Ölpreise im FokusOPEC: Die Geschichte des Ölkartells
Die OPEC existiert bereits seit mehr als 60 Jahren und kann auf eine lange Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen zurückblicken.
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Sie koordiniert die Erdölpolitik ihrer Mitgliedsländer, sichert die Preise auf den internationalen Ölmärkten und verfügt über ein riesiges globales Rohölangebot. Die Organisation Erdöl exportierender Länder (kurz: OPEC) nimmt seit Jahrzehnten massiv Einfluss auf das weltpolitische Geschehen. Begonnen hat dabei alles mit nur fünf Mitgliedsstaaten.
Redaktion finanzen.net
Platz 13: Das Ranking
Die OPEC ist ein multinationaler Zusammenschluss von Erdölförderstaaten. Die Abkürzung OPEC steht für "Organization of the Petroleum Exporting Countries". Ziel der OPEC ist es, die eigene wirtschaftliche Position gegenüber den privaten Ölkonzernen auf dem Weltmarkt zu stärken und zu behaupten. Hierzu stehen der Organisation verschiedene Mittel zur Verfügung, wie beispielsweise die Regulierung der Fördermengen oder die Preispolitik. Die internationale Organisation blickt mittlerweile auf mehr als 60 Jahre Geschichte zurück. In diesem Ranking sind die wichtigsten Eckdaten seit der Gründung aufgelistet. Stand ist der 16. März 2023.
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Platz 12: 1960
Die OPEC wurde am 14. September 1960 von Saudi-Arabien, Kuwait, dem Irak, Iran und Venezuela in Bagdad gegründet. Ziel dieser Staaten war es, den internationalen Ölkonzernen entgegenzuwirken, die bis dahin den Ölmarkt und die Ölproduktion, insbesondere im Nahen Osten, dominiert hatten. Mittlerweile befindet sich der Sitz der Organisation Erdöl exportierender Länder in Wien.
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Platz 11: 1961
Ab 1961 traten Staaten, wie beispielsweise Katar im Jahr 1961 und anschließend Libyen im darauffolgenden Jahr, der OPEC bei. 1967 schlossen sich auch die Vereinigten Arabischen Emirate an, gefolgt von Algerien im Jahr 1969 und Nigeria 1971. Mit Ecuador und Gabun folgten in den Jahren 1973 und 1975 zunächst zwei weitere Mitglieder, beide Staaten traten wenig später jedoch wieder aus. Gegenwärtig hat die OPEC 14 Mitgliedsstaaten.
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Platz 10: 1965
Das österreichische Wien wurde 1965 als Sitz der OPEC ausgewählt und das Ölkartell vereinbarte eine gemeinsame Förderpolitik zur Stützung der Preise. In der Erklärung setzte sich die OPEC drei Ziele. Es sollten allgemein höhere Öleinnahmen generiert, der Einfluss der internationalen Ölkonzerne aktiv gemindert und eine gemeinsame Förderpolitik beschlossen und durchgesetzt werden.
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Platz 9: 1973
Während sie sich bereits im Verlauf des Jahres 1972 ankündigte, begann am 6. Oktober 1973 tatsächlich die erste weltweite Ölkrise. Mitten im Jom-Kippur-Krieg erhöht die OPEC die Preise um 70 bis 100 Prozent und innerhalb von fünf Monaten vervierfachte sich der Ölpreis. So stieg der Ölpreis von knappen drei US-Dollar pro Barrel bis 1973 auf nahezu zwölf US-Dollar pro Barrel an. Zuvor rief die OPEC, als Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg, einen Ölboykott gegenüber westlichen Staaten aus.
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Platz 8: 1978
Die zweite Ölkrise ließ danach nicht lange auf sich warten und hatte den Markt insgesamt drei Jahre fest im Griff. Der Ausnahmezustand begann 1978 und endete erst im Jahr 1981. Die islamische Revolution im Iran und der Krieg im Irak sorgten für einen steilen Anstieg der Ölpreise. Die wirtschaftliche und politische Lage im Iran hatte langwierige Versorgungsengpässe zur Folge, die den Preis von knapp 15 US-Dollar auf 24 US-Dollar pro Barrel trieben. Algerien, Irak und Libyen erhöhten ihre Preise zeitweise sogar auf 30 US-Dollar pro Barrel.
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Platz 7: 1980
1980 wurde einer der Preishöhepunkte der OPEC erreicht. Die Mitglieder verlangten Preise zwischen 32 und 41 US-Dollar pro Barrel. Im Jahr darauf verringerte sich der Ölabsatz schließlich aufgrund der Rezession. Die ersten Länder tätigten ihre Investitionen in alternative Energiequellen und ins Energiesparen. Dies hatte in den darauffolgenden Jahren einen Rückgang des weltweiten Ölverbrauchs von 11 Prozent zur Folge. Es kam zu einer weltweiten Überproduktion an Rohöl und dem Versuch einiger OPEC-Staaten, durch Preissenkungen ihre Stellung zu verbessern. Die Preise fielen erneut und am 1. April 1986 kostete ein Barrel 9,75 US-Dollar.
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Platz 6: 1990
Während des Golfkrieges verhing die UNO ein Handelsembargo gegen den Irak vom August 1990 bis zum Februar 1991: Die daraus resultierende Ölverknappung stärkte die Position der OPEC. Der Richtpreis wurde von 18 US-Dollar auf 21 US-Dollar pro Barrel erhöht und in den darauffolgenden Jahren wurde die Fördermenge um 8,5 Prozent bis 1994 erhöht.
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Platz 5: 2005
Die US-Ölpreise erreichten aufgrund des chinesischen Wirtschaftsbooms am 11. August 2005 das damalige Rekordhoch von 66 US-Dollar.
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Platz 4: 2007
Im Jahr 2007 trat Ecuador nach 15 Jahren Pause erneut der OPEC bei. Des Weiteren kam Angola hinzu. Im darauffolgenden Jahr kündigte Indonesien seinen Austritt an, da die rückläufige Ölförderung den heimischen Bedarf nicht mehr decken konnte und Indonesien somit Erdöl selbst importieren muss.
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Platz 3: 2016
In der OPEC+ haben sich die Mitglieder des Ölkartells mit anderen wichtigen Förderländern organisiert. Denn es gibt neben der OPEC noch einige Länder, die ebenfalls viel Erdöl fördern, aber nicht als offizielles Mitglied in der OPEC selbst gelten. Dazu zählen beispielsweise Staaten wie Mexiko oder Russland. Die Zusammenarbeit der OPEC mit diesen Ländern wird OPEC+ genannt - seit Ende 2016 arbeitete die OPEC auf diesem Wege unter anderem mit Russland, Mexiko, Oman, Südsudan und Malaysia zusammen.
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Platz 2: 2016-2019
Seit 2016 verlor die OPEC einige langjährige Mitglieder, konnte aber wiederum ehemalige Mitgliedstaaten zurückgewinnen. Denn am 1. Juni 2016 kehrte nach einer 22-jährigen Pause Gabun wieder zurück zur OPEC, am 25. Mai 2017 folgte Äquatorial-Guinea. 2018 wurde auf der 174. Konferenz der OPEC die Republik Kongo als neues Mitglied aufgenommen - dafür verlor die Organisation jedoch auch zwei wichtige Staaten, denn im Januar 2019 verließ Katar die OPEC und genau ein Jahr später wurde bekannt, dass auch Ecuador der Organisation den Rücken kehrt.
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Platz 1: 2023
Derzeit gehören dem Kartell vierzehn Staaten an: Algerien, Angola, Ecuador, Äquatorial-Guinea, Gabun, Irak, Iran, Katar, Kuwait, Libyen, Nigeria, Saudi-Arabien, Venezuela und die Vereinigten Arabischen Emirate. Vom Ukraine-Krieg lässt sich die OPEC nicht beeindrucken, stattdessen hat die Organisation kurz vor dem Jahreswechsel und nur einen Tag vor Inkrafttreten eines EU-Boykotts gegen den Großteil des russischen Öls und einer Preisobergrenze von 60 US-Dollar pro Barrel für russische Ölexperte bekanntgegeben, ihre bisherigen Ziele für die Ölproduktion weiterverfolgen zu wollen.
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