Klage eingereicht

Neues Ungemach für die am Goldfixing beteiligten Banken

11.03.14 14:22 Uhr

Neues Ungemach für die Deutsche Bank und andere Geldhäuser. Die Investmentfirma AIS Capital Management hat Klage gegen die am Gold-Fixing beteiligten Banken eingereicht.

Die fünf Banken stehen in Verdacht, sich möglicherweise bei der täglichen Goldpreisfestsetzung abgestimmt zu haben. Dokumente, in die das Wall Street Journal Einblick hatte, zeigen, dass AIS Capital Management am Montag eine Sammelklage gegen Barclays, Deutsche Bank, HSBC Holdings, Bank of Nova Scotia und Societe Generale an einem Gericht im südlichen Destrikt von New York eingereicht hat.

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AIS Capital Management klagt auf eigene Rechnung und im Namen derer, die seit 2004 mit Gold oder Gold-Derivaten gehandelt haben, deren Preis sich am Fixing orientiert. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte, man halte die Klage für unbegründet und werde sich energisch dagegen zur Wehr setzen. Barclays, HSBC und Societe Generale wollten in der Sache keine Stellungnahme abgeben. AIS war für einen Kommentar nicht erreichbar. Bei der Bank of Nova Scotia war ein Kommentar in der Sache kurzfristig nicht erhältlich.

Das Goldfixing ist ein Handelsprozess, welcher seit dem Jahr 1919 ausgeführt wird und den Goldhandel am London Bullion Market bestimmt. Dabei werden zweimal am Tag viele Transaktionen zu einem Fixpreis durchgeführt. Der Fixpreis ist ein weltweiter Richtwert für den Goldpreis, der von Juwelieren bis zu Zentralbanken bei Goldgeschäften genutzt wird. Zuständig dafür sind die Vertreter der London Bullion Market Assocation (LBMA). Die Fixing-Preise beeinflussen die Notierungen von Wertpapieren wie Exchange-Traded-Funds, die auf Metallen basieren. Gold-Futures dagegen werden an den Börsen gehandelt.

Das Goldfixing war zuletzt ins Blickfeld der Aufseher weltweit geraten. Die Aufsichtsbehörden von Großbritannien und Deutschland untersuchen derzeit den Prozess der Preisentstehung. Zeitgleich werden zahlreiche mögliche Preismanipulationen an einer Reihe von Märkten untersucht - darunter Leitzinsen und Devisenkurse. Keiner der am Goldfixing beteiligten Banken wird ein Fehlverhalten vorgeworfen.

Die Deutsche Bank soll die US-Beratungsfirma Charles River Associates mit der Untersuchung der eigenen Rolle bei der Goldpreisfestsetzung in London beauftragt haben. Nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person von Anfang März wurde das in Boston ansässige Unternehmen bereits vor mehreren Monaten beauftragt, die Beteiligung der Deutschen Bank am Goldfixing zu prüfen.

Die Deutsche Bank hatte im Januar angekündigt, sich aus dem Preisfindungsprozess für Gold und Silber im Zuge einer Verkleinerung des Rohstoffgeschäfts insgesamt zurückzuziehen. Die in London ansässige Standard Bank zählt zu den Favoriten auf den Sitz der Deutschen Bank in dem Goldpreisfindungs-Gremium, sagte ein Eingeweihter vor einigen Wochen. Das Londoner Finanzhaus gehört zu 60 Prozent der staatlichen Industrial & Commercial Bank of China. Die Ambitionen der Chinesen kommen zu einer Zeit, in der Chinas Goldappetit unersättlich zu sein scheint. Die chinesische Nachfrage nach dem Edelmetall ließ den Preis für Gold 2013 deutlich steigen. China ließ erstmals Indien als Top-Goldkonsument hinter sich.

Allerdings ist die Übernahme des vakanten Sitzes der Deutschen Bank alles andere als in trockenen Tüchern. Es drohen auch regulatorische Hürden. Vor zehn Jahren hätte jeder mit J.P. Morgan oder Goldman als Käufer des Sitzes gerechnet. "Das gilt heute nicht mehr", meinte ein Top-Banker, der dicht am Goldfixing dran ist. "Wenn ICBC als einziger Bieter im Rennen verbleibt, müssen die anderen vier Mitglieder entscheiden, ob ICBC genug Renomee aufbieten kann, um beim Fixing mitzumachen."

DJG/DJN/cbr/jhe

Dow Jones Newswires

Von Francesca Freeman

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