Gold: Der große Zwiespalt

Gold als Profiteur der Krisenstimmung

Der Hauptprofiteur der eskalierenden Krisensorgen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres war Gold, das Edelmetall hat sich von dem im Dezember markierten Mehrjahrestief katapultartig erholt. Doch nun stockt der Aufschwung, denn die mittelfristigen Perspektiven sind weiter unklar.

Inflation fällt als Kaufargument für Gold aus

Im Januar und Februar haben die Anleger vor allem nach einer Fluchtburg gesucht - und sind bei Gold fündig geworden. Das Edelmetall war zuvor überverkauft und damit reif für eine Erholung. Seit Mitte Februar allerdings läuft die Notierung per Saldo seitwärts, angesichts des Kursaufschwungs am Aktienmarkt schwindet die Krisenstimmung und damit der Anreiz für Goldengagements. Denn vom zweiten großen Treiber für Goldkäufer, der Inflation, kommt derzeit kein Rückenwind. In den wichtigsten Industrieländern ist die Preissteigerungsrate sehr niedrig, in der Eurozone pendelt sie nur noch um die 0-Linie. Die EZB kämpft mit allem, was sie hat, gegen eine Deflation, bislang mit wenig Erfolg.

Kampf gegen das Bargeld

Die Wirtschaft könnte bereits in der Liquiditätsfälle stecken, d.h. in einem Zustand mit einer so hohen Überschussliquidität, dass zusätzliche Mittel keine Investitionen mehr anregen. Für das zinsfreie Gold ist eine Deflation aber Gift. Dieser Aspekt wird aktuell zu wenig beleuchtet, kurzfristig ist uns die Stimmung für das Edelmetall nach dem Kursaufschwung deutlich zu bullish. Mittelfristig könnte aber ein Ersatztreiber auftreten: In Europa wird der Bargeldbesitz auf verschiedenen Wegen bekämpft - u.a. mit Negativzinsen für Einlagen bei der EZB -, was aber ab einem bestimmten Grad der Sanktionen ebenfalls eine verstärkte Fluchtbewegung in Gold auslösen könnte.

Fazit zu Gold

Wegen einer angesichts des Deflationstrends zu bullishen Stimmung für Gold erwarten wir in naher Zukunft…

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