Vermögensverwalter-Kolumne

Gold-Öl-Verhältnis ist auf über 20 gestiegen - Achtung Finanzkrise!

23.02.15 09:50 Uhr

Gold-Öl-Verhältnis ist auf über 20 gestiegen - Achtung Finanzkrise! | finanzen.net

Das Preisverhältnis zwischen Gold und Öl ist in den letzten Wochen auf über 20 gestiegen. In der Vergangenheit folgten danach oft Wirtschafts- und Finanzkrisen. Ist auch diesmal die nächste Finanzkrise im Anmarsch?

von Manuel Peiffer, Relationshipmanager bei der GVS Financial Solutions GmbH

Das Gold-Öl-Verhältnis gibt an, wie viele Fässer Öl von jeweils 159 Litern gebraucht werden, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Da der Ölpreis seit Monaten fällt und die Kursgrafik bei Gold dagegen deutlich nach oben zeigt, ist dieses Ratio Anfang 2015 wieder über 20 gestiegen. Diese Entwicklung freut die Autofahrer an der Zapfsäule, genauso wie die Goldbesitzer. Doch einige Ökonomen schlagen Alarm: Denn wenn immer mehr Öl für eine Feinunze Gold zu haben ist, stand in der Vergangenheit meist eine Wirtschaftskrise bevor. So beispielsweise die Lateinamerika-Krise in den Siebzigern und der Zusammenbruch der Sowjetunion in den Achtziger Jahren. Auch die Asien-Krise sowie die Finanz- und Eurokrise kündigten sich durch ein hohes Gold-Öl-Verhältnis an.

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Die Begründung sehen Ökonomen in der Tatsache, dass ein niedriger Ölpreis offenbar eine schwache Nachfrage anzeigt oder dieser, wie aktuell zu beobachten, durch politische Interessen zustande kommt. Beides spricht nicht für eine florierende Weltwirtschaft. Gold nimmt in dieser Situation die Rolle einer Alternativwährung ein, da viele Investoren in den sicheren Hafen Gold flüchten. Das höchste Gold-Öl-Verhältnis wurde im Juli 1973 verzeichnet, als es fast 34 Barrel Öl für eine Unze Gold gab.

Aktuell gibt es in der Tat zahlreiche Vorzeichen die auf eine Krise hindeuten können. So scheint der Ukraine-Russland Konflikt noch nicht gelöst. Griechenland verhandelt über einen Schuldenschnitt. Die Ansteckungsgefahr für andere europäische Länder ist hoch und könnte für den Euro fatale Folgen haben. Die Zentralbanken pumpen weiterhin enorme Geldmengen in die Märkte, sodass Aktien- und Immobilienblasen drohen könnten. Sollte der Ölpreis länger auf diesem tiefen Niveau verharren, droht Ölförderstaaten wie Russland eine Rezession und Venezuela würde kurz vor eine Staatspleite stehen. Und auch die Finanzstabilität im hochverschuldeten Japan könnte ins Wanken geraten, die Abenomics sind dabei zu scheitern, erste Investoren wenden sich bereits ab.

Auf der anderen Seite würden Ölimporteure wie beispielswese die aufstrebenden asiatischen Staaten deutlich von einem niedrigen Ölpreis profitieren. In der Finanzwelt gibt es viele Indikatoren, die auf vermeintliche Krisen hinweisen oder gar die Zukunft voraussehen sollen. Vieles davon trifft nicht ein, doch es gibt auch einige Indikatoren, welche genauer beobachtet werden sollen. Zu dieser Sorte gehört sicher auch das Gold-Öl- Verhältnis.

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