Abschwung erwartet

Lithium, Palladium & Co.: Experte Matt Watson gibt düsteren Ausblick zu kritischen Metallen

21.09.23 22:57 Uhr

Lithium, Palladium & Co.: Experte Matt Watson gibt düsteren Ausblick zu kritischen Metallen | finanzen.net

Experte Matt Watson zeigte sich in einem Interview kürzlich mit einem düsteren Ausblick zu kritischen Metallen.

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Rohstoffe

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• Kritische Metalle werden unter anderem von Chinas wirtschaftlichen Problemen belastet
• Dauerhafter Palladium-Überschuss
• Größere Verarbeitungsstandorte, direkte Lithiumgewinnung und Batteriechemie

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Chinas wirtschaftliche Probleme belasten kritische Metalle

Nachdem die Autohersteller mehrfach ihre Preise gesenkt haben, haben die Batteriemetalle einen Einbruch erlitten, wie Matt Watson, Gründer von Precious Metals Commodity Management, in einem Interview mit Kitco erklärt. Die Preissenkungen haben dabei vor allem Elektroautos sowie hybride Fahrzeuge betroffen, womit die Preisunterschiede zwischen Elektrofahrzeugen und Verbrennern immer weiter gestiegen sind. Im Jahr 2022 war zuvor noch ein deutlicher Preisanstieg bei den "Batteriemetallen" zu beobachten. Lithium notierte zeitweise sogar bei über 70.000 US-Dollar pro Tonne. "Wir haben natürlich gesehen, dass sich all diese Metalle jetzt entspannen, und offen gesagt ist es einfach eine makroökonomische Verlangsamung, die die Automobilbranche überrollt." Außerdem kämpfe die Industrie noch darum, sich von der Pandemie zu erholen und wieder das Vor-COVID-19-Level zu erreichen, weshalb die Gesamtvolumina gesunken seien.

Die Frage ist nun jedoch, wohin sich der Markt makroökonomisch bewege. Zentral in dieser Frage sei auch China. "Ich glaube, die Stimmung dreht sich jetzt dahingehend, dass China wirklich in Schwierigkeiten steckt und die Erwartungen an die Metall- und Rohstoffmärkte steigen, und die Aussichten werden von Woche zu Woche düsterer. Ich glaube, das bereitet vielen Analysten Sorgen", erklärt Watson.

Ausblick für Palladium

Außerdem gibt der Experte im Laufe des Interviews einen Ausblick zu Palladium. Im letzten Jahrzehnt zählte Palladium zu den erfolgreichsten Metallen. Dennoch befinde sich Palladium derzeit in einem schlechten Zustand, wie Watson erklärt. "Die schlechte Nachricht ist, dass es wahrscheinlich einen dauerhaften Überschuss geben wird und sich weiterhin überirdische Bestände ansammeln werden, trotz der Probleme im Bergbausektor und in Südafrika mit all seinen Wirtschafts- und Stromproblemen." Hoffnung auf Erholung gebe es nur, wenn die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wieder anziehen und ein Vor-COVID-19-Niveau erreichen würde. Eines der grundlegenden Probleme sei hier der Katalysator-Recyclingprozess, bei dem Autos abgedeckt werden, die mehr als 20 Jahre alt sind. So wird erwartet, dass Palladium über die Jahre hinweg in den Rückflüssen ansteigt, selbst wenn die Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen weiter zunimmt. "Ich denke, dass der recycelte Output einfach immer höher wird", führt Watson aus. Ein weiteres Problem seien die Lagerstätten, an denen abgebaut werde: "Russland, Nordamerika, Simbabwe und sogar der nördliche Teil Südafrikas sind allesamt palladiumreiche Lagerstätten, wenn man sich die Menge der Veredelung ansieht, die im Vergleich zu Platin herauskommt, bezeichnen wir sie als Palladiumgruppenmetalle und nicht als Platingruppenmetalle". So werde also auch der Bergbausektor mehr Palladium fördern, wobei jedoch die Frage aufkomme, wofür es eigentlich genutzt werden soll.

Neue Versorgungstechnologien

Des Weiteren werden im Interview neue Versorgungstechnologien thematisiert. "Einer der Ausblicke, auf die ich hingewiesen habe, wenn man sich den Bereich der Batteriemetalle anschaut, ist die schiere Anzahl der Minen, die benötigt werden, wenn man die durchschnittliche Größe der heutigen Lithiummine nimmt. Wir müssen Hunderte und Hunderte und Hunderte dieser neuen Minen dieser Größe erschließen, um die künftige Nachfrage zu befriedigen, und es wäre so viel effizienter, groß zu gehen und größere Verarbeitungsstandorte zu haben", erklärt Watson. Elon Musk konzentriere sich zum Beispiel auf die Probleme in diesem Sektor. "Er konzentriert sich darauf, eine direkte Lithiumgewinnung mit geringem Wasserverbrauch zu entwickeln. […] Ich denke, dass wir in den nächsten zwei Jahren ein Gefühl dafür bekommen werden, aber ich denke, dass die beste Hoffnung für eine schnellere Vergrößerung des Batterieraums darin besteht, diesen direkten Extraktionsprozess zu etablieren." Eine weitere Entwicklung sei das Design der Batteriechemie selbst. Insgesamt sehe man eine Bewegung weg von Kobald-Nickel, hin zu Lithium- und Lithium-Magnesium-Batteriedesigns. Eine Entwicklung, die sowohl aus Kostengründen als auch aus Gründen der Materialknappheit weitergehen werde, wie Watson mutmaßt.

Redaktion finanzen.net

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