: Favoriten mit hohem Wachstum (PDF)
Sport:
Die Welt trägt Turnschuh
von Sven Parplies
Chinas Präsident Xi Jinping hat eine Vision: Sein Land soll zur Fußball-Großmacht werden. Nicht nur die Profis werden gefördert, auch der Breitensport. Eine halbe Milliarde Chinesen sollen im Jahr 2025 regelmäßig Sport treiben. Der staatlich angetriebene Boom wirkt wie Doping für die Sportartikelindustrie. Die Marktforschungsfirma Euromonitor kalkuliert, dass der Umsatz mit Sportschuhen in China bis zum Jahr 2020 von 12,9 auf 18,5 Milliarden Dollar springt.
Auch rund um den Globus haben sich Sportartikelkonzerne von den Sorgen der Weltwirtschaft abgekoppelt. Das steigende Gesundheitsbewusstsein treibt Menschen in Fitnessstudios oder zum Laufen in die Wälder. Durch die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern vergrößert sich der Kundenkreis zusätzlich. Anders als etwa ein Auto sind Turnschuhe auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten erschwinglich. Einen Extraschub bekommt die Branche durch Modetrends. Turnschuhe sind selbst in vielen Büros inzwischen selbstverständlich. Historisch sei die Sportartikelindustrie etwa 1,7-mal so stark gewachsen wie die Weltwirtschaft, rechnet die Berenberg Bank vor.
Dominiert wird der Markt von zwei Konzernen: Nike ist in den USA die klare Nummer 1. In den anderen Regionen der Welt liegt Nike auf Augenhöhe mit Adidas. Größe ist wichtig, weil ein Unternehmen dadurch mehr Geld in Marketing, Innovationen und Infrastruktur stecken kann. Die beiden Riesen haben große Ziele: Nike will seinen Umsatz von 30,6 Milliarden Dollar auf 50 Milliarden im Jahr 2020 steigern. Das entspricht jährlichen Zuwachsraten von mehr als zehn Prozent. Adidas kalkuliert ähnlich, will den Umsatz bis 2020 jährlich im hohen einstelligen Bereich beschleunigen. Unter den Verfolgern legt Under Armour das schärfste Tempo vor und hat seine weltweite Expansion gerade erst gestartet. Ebenfalls zu den Profiteuren des Turnschuh-Booms zählt Foot Locker. Die auf Sportartikel fokussierte Handelskette ist mit knapp 3.400 Läden in 23 Ländern vertreten und damit wichtiger Vertriebskanal für die großen Marken.
An der Börse braucht Adidas nach dem starken Zwischenspurt eine Verschnaufpause. Nike hat nach zuletzt etwas schwächeren Geschäftszahlen an Schwung verloren, sollte aber wieder Tempo aufnehmen. Die Aktie von Under Armour ist hoch bewertet, der Umsatz der Firma dürfte aber stark steigen. Bei Foot Locker ist die Dynamik deutlich geringer als bei den Herstellern.
Sportartikel-Aktien: Favoriten mit hohem Wachstum (PDF)
Energie:
Grüner Strom und volle Speicher
von Florian Westermann
Das Zeitalter der fossilen Energieträger neigt sich dem Ende zu, alternative Energiequellen werden angesichts des Klimawandels immer wichtiger. Neben der Wasser- und Sonnenenergie setzen viele Staaten verstärkt auf die Windenergie zur Stromerzeugung. Belief sich das Marktvolumen für Windkraftanlagen 2014 noch auf gut 61 Milliarden Dollar, dürften es nach einer Prognose der Marktforscher von Mordor Intelligence 2020 bereits mehr als 82 Milliarden Dollar sein. Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von fünf Prozent wächst der Markt somit schneller als die Weltwirtschaft.
Einer der größten Profiteure dieser Entwicklung ist Nordex. Der norddeutsche Windturbinenbauer dürfte bis 2018 im Schnitt um 17 Prozent beim Umsatz zulegen. Nordex spielt aber nicht nur die wachsende Nachfrage nach Windturbinen in die Hände. Das TecDAX-Schwergewicht hat erst vor Kurzem die Turbinenfertigungssparte des spanischen Mischkonzerns Acciona übernommen und sich damit verstärkt Zugang zu Nord-und Südamerika sowie zu Schwellenländern verschafft. Außerdem halten die Spanier, die selbst Windparks betreiben, knapp 30 Prozent an Nordex. Auch das dürfte dem Unternehmen Aufträge bescheren.
Der Boom der erneuerbaren Energien erfordert Investitionen in Speicherlösungen. Anders als bei konventionellen Kraftwerken lässt sich die Stromerzeugung bei Windkraftanlagen nicht beliebig steuern. Produzierter Strom muss gespeichert und immer abrufbar sein. Eine zentrale Rolle kommt hier der Batterietechnik zu, die nicht nur die Autowelt revolutioniert. Der Markt für Lithium-Batterien wächst laut den Marktforschern von Allied Market Research zwischen 2015 und 2022 jährlich um knapp elf Prozent auf 46 Milliarden Dollar. Ein zentraler Baustein bei der Produktion der Energiespeicher ist Lithium. Den Markt teilen sich wenige Förderer auf.
Dank der Tochter Rockwood ist der US-Chemiekonzern Albemarle eines der aussichtsreichsten Investments im Lithium-Sektor. Rockwood trägt 15 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Mit der steigenden Nachfrage nach dem Rohstoff dürfte das Geschäft kräftig anziehen. Das klassische Chemiegeschäft, das den Großteil der Erlöse beisteuert, wächst zwar langsam, garantiert aber einen kontinuierlichen Mittelzufluss.
Energie-Titel: Favoriten mit hohem Wachstum (PDF)
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