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SJB FondsEcho. Fondak A EUR.

13.11.15 11:28 Uhr

SJB FondsEcho. Fondak A EUR. | finanzen.net

Weitsicht. Bewiesen.

Wenn überhaupt irgendein deutscher Aktienfonds den Titel "FondsKlassiker" verdient hat, so ist es ohne Frage der Fondak. Er ist Deutschlands ältester Aktienfonds und zugleich das erste FondsProdukt hierzulande, das den stolzen Wert von 65 Jahren erreicht hat. Trotz seines Eintritts ins "Rentenalter" ist der Fondak aber quicklebendig und einer der größten Fonds für deutsche Aktien, der mit seiner langfristig überdurchschnittlichen Wertentwicklung überzeugt. Wem es als FondsAnleger vergönnt war, den Fondak A EUR (WKN 847101, ISIN DE0008471012) seit seiner Auflegung am 30. Oktober 1950 bis zu dessen 65. Geburtstag zu halten, der kann sich über eine geradezu exorbitante Wertentwicklung von +71.012,78 Prozent in Euro freuen. Die Qualität dieser nicht nur in absoluten Zahlen beeindruckenden Performance wird noch besser erfassbar, wenn man die vom Fondak seit Auflage erzielte Rendite von +10,63 Prozent p.a. auf Eurobasis betrachtet - Investoren erhielten hier über Jahrzehnte hinweg mit ihrer Anlage in deutschen Aktien zweistellige Renditen. FondsManager Ralf Walter, der den FondsKlassiker seit Oktober 2012 verwaltet, hat den als Benchmark verwendeten deutschen Aktienindex DAX in seiner gut dreijährigen Amtszeit übertreffen können und damit die Erfolgsstory des Fondak fortgesetzt, der sich seit Auflage deutlich besser als der breite deutsche Aktienmarkt entwickelt hat.

Mit welcher Schwerpunktlegung gelingt dem von Allianz Global Investors betreuten FondsProdukt sein nachhaltiger Performancevorsprung zum Markt? Aktienstratege Walter betont, dass der Fokus im Portfolio des Fondak auf deutschen Standardwerten mit einer exzellenten Marktpositionierung sowie aussichtsreichen Nebenwerten liegt. Dabei verfolgt er innerhalb des mit einem Volumen von 2,01 Milliarden Euro ausgestatteten Fonds einen an Value-Prinzipien orientierten Investmentstil. Von der langfristigen Attraktivität deutscher Aktien zeigt sich der FondsManager auch in der aktuellen Marktsituation überzeugt: Viele Unternehmen seien trotz des ambitionierten DAX-Niveaus attraktiv bewertet, da sie im aktuellen Zinsumfeld durch ihre hohe Dividendenrendite überzeugen können. Vor allem vor dem Hintergrund der anhaltend lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank sieht Walter Anleger auf der Suche nach Alternativen zu den niedrig verzinsten Schuldpapieren. Hiervon sollten deutsche Aktien profitieren, zumal die Produkte deutscher Unternehmen rund um die Welt gefragt seien, wie Deutschlands Status als drittgrößte Exportnation weltweit zeige. Wie sieht die Strategie des dienstältesten Deutschlandfonds im Detail aus?

FondsStrategie. Value-Titel. Favorisiert.

Der Fondak hat sich Kapitalwachstum auf langfristige Sicht zum Ziel gesetzt und investiert hierzu schwerpunktmäßig in Aktien und vergleichbare Wertpapiere deutscher Unternehmen. Von der prinzipiellen Möglichkeit, auch Anleihen deutscher Emittenten mit ins Portfolio aufzunehmen, macht FondsManager Walter in der aktuellen Marktphase keinen Gebrauch: 98,9 Prozent des FondsVermögens sind derzeit am Aktienmarkt investiert, hinzu kommen 0,3 Prozent fremde Investmentfonds sowie ein Kassenbestand von 0,8 Prozent. Im Rahmen eines aktiven Portfoliomanagements kann Marktstratege Walter nach Ermessen von der Benchmark DAX abweichen und individuelle Schwerpunkte im Bereich der Sektoren und Einzeltitel setzen. Als Aktienfonds für deutsche Standardtitel, der sich an den Prinzipien des Value-Investing orientiert, sieht sich der FondsManager in der aktuellen konjunkturellen Situation gut positioniert: Deutschland sei ein "Markt mit Zukunft", so Walter, der die hohe Beschäftigungsquote, die stabile Nachfragesituation sowie den schwachen Euro als Argumente für weiter gute Aussichten deutscher Unternehmen anführt. Insbesondere die Euroschwäche schaffe die Voraussetzungen dafür, den Export als Deutschlands Vorzeigedisziplin noch zu stärken. Deutschlands Unternehmen profitieren auch weiterhin von der Dynamik der Weltwirtschaft, wobei sich die Binnenkonjunktur ebenfalls stark zeigt. Die niedrigen Energiepreise sowie das konkurrenzlos günstige Zinsniveau steigern die Konsumlaune der Deutschen zusätzlich, führt der Allianz-Experte aus. Das zentrale Anliegen des FondsManagers: die Anleger des Fondak sollen an den positiven Gewinnaussichten deutscher Unternehmen partizipieren - und so wählt er im Rahmen seiner Stockpicking-Strategie die Unternehmen aus, bei denen sich die guten Wirtschaftsbedingungen auch am Aktienmarkt widerspiegeln. Wie ist das Portfolio im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. Konsumgüter. Fokussiert.

In der Branchenallokation des Fondak ist der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter mit 24,8 Prozent des FondsVermögens am stärksten vertreten. Der deutsche Autobauer Daimler, der diesen Bereich unter den Top-10 Positionen vertritt, ist zugleich mit 9,26 Prozent Portfolioanteil die größte Einzelposition des Fonds. Den zweiten Platz im FondsPortfolio nimmt der Sektor der Informationstechnologie mit 18,1 Prozent ein - neben dem deutschen Softwareriesen SAP ist FondsManager Walter von der United-Internet-Aktie ganz besonders überzeugt, die diesen Bereich unter den Top-Holdings des Fonds repräsentiert. Der dritte Platz im Sektorenranking des Fondak geht an das Gesundheitswesen mit einem Anteil von 17,8 Prozent am FondsVermögen - als Stellvertreter dieser Branche unter den größten Einzelpositionen fungieren die Aktie der Bayer AG sowie das Papier von Fresenius. Durchschnittlich stark gewichtet sind in der FondsStruktur des Fondak der Finanzsektor (13,6 Prozent) sowie Industrietitel (11,6 Prozent). Rohstofftitel decken 7,7 Prozent des Portfolios ab, der Telekommunikationssektor repräsentiert 5,0 Prozent des FondsVolumens. Abgerundet wird das Portfolio durch den Sektor der Basiskonsumgüter, der einen Anteil von 1,3 Prozent am FondsPortfolio besitzt. Marktstratege Walter sieht in seiner Portfoliozusammensetzung "ein Spiegelbild der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft". Wie stark ist seine Titelauswahl mit dem deutschen Aktienmarkt korreliert?

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fondak A EUR dem Performanceindex DAX zu Vergleichszwecken gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem wichtigsten Kursbarometer für den deutschen Aktienmarkt weist auf einen hohen Gleichlauf der Kursbewegungen hin. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,94 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,89 ebenfalls deutlich aus. Die weit reichende Parallelität im Chartverlauf wird auch an der Kennzahl R² offenbar, die für drei Jahre bei 0,87 liegt. Über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,79 an. Damit haben sich mittelfristig 13 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 21 Prozent. Die Werte zeigen, dass FondsManager Ralf Walter mit seiner Titel- und Sektorengewichtung zuletzt stärker vom breiten deutschen Aktienmarkt abgewichen ist. Der Tracking Error des deutschen FondsKlassikers liegt über drei Jahre bei 4,68 Prozent, womit das aktiv eingegangene Risiko als moderat zu bezeichnen ist. Welche Kursschwankungen hat das Portfolio deutscher Standardaktien zu verzeichnen?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der Fondak weist über drei Jahre eine Volatilität von 16,22 Prozent auf - eine erfreulich geringe Schwankungsneigung für den deutschen Aktienfonds, die noch unterhalb der 17,08 Prozent liegt, die der DAX als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr kann der FondsKlassiker mit seinen unterdurchschnittlichen Volatilitätswerten überzeugen: Hier beträgt die mittlere Schwankungsbreite des Fonds 19,97 Prozent und fällt damit deutlich niedriger als die "Vola" des breiten deutschen Aktienmarktes von 22,12 Prozent aus. Das aktiv gemanagte Portfolio ausgewählter Value-Aktien aus dem Bereich deutscher Standardwerte überzeugt damit durch seine in beiden Zeithorizonten geringere Volatilität, was ihm gegenüber dem DAX als Referenzindex die günstigere Risikostruktur beschert.

Die Analyse der Beta-Werte bestätigt das positive Bild mit Blick auf die Schwankungsintensität des Fonds. Über drei Jahre befindet sich das Fonds-Beta mit 0,91 klar unter Marktniveau, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen nochmals besseren Wert von 0,88 an. In beiden Fällen liegt die Risikokennzahl unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und weist damit auf unterdurchschnittliche Wertschwankungen des Portfolios hin. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich des Beta über drei Jahre zeigt, dass FondsManager Walter die Risikostruktur seines FondsPortfolios bestens im Griff hat: Das Beta des Fonds liegt in 33 der 36 betrachteten Einzelzeiträume niedriger als der marktneutrale Wert von 1,00 und erreicht einen Tiefststand von 0,78. Lediglich in drei der untersuchten Zeitspannen schwankt die Wertentwicklung des Fonds stärker als die deutscher Standardaktien aus dem DAX: Hier ist das Fonds-Beta mit einem Wert von maximal 1,02 leicht erhöht. Insgesamt weist das FondsProdukt der Allianz damit ein sehr attraktives Risikoprofil auf: Die Kurschwankungen des Portfolios befinden sich fast durchweg unter Marktniveau, was insbesondere für stabilitätsorientierte Investoren einen Pluspunkt darstellt. Welche Renditen kann FondsManager Walter auf dieser Basis erzielen?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Über drei Jahre kann der Fondak A EUR mit einer attraktiven Wertentwicklung von +58,71 Prozent auf Eurobasis aufwarten (Stichtag 09.11.2015). Damit schneidet er fast acht Prozentpunkte besser als der DAX ab - das Kursbarometer für den deutschen Aktienmarkt hat im selben Zeitraum ein Plus von +50,98 Prozent in Euro erzielt. Die Zahlen entsprechen einer Rendite von +16,64 Prozent p.a. beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von +14,72 Prozent bei der Benchmark. Auch beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont kann der FondsKlassiker seine Qualität unter Beweis stellen und die gewählte Benchmark auf den zweiten Platz verweisen: Einer Wertentwicklung des Fondak von +21,82 Prozent für ein Jahr steht eine Rendite von +16,38 Prozent beim Referenzindex DAX gegenüber. Die Titelselektion von Marktexperte Walter leistet damit genau das, was man von einem aktiv gemanagten FondsProdukt erwartet: Eine nachhaltige Mehrrendite zum passiven Referenzindex zu erwirtschaften.

Die gute Performanceleistung des Fonds findet ihren Ausdruck in dem positiven Alpha-Wert, der über drei Jahre bei 0,24 liegt. Auf Jahressicht befindet sich die Kennzahl mit 0,53 noch deutlicher im Plus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass der Allianz-Fonds in der Mehrzahl der Fälle die bessere Wertentwicklung als der Vergleichsindex DAX aufzuweisen hatte: In 27 der letzten 36 analysierten Einjahresperioden befanden sich die Alpha-Werte im grünen Bereich und erreichten einen Wert von 0,53 im Hoch. Dem stehen lediglich neun Untersuchungszeiträume gegenüber, in denen das Alpha einen negativen Wert bis zutiefst -0,32 verzeichnete und unter Marktniveau lag. Die Quintessenz: Mit seiner Stockpicking-Strategie gelingt es FondsManager Walter, einen regelmäßigen Performancevorsprung zum deutschen Aktienmarkt zu erzielen. Umso besser, dass dieses Renditeplus überwiegend unter geringeren Kursschwankungen generiert werden kann. Die mit 0,36 klar im positiven Bereich befindliche Information Ratio des Fondak über drei Jahre beweist abschließend, dass die Rendite-Risiko-Struktur des FondsKlassikers überzeugt.

SJB Fazit. Fondak.

Mit einem FondsVermögen von über zwei Milliarden Euro zählt der Fondak noch heute zu den Flaggschiffen der deutschen Investmentlandschaft und ist nicht nur der älteste, sondern auch einer der langfristig erfolgreichsten Aktienfonds Deutschlands. FondsManager Ralf Walter hat den FondsKlassiker neu belebt und die bereits 65-jährige Erfolgsstory fortgeschrieben: Mit seiner an Value-Prinzipien orientierten Auswahl deutscher Standardtitel erreicht er eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt bei vergleichsweise niedriger Volatilität. Ein Basisinvestment für Anleger mit Weitblick und langfristigem Anlagehorizont.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Jedoch ist der Fonds in der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategie "Klassik Z9+" enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.