Hedgefonds-Manager Parrilla: Der Goldpreis könnte auf bis zu 5.000 US-Dollar steigen
Diego Parrilla glaubt an eine Inflation innerhalb der nächsten zehn Jahre, infolge derer der Goldpreis stark ansteigen könnte. Für seinen Hedgefonds investiert er vor allem in sogenannte Anti-Blasen.
Werte in diesem Artikel
• Goldpreis könnte bis zu 5.000 US-Dollar erreichen
• Nachfrage nach Rohstoffen und Immobilien könnte steigen
• Fiat-Währungen sind Hauptblase, Gold ist Anti-Blase
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Höherer Goldpreis als Folge von Inflation
Hedgefonds-Manager Diego Parrilla rechnet mit einer Inflation innerhalb der nächsten zehn Jahre, wie Bloomberg berichtet. Daran, dass die Zentralbanken diese kontrollieren werden können, glaube er aber nicht. So können Vermögensblasen und die Schuldensucht der Unternehmen angeheizt und Zinserhöhungen ohne einen wirtschaftlichen Absturz unmöglich gemacht werden. In den nächsten zehn Jahren würden Banken und Regierungen weiter Geld drucken und verleihen, um Unternehmen und Einzelpersonen in finanzieller Notlage zu unterstützen und einen Zusammenbruch des kompletten Wirtschaftssystems zu verhindern, so Parrilla weiter. Als Folge der Inflation könne der Goldpreis in den nächsten drei bis fünf Jahren auf 3.000 bis 5.000 US-Dollar pro Unze steigen. Momentan liegt der Goldpreis etwa bei 1.900 US-Dollar.
Zentralbanken rechnen nicht mit Inflation
An der Wall Street sei man bezüglich dem Preisdruck, der durch rekordverdächtige Konjunkturausgaben ausgelöst wird, aber größtenteils zuversichtlich. Die Angst vor einer schnelleren Inflation habe sich seit Jahren nicht bewahrheitet. So haben sowohl die Präsidentin der US-Zentralbank von San Francisco, Mary Daly, und der Präsident der Zentralbank von Richmond, Thomas Barkin, Anfang Juli verlauten lassen, dass eine starke Inflation in der derzeitigen Krisensituation nicht zu erwarten sei. Sollte es aber trotzdem dazu kommen, würden die Zentralbanken über genügend Instrumente verfügen, mit denen man die Lage in den Griff bekommen würde.
Aus Parrillas Sicht haben Konjunkturmaßnahmen aber tieferliegende Probleme, die sich durch das gesamte Finanzsystem ziehen. So sieht er etwa kritisch, dass Zentralbanken ihre Zinssätze teilweise seit mehr als einem Jahrzehnt nahe Null gehalten haben.
Goldpreis ist "Anti-Blase"
In den letzten zehn Jahren habe es demnach eine Verschiebung vom risikolosen Zins zum zinslosen Risiko gegeben, was eine globale Serie paralleler synchroner Blasen ermöglicht habe, so Parrilla. Für seine Investitionen sucht er nach Anti-Blasen, also billigen Anlagen, die im Wert steigen, wenn Blasen schließlich platzen. Als eine der derzeitigen Hauptblasen bezeichnet er Fiat-Währungen, als deutliche Anti-Blase wiederum Gold. Die Frage sei also nicht, ob die Preise steigen, sondern wann. Der Goldpreis ist in diesem Jahr so bereits um etwa 19 Prozent angestiegen. Investoren argumentieren, dass die rasche Ausweitung der Zentralbankbilanzen die Währungswerte senkt und die Nachfrage nach Rohstoffen und Immobilien somit steigert.
Parrilla verwaltet den 450 Millionen US-Dollar schweren Hedgefonds Quadriga Igneo. Während traditionelle Fonds positive Renditen erwirtschaften sollen, will Parrillas Fonds entsprechend auf den nächsten großen Crash reagieren und langfristig Kapital generieren.
Der Wert seines defensiven Portfolios war nach oben geschossen, als die Angst vor dem Coronavirus im Februar und März die Märkte erschütterte. So investiert er etwa zu 50 Prozent in Gold und Edelmetalle, zu 25 Prozent in Anleihen und ansonsten in Optionsstrategien, die von unsicheren Marktsituationen profitieren, wie etwa Kaufoptionen auf Gold und den US-Dollar. Parrilla, der ursprünglich aus dem Bereich Bergbauingenieurwesen kommt, veröffentlichte 2017 bereits ein Buch über das Verhältnis zwischen Blasen und Anti-Blasen. Sein Fonds besteht seit 2018, bereits Ende des ersten Jahres konnte er eine Rendite von 10 Prozent aufweisen. 2019 notierte er größtenteils schwächer.
Redaktion finanzen.net
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