Tesla-Aktie an der NASDAQ: Software offenbart erneut Probleme - Tesla Model 3 überfährt wiederholt Kinder-Dummys
Die Software der Tesla-Autos sorgte bereits häufiger für negative Schlagzeilen. Nun hat ein Tesla Model 3 in einem Test dreimal hintereinander einen Kinder-Dummy überfahren - ohne vorher zu bremsen. Es mehren sich nun die kritischen Stimmen, die Teslas Software für schlichtweg nicht funktionsfähig halten. Im Mega-Markt des autonomen Fahrens wächst unterdessen die Konkurrenz.
Werte in diesem Artikel
• Tesla Model 3 rast ungebremst in Kinder-Puppen - Notbremsassistent reagiert nicht
• Experten bemängeln Teslas Self-Driving-Software
• Große Konkurrenz im Bereich des autonomen Fahrens - aber noch ein weiter Weg
Ein kürzlich veröffentlichtes Testergebnis zeigte einmal mehr, dass es noch ein weiter Weg ist, bis Teslas Autos tatsächlich ohne jegliche Eingriffe des Fahrers am Straßenverkehr teilnehmen können. Beim Mega-Trend des autonomen Fahrens scheint Tesla also keineswegs den Wettbewerbern um Längen voraus zu sein - im Gegenteil, die Full-Self-Driving-Software scheint enorme Defizite aufzuweisen.
Tesla Model 3 überfährt ungebremst drei Kinder-Dummys
Wie das IT-Informationsportal "Golem" berichtet, hat die Sicherheitsgemeinschaft The Dawn Project das Full-Self-Driving des US-Elektroautobauers Tesla auf einer Teststrecke in Kalifornien ausprobiert. Dabei gelang es dem Model 3 dreimal hintereinander nicht, einen Kinder-Dummy zu erkennen. Stattdessen überfuhr das Auto die künstlichen Kinder, die am Ende der 110 Meter langen Teststrecke platziert wurden, mit einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde. Die Sicherheitsaktivisten von The Dawn Project schließen daraus, dass die Tesla Full-Self-Driving (FSD) Version 10.12.2 (Kosten: 12.000 Euro), die am 1. Juni 2022 veröffentlicht wurde, keine Objekte in Kindergröße erkennen könne. Die Tester kamen in ihrem Bericht denn auch zu einem harten Urteil: "Teslas Full-Self-Driving-Software fällt bei diesem einfachen und sicherheitskritischen Test wiederholt durch, mit potenziell tödlichen Ergebnissen".
Besonders pikant daran: Der Model 3 ist das mit Abstand am meisten verkaufte Elektroauto auf dem amerikanischen Markt. Nach "The Verge"-Informationen wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 46.707 Fahrzeuge der Elektro-Limousine gekauft, auf den weiteren Plätzen folgte der Model S und - mit deutlichem Abstand - der Ford Mustang Mach-E, von dem in den ersten drei Monaten des Jahres in den USA 6.734 Exemplare gekauft wurden.
Keine Gefahrenbremsung
Der Blog "Electrek" fand im Nachhinein bei Ansicht der Videos jedoch heraus, dass das FSD-System Teslas zum Zeitpunkt des Tests nicht eingeschaltet war. Allerdings sollte dann aber der Notbremsassistent - der unabhängig vom FSD funktioniert - reagieren, um mittels einer Gefahrenbremsung einen verhängnisvollen Unfall zu vermeiden. Die Notfallbremse reagierte jedoch nicht, das Tesla-Auto rauschte in voller Geschwindigkeit in die Puppen hinein. Eine weitere Einschränkung darf aber ebenfalls nicht unerwähnt bleiben: Während der gesamten Testdauer hatte der Fahrer die Hände nicht am Lenkrad. Allerdings hebt Tesla in den Hinweisen zu seinem Assistenzpaket Autopilot und zum Full-Self-Driving stets hervor, dass der Fahrer eingriffsbereit sein muss. Wie der erwähnte Test zeigt, ist dies ein Hinweis, der über Leben und Tod entscheiden kann.
Dan O'Dowd: "Schlechteste kommerzielle Software, die ich je gesehen habe"
Die Testergebnisse sorgen für herbe Kritik unter den Experten. So bezeichnet der milliardenschwere Gründer von Green Hills Software, Dan O'Dowd, Teslas FSD-Software als die schlechteste kommerzielle Software, die er je gesehen habe. Der Kandidat für den US-Senat, der bei dem Test von The Dawn Project mitwirkte, bemängelte erhebliche Defizite der Tesla-Software. Aus diesen Gründen stelle Teslas FSD-Software ein großes Sicherheitsrisiko dar.
Angesichts von zahlreichen Unfällen bei Testfällen nimmt es denn auch generell wenig Wunder, dass sich der Zeitpunkt, ab wann vollständig autonomes Fahren auf den internationalen Straßen zugelassen wird, in den letzten Jahren immer weiter nach hinten verschoben wurde. Auch der ADAC geht davon aus, dass sich autonomes Fahren sehr langsam durchsetzen wird. Erst nach 2040 sollen autonome Autos, die in allen Verkehrssituation eigenständig fahren können, auf dem freien deutschen Markt zu kaufen sein. Stattdessen werde bis weit ins 21. Jahrhundert hinein der Anteil an manuell gelenkten Autos überwiegen.
Megatrend autonomes Fahren: Hoher Konkurrenzdruck
Und das, obwohl zahlreiche Unternehmen bereits seit Jahren im Bereich des autonomen Fahrens forschen. Dabei teilen sich ganz verschiedene Unternehmen den Markt auf: Große Traditionskonzerne wie Volkswagen, Ford, General Motors, Mercedes-Benz oder BMW, aufstrebende Tech-Konzerne wie Tesla und NVIDIA, sowie Start-Ups wie Waymo, das inzwischen zum Alphabet-Konzern gehört.
Laut Expertenmeinungen soll Waymo derzeit die Nase vorn haben: In einem Vorort von Phoenix (Arizona) fahren bereits seit Monaten vollautomatische Taxis, partiell auch ohne Sicherheitsfahrer hinter dem Lenkrad. Dieses Pilotprojekt lief gut an und beweist die Fortschrittlichkeit von Waymos Technik, die allerdings sehr aufwendig und entsprechend teuer ist. Aber die Konkurrenz schläft nicht. So arbeiten im BMW-Campus in Unterschleißheim bei München etwa 1.700 Spezialisten daran, die notwendige Software-Algorithmik für hochautomatisiertes Fahren zu entwickeln. Ebenfalls vielversprechend ist die enge Kooperation zwischen NVIDIA und Mercedes-Benz in Bezug auf künstliche Intelligenz im Autoverkehr. Auch Volkswagen präsentierte kürzlich den "ID.BUZZ AD1", einen selbstfahrenden Prototypen, der 2025 auf den Markt kommen soll. Folglich gibt es viele wettstreitende Konzerne, die sich eine gute Position im potenziellen Milliardenmarkt des autonomen Fahrens ergattern wollen.
Tesla-Aktie im Aufwind
Ungeachtet der erneuten Softwareprobleme befindet sich die Tesla-Aktie seit gut zwei Monaten in einem konstanten Aufwärtstrend. Die letzten Quartalszahlen, die trotz des makroökonomischen Gegenwinds die Erwartungshaltung der Analysten weit übertrafen, überzeugten die Anleger davon, dass Elon Musks Unternehmen recht erfolgreich mit vielfältigen Belastungsfaktoren wie den Lieferkettenproblemen, der hohen Inflation oder den steigenden Leitzinsen umgehen kann. So wurde die Produktion in der neuen Gigafactory in Grünheide (Brandenburg) in den vergangenen Wochen stark ausgeweitet, auch in Shanghai wird nach den No-COVID-Lockdowns durch die chinesische Regierung im Frühjahr inzwischen wieder mit Hochdruck produziert.
Infolge der insgesamt wieder besseren Nachrichtenlage stiegen die Tesla-Papiere mit einem aktuellen Preis von 911,99 US-Dollar je Aktie (Stand: Schlusskurs vom 17. August 2022) wieder deutlich über den Jahrestiefststand (626 US-Dollar am 16. Juni 2022). Allerdings ist das Rekordhoch, das der US-Konzern am 4. November 2021 bei 1.234 US-Dollar markierte, noch in weiter Ferne.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com
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24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
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