SJB FondsEcho. Pictet Global Megatrend Selection.
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Markttrends. Nachhaltig.
Megatrends besitzen die Fähigkeit, die Gesellschaft, die Wirtschaft und das persönliche Leben jedes einzelnen zu beeinflussen. Sie dauern in der Regel 10 bis 15 Jahre, haben einen breiten Anwendungsbereich und ein großes Wirkungsspektrum. Für die Schweizer FondsGesellschaft Pictet sind Megatrends bedeutende soziale, ökonomische, politische, umweltbezogene oder technologische Veränderungen, die die Welt von morgen gestalten. Da ist es nur naheliegend, diese Markttrends, die neben Gesellschaft und Kultur auch die Geschäftswelt und die Weltwirtschaft prägen, zur Grundlage einer Investmentstrategie zu machen. Globale Megatrends wie Urbanisierung, Technologie, erneuerbare Ressourcen und Gesundheit besitzen einen bedeutenden Einfluss auf die Weltwirtschaft, unabhängig davon, wie sich einzelne Unternehmen oder Länder in Zukunft entwickeln. Sie repräsentieren die wichtigsten Veränderungen, denen unsere Umwelt unterliegt, und bieten insbesondere dem langfristig ausgerichteten Investor ausgezeichnete Anlagechancen. Diese Strömungen, die sich aus nachhaltigen Änderungen der ökonomischen und sozialen Faktoren ergeben, sind die Grundlage des Pictet Global Megatrend Selection - einem Fonds, der in neun fundamental wichtige Themen investiert und so eine Vielzahl von Ideen, Branchen und Aktien unterschiedlichster Firmen in sich vereint. In dem Pictet Global Megatrend Selection P dy EUR (WKN A0X8JZ, ISIN LU0386885296) erhalten FondsInvestoren Zugang zu strategischen Schlüsselthemen wie Landwirtschaft, Gesundheit, Saubere Energien, Digitale Kommunikation und Sicherheit. Auch die Robotik, der Trend hin zu Premiummarken, Wasser und Holz werden von Pictet Asset Management als übergeordnete Megatrends der Zukunft eingestuft. FondsManager Hans Peter Portner ist seit 20 Jahren im Hause Pictet und betont, dass jene Themen die fundamentalen Antriebskräfte für die weltwirtschaftliche Entwicklung der kommenden Jahre enthalten: "Unser Anlageansatz zielt darauf ab, Unternehmen zu finden, die zu den Gewinnern dieser Megatrends gehören." Der Pictet Global Megatrend Selection wurde am 31. Oktober 2008 aufgelegt und verfügt aktuell über ein Volumen von 4,60 Milliarden Euro. Die Besonderheit an dem Fonds, dessen Portfolio über insgesamt 510 Positionen sehr breit gestreut ist: Die Gleichgewichtung der neun Einzelthemen wird jeden Monat wieder neu hergestellt, so dass fondsintern eine sehr ausgewogene Kombination erreicht wird. Diese Strategie, die zugleich eine Abkehr von der Gewichtung nach Marktkapitalisierung beinhaltet, bringt dem FondsAnleger eine verbreiterte Diversifikation und verbessert die Risikostreuung. Mit seiner so ausgewogenen wie zukunftsorientierten Anlagestrategie hat FondsManager Portner seit Auflage den Vergleichsindex MSCI World geschlagen: Einer Rendite p.a. von +12,46 Prozent in Euro auf Seiten des Pictet-Fonds steht eine jährliche Wertentwicklung der Benchmark von +11,98 Prozent gegenüber. Auch im Handelsjahr 2017 befindet sich der Megatrend-Fonds voll in der Spur: Seit Jahresbeginn konnte er bereits um +10,51 Prozent auf Eurobasis zulegen. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Einzelnen aus?
FondsStrategie. Analyse. Fundamental.
Der Pictet Global Megatrend Selection hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert hierzu mindestens zwei Drittel des FondsVermögens in Aktien von weltweiten Unternehmen, die von globalen Megatrends profitieren. Diese Markttrends ergeben sich aus nachhaltigen und langfristigen Änderungen der ökonomischen und sozialen Faktoren. Dabei werden sowohl Wertpapiere von bereits etablierten Firmen wie auch von hoffnungsvollen "Newcomern" erworben; das Anlageuniversum ist nicht durch Vorgaben zur Marktkapitalisierung beschränkt. FondsManager Hans Peter Portner praktiziert eine aktive Portfolioverwaltung und ist in seinem Anlageprozess auf die sorgfältige Analyse und Bewertung fundamentaler Unternehmensdaten ausgerichtet. Anstatt einen regionalen Investmentansatz zu verfolgen, legt der Marktstratege ausschließlich in Unternehmen mit einem Exposure zu den größten globalen Wachstumsthemen an. Letztlich werden genau die Einzelunternehmen für das Portfolio ausgewählt, die am meisten von den weltweiten Megatrends profitieren und die besten Wachstumsaussichten versprechen. Portner berichtet, dass im Rahmen der strategischen Reallokation zuletzt ein Ausbau der Positionen im Robotiksektor erfolgte, während im Bereich der Sicherheitsaktien ebenfalls Aufstockungen vorgenommen wurden. Acht der neun Themenbereiche entwickelten sich im letzten Handelsmonat erfreulich und trugen zur Outperformance des Megatrend-Fonds gegenüber dem weltweiten Aktienmarkt bei. Wie ist das FondsPortfolio im Detail zusammengesetzt?
FondsPortfolio. USA. Favorisiert.
In der Länderallokation des Pictet Global Megatrend Selection liegen die USA mit einem Anteil von 56,1 Prozent des FondsVermögens mit großem Vorsprung auf Platz eins. Klar dahinter ist Japan platziert, wo 7,7 Prozent des FondsVolumens investiert sind. Auf Platz drei der Ländergewichtung befindet sich Frankreich mit 5,5 Prozent. In Großbritannien sind 4,8 Prozent des FondsVermögens angelegt, Aktien aus Deutschland besitzen einen Anteil von 3,5 Prozent am Portfolio. Kleinere Positionen bestehen in China (3,5 Prozent) und der Schweiz (2,9 Prozent). Aktienbestände in Kanada (2,5 Prozent), Schweden (1,5 Prozent) sowie Brasilien (1,3 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. Titel aus übrigen Ländern machen insgesamt 9,2 Prozent des Pictet-Fonds aus, der per Ende August über liquide Mittel in Höhe von 1,5 Prozent verfügt.
In der Sektorenaufteilung finden sich IT-Werte mit 22,9 Prozent des FondsVermögens auf Platz eins, die unter den Top 10 durch den US-Rechenzentrenbetreiber Equinix vertreten werden. Platz zwei nimmt der Industriesektor mit 19,3 Prozent ein. Den dritten Platz in der Branchengewichtung haben Gesundheitstitel mit 15,4 Prozent inne, unter den zehn größten Einzelpositionen durch die beiden Unternehmen Celgene und UnitedHealth repräsentiert. Durchschnittlich stark im FondsPortfolio des weltweit anlegenden Aktienfonds vertreten sind der Bereich der Nicht-Basiskonsumgüter (13,3 Prozent) sowie Rohstofftitel (9,7 Prozent). Bestände im Sektor der Basiskonsumgüter (6,6 Prozent) sowie bei Versorgern (6,0 Prozent) befinden sich am unteren Ende der Branchenallokation. Immobilienwerte mit einer Gewichtung von 2,8 Prozent sowie Telekommunikationsaktien (1,8 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Global Megatrend Selection dem MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit dem breit gestreuten weltweiten Aktienindex bei hohen 0,94, für ein Jahr fällt sie mit 0,81 etwas niedriger aus. Insgesamt ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex stark ausgeprägt, weshalb im weiteren Analyseverlauf aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte zu erwarten sind. Diese Diagnose wird durch die Kennzahl R² bestätigt, die für drei Jahre 0,88 beträgt und über ein Jahr auf 0,66 zurückgeht. Damit haben sich mittelfristig 12 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 34 Prozent. Die Unabhängigkeit vom internationalen Aktienmarkt hat sich bei dem Pictet-Fonds zuletzt gesteigert - Marktstratege Portner hat in seinem Megatrend-Portfolio von der Möglichkeit zur individuellen Schwerpunktlegung in der Länder- und Branchenallokation verstärkt Gebrauch gemacht. Der Tracking Error des Investmentproduktes fällt mit 3,66 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus - Portner geht demnach nur geringe aktive Risiken im Vergleich zur Benchmark ein. Mit welchen Volatilitätswerten hat der Pictet-Fonds aufzuwarten?
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FondsRisiko. Beta. Erhöht.
Der Pictet Global Megatrend Selection hat im letzten Dreijahreszeitraum eine annualisierte Volatilität von 13,89 Prozent zu verzeichnen, die sich leicht oberhalb des Schwankungsniveaus des weltweiten Aktienmarktes befindet: Der MSCI World EUR NETR weist im selben Zeitraum eine "Vola" von 13,03 Prozent auf. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtungsperiode wechselt das Bild zugunsten des aktiv gemanagten Fonds: Mit 9,98 Prozent über die letzten zwölf Monate fällt die Volatilität des Pictet-Produktes geringer als diejenige des breiten internationalen Aktienmarktes aus, der mit einer mittleren Schwankungsneigung von 10,40 Prozent aufwartet. Insgesamt ist, auch aufgrund der breiten Streuung innerhalb des FondsPortfolios, keine nennenswerte Abweichung von der Volatilität des MSCI World zu verzeichnen. Angesichts der vergleichbaren Schwankungsneigung zum Gesamtmarkt verzeichnet der Pictet-Fonds ein hauchdünn über Marktniveau liegendes Beta von 1,03 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum geht die Risikokennzahl, die die Wertschwankungen von aktiv gemanagtem Fonds und passivem Index vergleicht, auf 0,85 zurück. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass der Megatrend-Fonds in der Mehrzahl der Zeitintervalle eine über Marktniveau liegende Schwankungsfreude aufwies. In 27 der letzten 36 untersuchten Einzelzeiträume war das Beta stärker ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei Werte von 1,41 in der Spitze an. Dem stehen neun Einzelperioden gegenüber, in denen sich das Pictet-Produkt schwankungsärmer als der MSCI-Vergleichsindex präsentierte und einen Beta-Wert von zutiefst 0,82 erreichte. Kann die leicht ungünstigere Risikostruktur gegenüber dem weltweiten Aktienmarkt durch höhere Renditen ausgeglichen werden?
FondsRendite. Performance. Besser.
Per 2. Oktober 2017 hat der Pictet Global Megatrend Selection über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +36,82 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +11,01 Prozent p.a. entspricht. Dieses attraktive Performanceergebnis übertrifft noch die Wertentwicklung des MSCI World Index: Das Kursbarometer für den globalen Aktienmarkt bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +36,26 Prozent auf Eurobasis bzw. ein Ergebnis von +10,85 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt der Pictet-Fonds einen guten Prozentpunkt vor dem MSCI-Vergleichsindex: Mit einer Wertentwicklung von +13,49 Prozent erreicht er ein besseres Ergebnis als die Benchmark, die mit einer Rendite von +12,47 Prozent in Euro aufwarten kann. Die durchgängig stärkere Performanceleistung macht den Megatrend-Fonds zum Gesamtsieger in der Kategorie "Rendite". Der leicht erhöhten Schwankungsneigung geschuldet, verzeichnet der Pictet-Fonds im letzten Dreijahreszeitraum dennoch nur ein marktneutrales Alpha von 0,00. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl verbessert und liegt mit 0,23 klar im positiven Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass FondsManager Hans Peter Portner mit seinem Megatrend-Fonds mehrheitlich die etwas schwächeren Renditen als der MSCI World EUR NETR erwirtschaftet: In 28 der 36 betrachteten Einjahreszeiträume wies der Pictet-Fonds eine Underperformance zum globalen Aktienmarkt auf und generierte negative Alpha-Werte bis zutiefst -0,97. Lediglich in acht Perioden war ein Alpha im grünen Bereich zu verzeichnen, das einen Wert von 0,25 in der Spitze annahm. Diese Konstellation ist auch der Grund dafür, dass sich die vom Fonds erzielte Information Ratio von -0,09 über drei Jahre leicht im negativen Terrain bewegt.
SJB Fazit. Pictet Global Megatrend Selection.
Megatrends sind grundlegende Entwicklungen, die den Fortschritt der menschlichen Zivilisation über die kommenden Jahrzehnte beeinflussen und eine signifikante Bedeutung für unser aller Zukunft besitzen. Wer als FondsInvestor von diesen nachhaltigen Markttrends in Sektoren wie Robotik, Digitaltechnologie, kommerzielle Sicherheit oder Saubere Energien profitieren will, findet in dem sehr breit diversifizierten Pictet Global Megatrend Selection das passende Anlageprodukt. Über Branchen und Regionen hinweg bietet das Portfolio neun höchst aussichtsreiche globale Anlagethemen in einem einzigen Fonds.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor:
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:
Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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Bildquellen: Fonds/Echo Kolumne