Rentenfonds: Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten
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Deka Investment wurde bei der German Fund Championship mit einem Award in der Kategorie "Renten" ausgezeichnet. Dr. Michael Wegener, Leiter Abteilung Quantitative Produkte bei Deka Investment, spricht im Interview mit finanzen.net über Eigenschaften und Vorteile von Rentenfonds.
finanzen.net: Bei der German Fund Championship 2025 wurde Deka in der Kategorie "Renten" zum Champion gekürt. Können Sie uns erklären, was genau Rentenfonds sind und für wen sie besonders geeignet sind?
Michael Wegener: Rentenfonds sind Investmentfonds, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren. Diese Anleihen können von Staaten, Unternehmen oder anderen Institutionen ausgegeben werden. Obwohl Rentenfonds eine stabile und regelmäßige Einkommensquelle bieten und das Kapital schützen können, weisen sie auch Risiken wie Zinsänderungs-, Kredit- und Inflationsrisiken auf.
Die gute Bewertung bei den German Fund Champions 2025 geht vor allem auf Fonds, die in Anleihen hoher Bonität sowie Staatsanleihen investieren, zurück. Wie funktionieren solche Fonds und welche Vorteile bieten Anleihen gegenüber Aktien oder anderen Anlageklassen?
Fonds, die in Anleihen hoher Bonität und Staatsanleihen investieren, legen ihr Kapital in Schuldtitel von Emittenten mit hoher Kreditwürdigkeit an. Diese Anleihen bieten in der Regel zwar eine geringere Rendite als Anleihen mit niedrigerer Bonität, dafür aber auch ein geringeres Ausfallrisiko. Vorteile von Anleihen gegenüber Aktien sind unter anderem regelmäßige Zinszahlungen und die Rückzahlung des Nennwerts bei Fälligkeit. Zudem sind diese Anleihen weniger volatil als Aktien und tragen zur Risikostreuung im Portfolio bei.
Welche Rolle spielen Rentenfonds in einem breit diversifizierten Portfolio?
Rentenfonds spielen eine wichtige Rolle in einem diversifizierten Portfolio, da sie Stabilität und regelmäßige Einkünfte bieten. Sie helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, indem sie die Volatilität reduzieren, die typischerweise mit Aktien verbunden ist. Rentenfonds können auch als Puffer in wirtschaftlich unsicheren Zeiten dienen, da sie, trotz der unter Punkt 1 genannten Risiken, tendenziell weniger stark von Marktschwankungen betroffen sind.
Welche Faktoren beeinflussen die Rendite von Rentenfonds?
Die Rendite von Anleihen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Steigende Zinsen können den Wert bestehender Anleihen mindern, während fallende Zinsen diesen erhöhen. Anleihen von Emittenten mit hoher Bonität bieten in der Regel niedrigere Renditen, sind aber sicherer. Langfristige Anleihen reagieren empfindlicher auf Zinsänderungen als kurzfristige, und höhere Inflation kann die reale Rendite von Anleihen schmälern.
Welche Länder oder Regionen bieten aktuell besonders attraktive Staatsanleihen?
Die Attraktivität von Staatsanleihen kann je nach wirtschaftlicher Lage und Zinsumfeld variieren. Aktuell bieten Länder mit stabilen Wirtschaften und soliden fiskalischen Positionen wie Deutschland, die USA und einige skandinavische Länder attraktive Staatsanleihen. Auch Schwellenländer können interessante Renditen bieten, allerdings oft bei höherem Risiko.
Was bedeutet "hohe Bonität", und wie wird diese bei Anleihen bewertet?
Hohe Bonität bedeutet, dass der Emittent der Anleihe eine hohe Kreditwürdigkeit besitzt und somit ein geringes Ausfallrisiko besteht. Diese Bonität wird zumeist von Ratingagenturen wie Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch bewertet. Anleihen mit hoher Bonität erhalten Ratings wie AAA oder AA, während Anleihen mit niedrigerer Bonität Ratings wie BB oder darunter erhalten.
Wie beeinflussen aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen den Anleihenmarkt?
Wirtschaftliche und geopolitische Entwicklungen können erhebliche Auswirkungen auf den Anleihenmarkt haben. Beispielsweise können wirtschaftliche Unsicherheiten oder geopolitische Spannungen zu einer Flucht in sichere Häfen wie Staatsanleihen führen, was deren Preise steigen lässt. Umgekehrt können positive wirtschaftliche Entwicklungen und stabile geopolitische Verhältnisse das Vertrauen in risikoreichere Anleihen stärken. Zinsentscheidungen der Zentralbanken, Inflationserwartungen und fiskalpolitische Maßnahmen sind ebenfalls wichtige Einflussfaktoren.
Zur Person
Dr. Michael Wegener
Dr. Michael Wegener leitet seit 2020 die Abteilung Quantitative Produkte der Deka Investment. Zuvor war er zwei Jahre außerhalb der Deka tätig. Von 2014 bis 2018 leitete er die Abteilung Quantitative Renten/Aktien und von 2007 bis 2014 die Gruppe Quantitative Renten. Er verantwortet die Entwicklung von Anlagestrategien und Risikomanagementsystemen, deren Umsetzung in Publikums- und Spezialfonds sowie die Betreuung institutioneller Anleger. Bis 2007 war er Portfoliomanager und Analyst im Team Quantitative Asset Allokation/Wertsicherungsstrategien der Deka Investment.
Er studierte Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzwirtschaft und Statistik an der Universität Bielefeld, an der er auch promovierte. Er ist Verfasser von wissenschaftlichen Artikeln zu Themen der Kapitalmarkttheorie und Statistik. Zudem war er als Referent im Rahmen des CIIA-Programms der DVFA und als Lehrbeauftragter an der Wiesbaden Business School tätig.
Anlegerinnen und Anleger sollten auch beachten, dass Rentenfonds verschiedenen Risiken unterliegen, die sich negativ auf den Fondspreis auswirken können. Schwankungen an den Kapitalmärkten können zu erheblichen Preisänderungen führen. Auch Veränderungen des Marktzinsniveaus können zu Kursverluste führen. Unternehmensanleihen sind im Vergleich zu Staatsanleihen bester Bonität, wie beispielsweise Bundesanleihen, einem höheren Kursänderungs- und Ausfallrisiko ausgesetzt. Zudem besteht das Risiko, dass sich die Zahlungsfähigkeit einzelner Aussteller oder Geschäftspartner im Zeitablauf verschlechtert, was zu Kursrückgängen oder Ausfällen führen kann.
Bildquellen: Deka