"Es gibt noch Kinderkrankheiten"
Alexander von Preysing, bei der Deutschen Börse verantwortlich für das IPO-Geschäft, im Interview mit €uro über die Schwachstellen bei Börsengängen Chinesischer Unternehmen in Frankfurt.
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Euro: Herr von Preysing, die jüngsten Börsengänge chinesischer Unternehmen in Frankfurt waren nicht erfolgreich, dennoch planen weitere Firmen aus China ihren IPO. Warum wollen sie unbedingt jetzt an die Börse?
Alexander von Preysing: Das ist in der Tat erstaunlich. Aber für chinesische Unternehmen ist das Börsenlisting im Ausland an sich ein Wert. Es erhöht die Reputation in China und hilft eine Marke mit internationalem Flair aufzubauen. Das verkauft sich besser. Die Firmen verfolgen derzeit die Strategie: erst an die Börse, unabhängig vom Emissionserlös und später durch eine Kapitalerhöhung Geld einsammeln.
Aber warum in Frankfurt?
Auch in London gibt es China-IPOs. Aber an der Deutschen Börse ist das Listing schneller und günstiger als an vielen anderen Börsen. Und auch wir erreichen Investoren in aller Welt. Zudem können Firmen aus bestimmten Branchen wie Greentech hier höhere Bewertungen erzielen. Die Story von Asian Bamboo etwa, mit nachwachsenden Rohstoffen, hätte man
in Hongkong nicht so gut vermarkten können wie hier.
Nach Skandalen in den USA und Kanada ist das Misstrauen gegenüber China-Aktien groß. Was tut die Deutsche Börse gegen Betrug?
Ich bin froh, dass zwölf der 36 China-Unternehmen in Frankfurt sich freiwillig den strengen Regeln des Prime Standard unterwerfen. Das stimmt mich zuversichtlich, dass sie gute Absichten haben. Aber wir führen keine Qualitätskontrolle durch. Unternehmen,
die von der BaFin grünes Licht bekommen, können an die Börse. Wir begrüßen jedes IPO. Ein Börse ist nicht dazu da, Risiken zu vermeiden, sondern eine Handelsplattform zu bieten.
Der Investor muss entscheiden, ob er das Risiko eingeht. Auch Aktien von Siemens sind Risikopapiere.
In Deutschland gab es bislang keine Skandale, aber auch hier haben einige China-Unternehmen ihre Ziele nicht erreicht oder den Jahresabschluss nicht rechtzeitig vorgelegt. Das Segment steckt noch in den Anfängen. Es gibt sicher Kinderkrankheiten, wie die fehlende Erfahrung mit Investor Relations, Corporate Governance und mangelnde Englischkenntnisse der Firmenchefs.
Wie wirkt sich das aus?
Bei den in Frankfurt gelisteten chinesischen Firmen handelt es sich häufig um kleine, familiengeführte Unternehmen, bei denen bisher der Chef allein das Sagen hatte. Er ist es gewohnt, Chancen, die er sieht, zu ergreifen — auch wenn er dadurch die Ziele, die vorher kommuniziert wurden, nicht erreicht.
Und das Sprachproblem?
Meist stellen die Gründer einen Finanzchef an, der Englisch kann. Dabei ist wichtig, dass dieser ins Unternehmen eingebunden ist. Das ist allerdings oft nicht der Fall.
Auch die Holding-Struktur der China-IPOs birgt Risiken.
Ja, auch das führt dazu, dass die China-Aktien mit Risikoabschlag gehandelt werden. Im Moment schauen die Investoren stark auf diese Schwachstellen, auch weil es wirtschaftlich
nicht so gut läuft.
Interview: Sabine Gusbeth
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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