WDH: Rekordjagd beim Gold geht weiter - Zinsspekulationen treiben weiter an
(Tippfehler im 2. Satz des letzten Absatzes behoben: bereit rpt bereit)
FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Der Goldpreis hat am Donnerstag seinen Höhenflug ungebremst fortgesetzt und den fünften Handelstag in Folge ein Rekordhoch erreicht. Am Donnerstag stieg die Notierung für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 2.685,58 US-Dollar und damit so hoch wie noch nie. Auch in Euro gerechnet ging die Rekordjagd am Goldmarkt weiter. Hier wurde etwa zeitgleich ein Höchstwert bei 2.407,51 Euro erreicht.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Stärkster Preistreiber bleibt nach Einschätzung von Marktbeobachtern die Spekulation auf weiter sinkende Zinsen. Da Gold keine Zinsen abwirft, steigt die Nachfrage nach dem Edelmetall, wenn beispielsweise die Renditen für Staatsanleihen sinken. "Je niedriger die Zinsen, umso höher steigt das zinslose Gold", fasste Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank die jüngste Kursentwicklung zusammen.
Zuletzt waren Konjunkturdaten aus den USA enttäuschend schwach ausgefallen. So hatte es unter anderem einen unerwartet starken Dämpfer bei der Kauflaune in den Vereinigten Staaten gegeben. Die schwachen US-Daten haben zur Folge, dass die Wahrscheinlichkeit einer weiteren deutlichen Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte durch die US-Notenbank Fed höher eingeschätzt wird. Mittlerweile werden bei den beiden verbleibenden Zinssitzungen der Fed in diesem Jahr Senkungen um insgesamt 0,75 Punkte erwartet.
Seit Beginn des Monats hat Gold etwa sieben Prozent an Wert gewonnen. Seit Beginn des Jahres summiert sich der Wertzuwachs auf etwa 30 Prozent. Neben den Zinsspekulationen gilt auch die Sorge einer Eskalation der geopolitischen Lage als ein wesentlicher Treiber beim Gold. "Der Krieg in der Ukraine und die Krise im Nahen Osten machen Gold weiter zum sicheren Anlagehafen", sagte Halver.
Analysten der Dekabank sehen noch einen weiteren Preistreiber am Goldmarkt: "Ausschlaggebend für die Stärke bleibt neben dem globalen geldpolitischen Lockerungstrend der Zentralbanken auch die strukturelle Nachfrage von Zentralbanken aus Schwellenländern", heißt es in einem Marktkommentar. Zentralbanken stockten ihre Goldbestände auf. Ziel sei es, die Reserven unabhängiger vom Dollar zu machen.
Nach Einschätzung der Dekabank ist "Gold aber inzwischen klar überkauft". Das bedeutet aus markttechnischer Sicht, dass die Anleger nach dem starken Anstieg nicht mehr bereit sind, auf diesem hohen Niveau ihre Positionen weiter aufzustocken. Sollten weitere Impulse in Form von Spekulationen auf starke Zinssenkungen ausbleiben, "drohen zunächst Gewinnmitnahmen"./jkr/la/jha/