Vermögensverwalter-Kolumne

Value-Stocks: IBM - Perspektiven für "Big Blue"

07.01.15 09:02 Uhr

Value-Stocks: IBM - Perspektiven für "Big Blue" | finanzen.net

Als einer der größten Anbieter von Informationstechnologien ist IBM seit Konzerngründung vor über 100 Jahren zu einer der größten Marken weltweit aufgestiegen.

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Von Susanne Woda, Portfoliomanagerin der GVS Financial Solutions GmbH in Dreieich

Als einer der größten Anbieter von Informationstechnologien ist IBM seit Konzerngründung vor über 100 Jahren zu einer der größten Marken weltweit aufgestiegen. Einst war er bekannt für seine Großrechner, heute zählen die IT-Bereiche Hardware, Software und Services sowie e-Business-Lösungen zu den Hauptgeschäftsfeldern. Während seiner Geschichte hat sich das Unternehmen immer wieder neu definiert und sich an die veränderten Marktbedingungen angepasst.

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Doch nun wird befürchtet, das Unternehmen hätte die durch Smartphones und Tablets eingeläuteten Veränderungen verschlafen und den Anschluss an den Markt verpasst. In der Tat schwächeln Umsatz und Ergebnisentwicklung in den letzten Jahren. Während die Nachfrage nach PCs weiter sinkt, hinkt das Unternehmen im Kampf um Marktanteile beim Vormarsch der mobilen Geräte hinterher. Doch die Trennung vom ohnehin unrentablen Hartware-Geschäft läuft bereits und man konzentriert sich auf andere Wachstumsfelder.

Seit 2010 investiert IBM verstärkt in Big Data und die Entwicklung seines Cloud-Netzwerkes, mit dem es jährliche Wachstumsraten von 70 Prozent erzielt. Im vergangenen Jahr wurden rund 4,4 Mrd. US-Dollar damit erwirtschaftet, 2015 sollen es bereits sieben Milliarden sein. Das Cloud-Netz wurde im vergangenen Jahr auf 40 Rechenzentren weltweit ausgebaut, allein in 2014 kamen zwölf hinzu.

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Dass das Unternehmen immer wieder Trends aufgreifen und gezielt investieren kann, hat es in der Vergangenheit bewiesen und es wäre zu früh, den IT-Giganten jetzt abzuschreiben. Dass an "Big Blue" so schnell keiner vorbei kommt, zeigen beispielsweise die jüngst abgeschlossenen Deals mit der Deutschen Lufthansa, welche ihre gesamte IT-Infrastruktur an IBM auslagert, oder mit der Deutschen Bank, die ihr digitales Banking gemeinsam mit IBM voranbringen will.

Hinsichtlich der Bewertung erfüllen die Aktien von IBM alle Kriterien eines klassischen Value-Investments. Nicht ohne Grund hält die Investmentlegende Warren Buffet mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway über sechs Prozent der Anteile. Das KGV für 2014 liegt gerade einmal bei zehn und bei vorsichtig optimistischen Schätzungen 9,5 im aktuellen Jahr. Der Cash Flow ist stabil und liegt mit einem KCV von zehn ebenfalls im grünen Bereich. Für 2015 werden bessere Cash-Flows erwartet, was die Kennzahl auf günstige 8,6 bringt. Das Unternehmen ist ein solider Dividendenzahler.

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Im Geschäftsjahr 2014 wurden vierteljährlich 1,10 US-Dollar gezahlt, was einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent beim aktuellen Kurs entspricht. Indirekt profitieren Aktionäre auch von den umfangreichen Aktienrückkaufprogrammen. Im vergangenen Jahr kaufte das Unternehmen eigene Aktien im Wert von über 19,3 Mrd. US-Dollar zurück und belegt damit den zweiten Platz unter den US-Konzernen. Mehr eigene Aktien kaufte nur Apple zurück. Pessimisten mögen behaupten, es fehlten Zukunftsperspektiven, wenn das Unternehmen keine besseren Investitionsmöglichkeiten findet.

In Hinblick auf das noch niedrige Refinanzierungsniveau ist die Reduzierung von verhältnismäßig teurem Eigenkapital strategisch allerdings sinnvoll - vorausgesetzt, die Rentabilität kommt mittelfristig wieder ins Lot. Und genau für dieses Vertrauen in die langfristige Ertragskraft des Konzerns spricht die aktuelle Rückkaufstrategie.

Charttechnisch hat sich nach zwei schwachen Jahren nun ein markanter Boden bei 160 US-Dollar gebildet. Der kurze Ausflug im Dezember unter dieses Niveau und an die Unterstützungslinie von 2011 könnte die Trendwende eingeläutet haben. Dies bietet langfristig orientierten Value-Investoren eine Einstiegsmöglichkeit, die aber taktischen Spielraum für Positionsaufstockungen bei erneuten Stimmungseintrübungen offenhalten sollte.

Dieser Text spiegelt die Meinung des Kolumnisten wider und stellt keine Anlageempfehlung dar.

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22.01.2024IBM NeutralJP Morgan Chase & Co.
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30.01.2025IBM SellUBS AG
24.10.2024IBM SellUBS AG
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12.01.2018IBM SellSociété Générale Group S.A. (SG)
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