Zertifikate Report Walter Kozubek

Wie man mit DAX, Gold, Silber zu Zinszahlungen kommt

11.07.11 09:48 Uhr

Wie man mit DAX, Gold, Silber zu Zinszahlungen kommt | finanzen.net

Mit Kupon-Zertifikate für als langfristige Investmentprodukte

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

2.636,52 USD -2,98 USD -0,11%

30,02 USD 0,39 USD 1,32%

Indizes

20.216,2 PKT 310,1 PKT 1,56%

RBS begibt eine neue Produktlinie, die insbesondere für die mittel- bis langfristige orientierte Anlegerschaft von Interesse ist. Dabei wahrt die Emittentin den Grundsatz, dass Produktinnovationen nicht zwangsläufig kompliziert oder riskant sein müssen. Die neuen Kupon-Zertifikate, deren Laufzeit 5 Jahre beträgt, funktionieren ebenso wie die Index- bzw. Rohstoff-Tracker: Sie bilden die Entwicklung des Basiswertes im Verhältnis 1:1 ab. Ihre Besonderheit: Sie zahlen zusätzlich einen vierteljährlichen, marktunabhängigen Kupon.

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Ein Investor, der Indexzertifikate aufgrund ihrer Transparenz schätzt, fragt sich, wie der zusätzliche Kupon generiert werden kann. Dies soll ein Blick hinter die Kulissen der Handelsabteilung verdeutlichen: Jede Emittentin ist stets bestrebt, ihre Positionen abzusichern. Ein Verkauf von 2.500 DAX-Indexzertifikaten (analog zu Mini-Futures Long) wird mit dem Kauf eines DAX-Futures abgesichert. Bei einem angenommenen Indexstand von 7.300 Punkten erhält die Bank für 2.500 Indexzertifikate einen Betrag von 182.500 Euro. Für den Kauf des Futures muss sie dagegen nicht den vollen Kontraktwert, sondern lediglich eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegen, die hier mit 10 Prozent (18.250 Euro) angenommen werden soll.

Wenngleich die Emittentin nicht über die kompletten „freien“ 90 Prozent des Betrages verfügen kann, da z.B. bei sinkenden Preisen Nachschüsse zu leisten sind, so ist sie dennoch in der Lage einen Großteil des Geldes „arbeiten“ zu lassen. Dabei gilt: Je höher der Zinssatz ist, zu dem sie sich auf dem freien Geld- und Kapitalmarkt refinanzieren müsste, desto mehr wird sie bestrebt sein, das Geld „im Haus“ zu halten. Der Refinanzierungssatz hängt dabei von zwei Parametern ab: dem allgemeinen Marktzinsniveau und dem institutsindividuellen Rating, der spezifischen Bonität.

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Die RBS führt mit dieser neuen Produktlinie das Prinzip der markt- und bonitätsorientierten Refinanzierung in das Produktuniversum des Privatanlegers ein und vergütet dessen „Einlage“. Jeweils zu Anfang einer vierteljährlichen Zinsperiode legt die Emittentin einen Zinssatz fest, der auf den Stand des Bewertungstages bezogen und täglich anteilig dem Preis des Zertifikates aufgeschlagen wird (Preisnotierung „dirty“: inklusive Stückzinsen). Für die erste Zinsperiode werden am 01.09.11 ein Prozent (auf den DAX, ISIN: DE000AA3D494), ein Prozent (auf Gold, ISIN: DE000AA3D5C3) und 2,5 Prozent (auf Silber, DE000AA3D5B5) fällig. Die Festlegung des Satzes liegt im Ermessen der Emittentin; wenngleich er nicht an externe Referenzzinssätze gekoppelt werden kann, sollte er sich tendenziell am Marktzinsniveau und der Bonität der Emittentin orientieren.

ZertifikateReport-Fazit: (Day-)Tradingorientierte Anleger werden aufgrund der geringeren Spreads den klassischen Index- bzw. Rohstoffzertifikaten treu bleiben. Wer jedoch mittel- bis langfristig investiert bzw. die Zertifikate als Absicherung anderer Positionen führt, kann mit den RBS-Kuponzertifikaten Zusatzerträge erzielen, die zu einer Outperformance des jeweiligen Basiswertes zum Laufzeitende führen.

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Autor: Thorsten Welgen

Walter Kozubek ist Herausgeber des ZertifikateReports. Dieser kostenlose PDF-Newsletter erscheint zwei bis drei Mal im Monat. Zusätzlich ist Herr Kozubek auch Herausgeber des HebelprodukteReports, sowie einer der Betreiber des Internetratgebers www.geld.com
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