Euro am Sonntag-Titel

Zukunftstrends: Einsteigen in die Zukunft

23.04.15 03:00 Uhr

Zukunftstrends: Einsteigen in die Zukunft | finanzen.net

Neue Erfindungen verändern ganze Wirtschaftszweige. Fünf Technologietrends, von denen Sie profitieren können.

von Julia Groß und F. Westermann, Euro am Sonntag

Watsons letzter großer Auftritt ist, zugegeben, schon eine Weile her. Vor gut vier Jahren war der IBM-Supercomputer bei der Wissensquizshow "Jeopardy" angetreten und hatte sensationell gegen die beiden erfolgreichsten Kandidaten der US-Fernsehsendung gewonnen. Watsons neue Aufgabe ist weniger publicity-trächtig, doch die von dem Elektronengehirn geforderte Leistung ist wesentlich spektakulärer: Der Supercomputer soll, so gab IBM in der vergangenen Woche bekannt, künftig die unvorstellbar großen Mengen an Gesundheitsdaten auswerten, die Tag für Tag auf der Welt erzeugt werden. Es geht etwa darum, Krankheiten besser zu diagnostizieren, Ärzte bei der Auswahl der passenden Therapien zu unterstützen oder die Steuerung der Insulinzufuhr für Diabetiker zu übernehmen. Eine Million Gigabyte gesundheitsrelevanter Daten kommen in der Lebenszeit des durchschnittlichen Menschen heute zusammen - so viel wie der Inhalt von 300 Millionen Büchern.

IBM kooperiert bei dieser Herkulesaufgabe mit Techgigant Apple und den beiden Medizintechnik-Marktführern Medtronic und Johnson & Johnson.

Konzernen, die noch vor wenigen Jahren kaum Berührungspunkte miteinander hatten. Doch heute haben sie einen gemeinsamen Nenner: Die totale Vernetzung und die Allgegenwart von Sensoren, die ständig neue Daten generieren und austauschen, sind Trends, welche die Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden Jahren nachhaltig ­verändern werden. Sie betreffen neben der Hard- und Softwarebranche oder dem Gesundheitssektor auch Automobilhersteller, die Industrie, Dienstleistungsunternehmen - und jeden einzelnen Verbraucher.

Denn längst trägt die Mehrheit mit dem Smartphone einen Computer in der Tasche, der schneller und besser ist als alle Rechner, welche die NASA bei der Mondlandung nutzte. Telefone verfügen über GPS, Bewegungssensoren oder Temperaturfühler. Dazu kommen immer mehr sogenannte Wearables - am Körper getragene Geräte, die Parameter von der Pulsfrequenz bis hin zum Blutzuckerspiegel erfassen können. Apples neue Armbanduhr, die allgemein als Wegbereiter der Entwicklung gilt, soll allein am ersten Tag, an dem Vorbestellungen möglich waren, eine Million Mal geordert worden sein.

Informationen und Dienstleistungen sind dadurch für jeden nur noch einen Tastendruck und eine Touchscreen-Geste entfernt. Auch neue Autos enthalten heute Dutzende von Messfühlern. Fertigungsmaschinen, die sich untereinander verständigen können - Stichwort Industrie 4.0 - waren das große Thema auf der am Freitag zu Ende gegangenen Hannover Messe. Das Marktvolumen für kabellose Sensornetzwerke, im vergangenen Jahr rund 1,5 Milliarden Dollar, soll sich der Marktforschungsfirma BCC zufolge bis 2019 fast verdreifachen. Die Zahl der mit dem Internet verbundenen Geräte wird in den kommenden zehn Jahren von rund 15 auf 50 Milliarden explodieren.

Als Konsequenz verändern sich Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten. Neue Unternehmen tauchen auf und wachsen exponentiell, ältere müssen sich neu erfinden. Für Anleger hat es sich in der Vergangenheit stets bezahlt gemacht, auf solche disruptiven Trends zu setzen: Wer Anfang 2007 zur Vorstellung des ersten iPhones in Apple-Aktien investiert hat, konnte bis heute eine Performance von 930 Prozent erzielen. Wer 2001 zur Entschlüs­selung des menschlichen Genoms Titel der Biotechfirma Gilead in sein Depot legte, hat seinen Einsatz um fast 4.900 Prozent gesteigert. Microsoft-Papiere haben sich seit dem Start von Windows 95, dem lange Zeit erfolgreichsten Betriebssystem der Welt, mehr als versechsfacht.

Was sind die Technologieperlen von morgen? Die Redaktion von €uro am Sonntag hat fünf Bereiche identifiziert, die alle stark vom übergeordneten Trend zur Vernetzung oder von Fortschritten in der Sensortechnologie profitieren. Innerhalb dieser Sektoren stellen wir die Unternehmen vor, die das Zeug zu zukünftigen Wachstumsstars haben.

Trend 1: Siegeszug der Wearables

Wearables sind heute noch in erster Linie Fitnesstracker. 13 Prozent aller Deutschen besitzen solche Armbänder oder Sensorclips, die Bewegungen mitverfolgen. Die sportlichen Aktivitäten lassen sich kabellos über Smartphone oder PC auswerten oder in sozialen Netzwerken teilen. Dieser Markt soll in den kommenden vier Jahren laut der Analysefirma IHS um 50 Prozent auf knapp drei Milliarden Dollar wachsen.

Doch viele Sportler verlieren ihre Motivation relativ schnell, und das schicke Wearable-Accessoire verstaubt in der Schublade. Einen deutlich nachhaltigeren und größeren Markt für die tragbaren Sensoren bieten medizinische Anwendungen. Hier steht die Entwicklung noch am Anfang, doch Produktvorstellungen auf den großen Elektronikmessen zeigen bereits, wohin die Reise geht: Einwegpflaster überwachen beispielsweise für mehrere Tage Körpertemperatur, Herz- und Atemfrequenz, bemerken Stürze und senden die Daten an Computer oder Smartphones. Sie erleichtern die Arbeit von Krankenhaus- und Pflegepersonal oder unterstützen Angehörige ­allein lebender Senioren. Google arbeitet mit Novartis an einer Kontaktlinse, die den Blutzuckerspiegel misst, das renommierte Forschungsinstitut MIT in Boston hat eine Kaffeetasse entwickelt, die das Zittern von Parkinson-Patienten bewertet.

"Nach aktuellen Studien kann sich der Umsatz mit mobilen Health-­Anwendungen innerhalb von fünf Jahren verfünffachen", sagt Volker Fitzner, Gesundheitsexperte der ­Beratungsgesellschaft PwC. Schon 2017 soll der Markt insgesamt 23 Milliarden Dollar schwer sein.
Die große Stärke der tragbaren Sensoren liegt in der kontinuierlichen Datenerhebung. Die Entwicklung des Blutzuckerspiegels eines ­Diabetikers über 24 Stunden ist oft aussagekräftiger als mehrere, über den Tag verteilte Stichproben. Wie die Krankheit eines Parkinson-Patienten fortschreitet, verraten Daten aus seinem Alltag viel eher als vierteljährliche Tests in einer Arztpraxis. Die amerikanische Biotechnologiefirma Biogen Idec, Marktführer bei Multiple-Sklerose-Medikamenten, hat jüngst Patienten mit Fitnesstrackern ausgestattet, um Hinweise auf den bisher völlig unvorhersehbaren Krankheitsverlauf zu erhalten. Zahlreiche Gesundheitskonzerne hoffen auf einen Einsatz von Wearables in klinischen Studien, um an die sogenannten Real-World-Daten aus dem Alltag der Patienten zu kommen.

Als Wegbereiter für den gesamten Sektor wird allgemein die Apple Watch gesehen, weil sie die Nutzerbasis von Wearable-Technologien voraussichtlich erheblich erweitern wird. Das Thema Gesundheit steht weit oben auf der Agenda, Apple hat mit den Entwicklerplattformen Health Kit und Research Kit zwei viel beachtete Werkzeuge bereitgestellt. Während Health Kit die Kommunikation verschiedener Gesundheitsapps untereinander ermöglicht, können Forscher mit Research Kit Daten von Apple-Nutzern erheben. Beides erfolgt nur unter Zustimmung der Studienteilnehmer; die Vorkehrungen, die der kalifornische Techriese zum Schutz der Privatsphäre der Nutzer getroffen hat, gelten als vorbildlich.

Dass dieser Ansatz Erfolg haben wird, zeichnet sich bereits ab. ­Verbraucher geben ihre Gesundheitsdaten erstaunlich bereitwillig preis, viele würden sie sogar Versicherungsanbietern mitteilen, wenn sie dafür im Gegenzug Vergünstigungen erhalten. Für die ersten Research-Kit-Anwendungen, die unter anderem Asthma, Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchen, haben sich schon vor dem Verkaufsstart der Apple Watch 60.000 iPhone-Besitzer angemeldet.

Trend 2: Big Data in der Medizin

All die Daten müssen verarbeitet werden. Das ist keine triviale Aufgabe, schon allein von der geforderten Rechenleistung her. Jährlich werden mehr als 500 Petabyte neue, gesundheitsrelevante Daten erzeugt. Zum Vergleich: Das Abspielen von einem Petabyte MP3-Songs würde 2000 Jahre dauern. Und der Trend zeigt steil nach oben, denn der Fortschritt in der Medizin generiert immer mehr Ergebnisse und ­Diagnosen, die analysiert werden müssen.

Das Auslesen der menschlichen Erbinformation wird billiger und schneller, weshalb in den kommenden Jahren zunehmend auch die DNA von Tumorproben oder gleich das gesamte Genom von Patienten sequenziert werden wird - Letzteres entspricht jedes Mal 1,4 Gigabyte.

Eine noch größere Herausforderung ist es, diese Datenberge sinnvoll zu nutzen. Darin liegt ein enormes Potenzial. "Wir schätzen, dass der Einsatz von Big-Data-Strategien bis zu 100 Milliarden Dollar pro Jahr an Wert im US-Gesundheitssystem generieren könnte", sagt Jamie Cattell von der Unternehmensberatung McKinsey. Entscheidungsfindung, Mustererkennung, Prognosen: Alles könnte durch intelligente Software effizienter werden.

Es ist keine große Überraschung, dass ausgerechnet Datensammler Google hinter einer der ersten Erfolgsgeschichten auf diesem Gebiet steht: Der Suchmaschinenbetreiber finanziert 23andme. Die Firma hat durch den Verkauf von Gentests an Privatpersonen eine Gendatenbank mit 850.000 Proben aufgebaut. ­

80 Prozent der Kunden haben ihre Daten für medizinische Forschungszwecke freigegeben, dadurch verfügt 23andme nach eigenen Angaben über die größte Genomdatenbank der Welt, bei welcher die ­ Eigentümer bei Bedarf wieder kontaktiert werden können. Der Zugang zu diesem Schatz war Pharmakonzernen wie Pfizer und Roche zweistellige Millionenbeträge wert.

Trend 3: Vormarsch der Roboter

Google hat aber seine Fühler nicht nur auf dem Gesundheitsmarkt ausgestreckt. Der Suchmaschinenkonzern agiert als treibende Kraft gleich in mehreren zukunftsträchtigen Branchen. In den vergangenen Jahren hat er auch verschiedene Roboterbauer übernommen. Kreaturen wie der Roboterhund Spot, der sich problemlos im Gelände bewegen kann und sogar Tritte pariert, mögen futuristisch erscheinen. Doch die selbstständigen Maschinen erobern längst den Alltag. Sie saugen Teppiche, mähen Gras, putzen Fenster oder reinigen Dachrinnen und Pools. Auf der Hannover Messe, der wichtigsten Industriemesse der Welt, präsentierte der britische Roboterbauer Moley Robotics sogar erstmals einen Kochroboter. 2013 wurden laut Angaben des Robotikverbands International Federation of Robotics (IFR) 2,7 Millionen Haushaltsroboter verkauft. Im Zeitraum 2014 bis 2017 soll der Absatz auf fast 24 Millionen in die Höhe schnellen.

Immenses Potenzial sieht der Verband auch im Bereich Pflege und Betreuung. Mit rund 700 verkauften Robotern im Jahr 2013 war der Markt bisher eine Nische. Für den Zeitraum 2014 bis 2017 prognostizieren die Experten allerdings eine Absatzvervielfachung auf rund 12.000 entsprechende Robotersysteme.

Allein in Deutschland leben rund 2,5 Millionen pflegebedürftige Menschen. Bis 2050 steigt deren Zahl auf 4,2 Millionen, schätzt das Bundes­ministerium für Gesundheit. Gleichzeitig steuert Deutschland auf einen immensen Pflegekräftemangel zu. Viele Fachkräfte berichten schon heute über Zeitdruck und zu wenig Personal. Der menschliche Kontakt zum Patienten bleibt auf der Strecke. Ein Roboter, der Routinearbeiten übernimmt, könnte das ändern.

Auch der Roboterbauer Kuka bringt sich in Stellung, um das Privatkundengeschäft zu erobern. In einem Interview sagte Konzernchef Till Reuter, er könne sich Service­roboter bei Kuka gut vorstellen. Der Augsburger Mittelständler könnte sein Geschäft so noch breiter aufstellen. Bislang ist Kuka auf Industrie­roboter spezialisiert - ebenfalls ein Zukunftsmarkt. Allein in China verdopple sich die Zahl der operativen Einheiten von heute rund 200.000 auf mehr als 400.000 im Jahr 2017, schätzt der IFR. Das ist allerdings nur der Beginn einer rasanten Aufholjagd. In der chinesischen Indus­trie kommen bisher nur 30 Indus­trieroboter auf 10.000 Arbeitnehmer in der verarbeitenden Industrie. In Deutschland ist die Roboterdichte fast zehnmal so groß.

Trend 4: Autonomes Fahren

Die ersten roboter-ähnlichen Maschinen, die unsere Gesellschaft grundlegend verändern, werden aber autonom fahrende Autos sein. Tesla-Chef Elon Musk sorgte jüngst für einen Paukenschlag. Im Sommer soll die Elektrolimousine Modell S umfassende Funktionen zum automatisierten Fahren spendiert bekommen. Das Auto - Musk nennt es einen Computer auf vier Rädern - soll auf Highways selbstständig fahren und per Smartphone autonom vom Parkplatz zum Fahrer rollen. Die neuen Funktionen werden drahtlos per Software-Update über das Internet aufgespielt.

Autobauer wie Audi, BMW und Daimler arbeiten ebenso wie Techkonzerne wie Google, Alibaba und offenbar sogar Apple mit Hochdruck am selbst fahrenden Auto. Schon heute gibt es automatische Einparkhilfen, den Spurhalteassistenten oder die Stauautomatik. Autonom fahrende Autos existieren bisher nur in den Forschungsabteilungen. Audi etwa fuhr Anfang des Jahres vollautomatisch rund 900 Kilometer von San Francisco nach Las Vegas. Das Google-Auto hat in den USA sogar weit mehr als eine Million Kilometer fahrerlos zurückgelegt. Autohersteller und Zulieferer rechnen damit, dass die Systeme 2020 in Serienmodellen Einzug halten.

"Autonomes Fahren wird sich zunächst schrittweise durchsetzen, aber nach 2030 zu einer regelrechten Revolution in der Automobil­industrie führen", erklärt Wolfgang Bernhart, Senior Partner von Roland Berger. Der weltweite Markt für Komponenten wie Kameras, Sensoren oder Kommunikationssysteme wird laut einer Studie der Unternehmensberatung bis 2030 voraussichtlich ein zusätzliches Umsatzvolumen von 30 bis 40 Milliarden Dollar erreichen. Weitere Umsätze in Höhe von zehn bis 20 Milliarden Dollar könnten durch hoch entwickelte Software und ähnliche Produkte ­generiert werden.

Im Jahr 2035 könnten laut einer Prognose der Unternehmensberater von Boston Consulting zwölf Millionen autonom fahrende und 18 Millionen teilautonom fahrende Autos verkauft werden - der Marktanteil am Gesamtmarkt läge damit bei rund ­einem Viertel. Navigant Research rechnet sogar damit, dass im Jahr 2035 rund 95 Millionen Autos mit der entsprechenden Technologie ausgerüstet werden. Zum Vergleich: In diesem Jahr kommen weltweit voraussichtlich rund 76 Millionen neue Autos auf die Straßen.

Für Zulieferer wie Continental oder Bosch und die Autobauer ergibt sich enormes Wachstumspotenzial. Allerdings werden branchenfremde Unternehmen aus der IT-und Hightechindustrie die Phase des Umbruchs zu nutzen versuchen, um das bestehende Geschäftsmodell der Automobilindustrie anzugreifen. "Kein Hersteller von Dampflokomotiven hat den Übergang zur Elektrolok überlebt. Große Technologiewechsel bergen für die Etablierten Risiken. Mit Google, Apple und Microsoft kommen neue Wettbewerber", sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.

Trend 5: Teilen statt Kaufen

Ein weiterer Trend wird den Automobilmarkt und die Gesellschaft verändern. Vor allem junge Menschen in den Städten setzen immer öfter auf Carsharing, also die gemeinschaftliche Nutzung eines oder mehrerer Autos. Der Bundesverband Car Sharing rechnet in diesem Jahr mit über einer Million Kunden. Im Vergleich zu 2010 entspräche das mehr als einer Versechsfachung.

Das Konzept Teilen statt Kaufen hört aber nicht beim Auto auf. Ob Bücher, Kleidung, Lebensmittel, ein Schlafplatz auf der Couch oder sogar die Arbeitskraft - über das Internet lässt sich heute fast alles tauschen und teilen. Aus der Kultur des Teilens, der Share Economy, haben sich längst handfeste Geschäftsmodelle entwickelt.

Mit über einer Million Inseraten in über 190 Ländern ist der Bettenvermittler Airbnb einer der Überflieger im Bereich Share Economy. Seit dem vergangenen Jahr reißen Gerüchte um einen möglichen Börsengang des 2008 in San Francisco gegründeten Unternehmens nicht ab. "Wir machen es, wenn das Unternehmen davon profitiert," sagte Mitgründer und Chef Brian Chesky dem "Wall Street Journal". Nach der jüngsten ­Finanzierungsrunde im Februar wird Airbnb Insidern zufolge mit rund 20 Milliarden Dollar bewertet. Taxischreck Uber, der private Fahrer über das Internet vermittelt, kommt sogar auf rund 40 Milliarden Dollar.

Die Share Economy steckt noch in den Kinderschuhen. Dementsprechend hoch sind die Wachstumsraten. Das Geschäft mit der privaten Zimmervermittlung über das Internet beispielsweise wachse zwischen 2013 und 2035 um jährlich 31 Prozent, prognostiziert die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Für das Segment Car Sharing rechnen die ­Experten mit einem Zuwachs von ­23 Prozent im Jahr. Zahlen, die Anleger verzücken. Etsy, ein Onlinemarktplatz für den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten und ein weiterer Vertreter der Share Economy, feierte am Donnerstag in New York ein fulminantes Börsendebüt. Der Eröffnungskurs lag fast 100 Prozent über dem Ausgabepreis.

Investor-Info

Internet der Dinge
Totale Vernetzung

Smartphone und Computer sind schon heute längst nicht mehr die einzigen Geräte, die permanent mit dem Internet verbunden sind. Auch im Auto und in Industrieanlagen stecken Sensoren und Kommunikations-Chips, die ständig online sind. Ihr Anteil wird in den kommenden Jahren noch deutlich zunehmen. Auch der Bereich Medizin wird zunehmend vernetzt. Im Jahr 2025 sollen 60 Milliarden Geräte ans Netz angebunden sein.

Wearables
Sensoren für alle(s)

Die bereits heute erhältlichen Fitnessarmbänder sind erst der Anfang. Billige, ständig besser werdende tragbare Sensoren werden in Zukunft auch im Gesundheitsmarkt eine wichtige Rolle spielen. Sie entlasten Pflegepersonal, können die Behandlung chronischer Krankheiten wie Diabetes verbessern und helfen, die Wirkung neuer Medikamentenkandidaten unter realistischeren Bedingungen als bisher zu testen.

Maschinenbau
Roboter-Boom

Der Absatz von Industrierobotern steigt in den nächsten Jahren rasant. Besonders in China rüstet die Industrie auf. Im Jahr 2017 sollen in dem Riesenreich 428 000 Industrieroboter installiert sein - deutlich mehr als in Nordamerika oder den führenden fünf Wirtschaftsnationen Europas.

Apple
Geldmaschine

Das wertvollste Unternehmen der Welt überzeugt immer wieder durch Produktinnovationen, starke Wachstumsraten und eine außergewöhnlich hohe Gewinnmarge. Mit einem KGV von rund 15 für 2015 ist die Aktie nicht teuer. Dank iPhone-Boom und Apple Watch rechnen Analysten in diesem Jahr mit einem Gewinnsprung um fast 30 Prozent auf 50 Milliarden Dollar. Aussichtsreich.

Medtronic
Aktiver Innovator

Der Medizintechnikriese kämpft aggressiv um Marktanteile im lukrativen Diabetesmarkt. Die Kooperation mit IBM und vier weitere Deals mit Digitalspezialisten in den letzten Wochen deuten darauf hin, dass die Amerikaner ernst machen mit der Entwicklung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse, die Zuckerkranke optimal versorgt. Bluechip, der bei Zukunftstechnologien weit vorn liegt.

AMS
Heimlicher Profiteur

Smartphones, Wearables, Roboter, autonome Autos - sie alle benötigen Unmengen an Sensoren. Die österreichische AMS profitiert mit Produkten wie Halbleiterbauelementen für Anwendungen bei Sensoren und Sensorschnittstellen von diesem Trend. 2015 dürfte der Nettogewinn um 40 Prozent auf rund 140 Millionen Euro klettern. Die Bewertung ist auch angesichts der guten Perspektiven moderat.

Wearables-Zertifikat
Acht Aktien im Korb
Die Wearables-Branche ist aktuell noch stark von Start-ups geprägt. Investieren können Anleger bislang vor allem in die Zulieferer, Chip- und Sensorenhersteller wie AMS. Eine gute Alternative ist ein neues Indexzertifikat (ISIN: DE 000 VZ9 6WT 0) der Bank Vontobel. Es enthält fünf IT-Unternehmen. Dazu kommen Garmin, ein Veteran bei Wearables, und Under Armour, ein stark wachsender US-Sportartikelhersteller, der Kleidung mit Sensoren ausrüstet. Medtronic repräsentiert den Gesundheitssektor. Alle acht Aktien sind gleich gewichtet, Zusammensetzung und Gewichtung des Index werden zweimal pro Jahr angepasst. Die Zeichnungsfrist endet am 7. Mai, die Jahresgebühr beträgt ein Prozent.

Kuka
Deutscher Roboterstar

Die Industrieroboter der Augsburger finden reißenden Absatz. 2015 dürfte der MDAX-Konzern seinen Gewinn um fast die Hälfte auf 100 Millionen Euro steigern. Mit einem KGV im mittleren 20er-Bereich ist die Aktie zwar nicht billig. Die hervorragenden Aussichten rechtfertigen aber höhere Kurse. Für Fantasie sorgt außerdem der mögliche Einstieg in das Geschäft mit Servicerobotern.

Google
Solides Investment

Egal ob Internet, Gesundheit, Roboter oder autonomes Fahren - Google mischt überall mit. Mit einem KGV von unter 20 ist die Aktie nicht teuer. 2015 wird der bereinigte Nettogewinn voraussichtlich um 15 Prozent auf 16 Milliarden Dollar klettern. Google hat also genug Finanzkraft, um Neuentwicklungen voranzutreiben. Trotz aktueller Kartellklagen der EU ist die Aktie ein Basisinvestment im Internetbereich.

Tesla
Für Mutige

Tesla-Chef Elon Musk ist den etablierten Autobauern im Elektroautosegment davongefahren. Gelingt ihm das Gleiche beim autonomen Fahren, wird Tesla für die Konkurrenz noch schwerer zu greifen. Die Aktie ist nur etwas für spekulativ orientierte Anleger. Investitionen in neue Modelle und in eine Batteriefabrik drücken das Ergebnis. Ohne Sonderbelastungen dürfte 2015 ein kleiner Gewinn anfallen.

Airbnb, Uber & Co
Heiße IPO-Kandidaten

Der Onlinemarktplatz Etsy ist eines der Unternehmen, in das Privatanleger im Bereich Share Economy bereits investieren können. 2014 erzielte Etsy knapp 200 Millionen Dollar Umsatz. Mit einem Börsenwert von über drei Milliarden Dollar ist die Aktie extrem teuer. Airbnb und Uber zählen zu den Aspiranten, die 2015 auf das Parkett streben könnten. Auf der Liste für einen möglichen Börsengang steht zudem der Uber-Konkurrent Lyft, der zuletzt mit rund 2,5 Milliarden Dollar bewertet wurde. Auch der Supermarkt-Lieferservice Instacart, zuletzt rund zwei Milliarden Dollar wert, gilt als IPO-Kandidat. Instacart betreibt selbst keinen Lieferservice, sondern vermittelt Kunden an private Einkäufer.

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