Zukunftsgewinner: Diese Fonds profitieren von Innovationen
Die Innovationsfähigkeit von Unternehmen steigt dank des digitalen Wandels - mit erheblichen Folgen für Anleger. Wo Potenzial winkt.
Werte in diesem Artikel
von Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Es war eine Studie der University of Oxford, die vor gut einem Jahr aufhorchen ließ. Ökonomen hatten die Auswirkungen des umstrittenen privaten Fahrdienstes Uber auf die etablierte Taxiwelt in mehreren US-Städten untersucht. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die selbstständigen Uber-Chauffeure mit ihren eigenen Pkws im Schnitt ein höheres Einkommen erwirtschafteten als normale Taxifahrer. Denn dank der von Uber zur Verfügung gestellten Software können Fahrten effizienter geplant werden.
Alteingesessene Taxifahrer hingegen mussten Einkommenseinbußen von rund zehn Prozent hinnehmen. Jobverluste gab es in der gesamten Branche jedoch nicht - im Gegenteil. Die Zahl selbstständiger Fahrer nahm sogar zu, weil dank günstigerer Tarife immer mehr Menschen Fahrdienste in Anspruch nahmen.
Auch wenn Uber in vielen Ländern noch in den Kinderschuhen steckt und mit Widerständen seitens der Behörden zu kämpfen hat, gehört der Fahrtenvermittler derzeit zu den Unternehmen mit dem größten disruptiven Potenzial. Es könnte den Markt für Fahrt-, Kurier- und Transportdienste erheblich umwälzen. Ähnlich wie es zuvor etwa Amazon im Handel, Facebook im Kommunikationswesen oder Spotify in der Musikindustrie getan haben.
Immer schnellerer Wandel
Unternehmen, die mit ihren Innovationen bestehende Technologien, Produkte oder Dienstleistungen verändern oder sogar verdrängen, gab es schon immer. Mit zunehmender Digitalisierung ist das disruptive Potenzial in fast allen Branchen jedoch stark gestiegen.
Für Anleger birgt das Chancen und Risiken gleichermaßen: Wem es gelingt, frühzeitig auf disruptive Unternehmen zu setzen, der kann auf hohe Rendite hoffen. Gleichzeitig gilt es, gefährdete Geschäftsmodelle zu meiden.
Dass das Aussortieren möglicher Verlierer genauso wichtig ist wie die Suche nach Gewinnern, machen folgende Zahlen deutlich: Lag die durchschnittliche Verweildauer eines Unternehmens im US-Aktienindex S & P 500 im Jahr 1960 bei 60 Jahren, waren es 1990 nur noch 20 Jahre. Zwischenzeitlich lag die Zeitspanne sogar bei zwölf Jahren (siehe Investor-Info unten). Unternehmen fallen also in immer kürzeren Zeitabschnitten der Disruption zum Opfer.
Bis sie jedoch aus den jeweiligen Indizes fliegen, dauert es einige Zeit - mit Folgen. Nach einer Studie von Allianz Global Investors gingen seit 1989 sämtliche Markterträge des S & P 500 auf nur 20 Prozent der Aktien zurück. Die restlichen 80 Prozent kommen auf einen kollektiven Gesamtertrag von null Prozent. Die Analysten von der Allianz-Fondstochter sehen daher den Trend, beispielsweise mit ETFs auf den breiten Markt zu setzen, vor dem Hintergrund der Disruption eher kritisch: "Wir stellen uns darauf ein, dass von Indexinvestments in den kommenden Jahrzehnten vermutlich keine Outperformance zu erwarten ist."
Bei vielen Vermögensverwaltungen und Fondsanbietern ist Disruption darum längst ein großes Thema. Gezielt versuchen die Investmentgesellschaften, Unternehmen mit Innovationspotenzial aufzuspüren - keine leichte Aufgabe. Die neuen Märkte entstehen in der Regel unerwartet, und nicht immer sind Start-ups wie Uber die Urheber einer disruptiven Umwälzung. Im Gegenteil: Oft lohnt sich die Suche bei angestammten Unternehmen.
Marktmacht dank Plattform
Ein Beispiel ist Klöckner & Co. 2014 zog Gisbert Rühl, Vorstandsvorsitzender des Duisburger Stahlhändlers, in ein Coworking-Haus der Start-up-Szene in Berlin. Sein Ziel: sich zu vernetzen und eine digitale Plattform für den weltweiten Stahlhandel zu implementieren. Was in heutigen Zeiten auf den ersten Blick erst einmal wenig innovativ klingt, ist in der Branche ein wahrer Paukenschlag.
Bislang werden Stahlgeschäfte vor allem über Fax-Bestellungen abgewickelt. Vergangene Woche gab das Bundeskartellamt grünes Licht für Klöckners geplante Business-to-Business-Plattform XOM Metals.
Welches Potenzial darin liegt, als erstes Unternehmen eine gut funktionierende Plattform zu haben, konnten beispielsweise Amazon, Google oder - wenn auch in kleinerem Rahmen - der Fahrdienst Uber beweisen. Eine Garantie für künftige Erfolge ist das nicht, das wissen auch die Unternehmen.
Sie strecken ihre Fühler aus und investieren in Projekte, die derzeit noch wie aus der fernen Zukunft anmuten, in einigen Jahren jedoch Realität sein könnten.
Selbst Uber sucht neue Wege und forscht derzeit an fliegenden Taxis. Trotz eines Umsatzes von 7,4 Milliarden Dollar haben unter anderem solche Investitionen im vergangenen Jahr jedoch zu einem Verlust von 4,5 Milliarden Dollar geführt. Den anvisierten Börsengang dürfte das vorerst erschweren.
Investor-Info
Indizes
Kürzere S & P-Verweildauer
Dank technologischer Fortschritte und disruptiver Trends wandeln sich Märkte immer schneller. Das führt dazu, dass einst funktionierende Geschäftsmodelle im schlimmsten Fall obsolet werden können. Die durchschnittliche Verweildauer eines Unternehmens im US-Aktienindex S & P 500 ist darum in den vergangenen Jahrzehnten stark gesunken. Sie ist jedoch auch konjunkturabhängig.
CPR Gl. Disruptive Opportun.
Innovation in der Breite
Weil disruptiver Wandel sich in fast allen Branchen vollzieht, setzt das Fondsmanagement breit gefächert auf Firmen mit Innovationspotenzial - vor allem Small und Mid Caps aus den Bereichen digitale Wirtschaft, Industrie 4.0, Umweltschutz sowie Gesundheit befinden sich derzeit im Portfolio. Wichtig ist, dass die Unternehmen wegweisend sind, was Innovationen in allen wichtigen Aspekten der Geschäftsmodelle angeht. Die Überlappung mit großen Indizes wie dem MSCI World oder dem S & P 500 ist dabei gering.
ROBO Gl. ROBOTICS & AUTOM.
Branchen-ETF mit Zukunft
Der Robotik- und Automatisierungssektor gilt derzeit als eine der zukunftsträchtigsten und innovativsten Branchen weltweit. Über den Indexfonds von ETF Securities können Anleger auf Unternehmen setzen, die in diesem Bereich tätig sind. Dabei liegt der Anteil der Firmen, die den Großteil ihrer Umsätze ausschließlich mit Robotik und Automation erzielen, bei 40 Prozent.
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Bildquellen: Uber, Ociacia / Shutterstock.com
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